Unter dem Leitmotiv „Digitalisierung, Zukunft, Logistik“ diskutierten rund 90 Teilnehmer am 14. Juni beim zweiten Knauf Forum Baukultur in Iphofen gemeinsam mit erstklassigen Referenten über Zukunftsthemen wie Digitales Planen und Bauen, die Digitalisierung der Wertschöpfungskette Bau sowie über die Trends und Herausforderungen im Bereich Logistik.
Noch nicht richtig begonnen
Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: die Digitalisierung stellt eine der bedeutendsten Herausforderungen und Chancen für die gesamte Baubranche dar. Christoph Dorn, Geschäftsführer der Knauf Gruppe Zentraleuropa sowie Vorsitzender der Geschäftsleitung der Knauf Gips KG, sieht gerade in der Bauwirtschaft mit seiner komplexen Wertschöpfungskette Optimierungspotentiale durch die zunehmende Digitalisierung. „Die Digitalisierung hat in unserer eher traditionell und regional geprägten Branche noch gar nicht richtig begonnen“, appellierte Dorn an die Teilnehmer aus dem Baufach, sich dem Thema noch zielgerichteter zu stellen. Gerade im Bereich Logistik bieten sich beste Chancen durch gezielte Anpassungen die gesamte Prozesskette deutlich effizienter zu gestalten.
„Shift happens“ – mit dieser prägnanten Botschaft stellte Dr. Alexander Rieck, Mitarbeiter beim Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart sowie Partner und Direktor des internationalen Architekturbüros LAVA, den sich aktuell vollziehenden Wandel in den Fokus seines Vortrags. Er sieht dabei alle Beteiligten in der Branche gleichermaßen betroffen. Immer komplexere Aufgaben, veränderte gesellschaftliche Anforderungen, immer schneller ablaufende Prozesse aber auch der Fachkräftemangel sind zentrale Herausforderungen für die Bauwirtschaft. Ein entscheidenden Schritt in der Digitalisierung am Bau ist seiner Meinung nach vor allem der Wandel einer immer noch stark linear ablaufenden Planung hin zu ganzheitlich vernetzten, parallel gesteuerten Prozessen.
Zukunft digitaler Vertriebswege
„Unter 2% liegt der Anteil des Online-Versandhandels innerhalb der Baustoffbranche“, wie Jens Schaper zu Beginn seines Vortrags zur Digitalisierung der Wertschöpfungskette Bau feststellte. Der CEO der ProMaterial GmbH, einem Software Bau-Netzwerk, beschrieb die Zukunft digitaler Vertriebswege für Baumaterialien. Auch für ihn steht dabei die Vernetzung innerhalb einer digitalen Distributionsstrategie an zentraler Stelle. Bereits heute stehen der Bauwirtschaft zahlreiche digitale Hilfsmittel zur Verfügung, wie etwa Building Information Modeling (BIM), Ausschreibung, Vergabe und Abrechnungs-Software…