Die allgemeinen Anforderungen an Planung und Ausführung steigen in modernen Bauvorhaben hinsichtlich barrierefreiem Wohnen, Hygiene, Energieeffizienz und Dichtheit der Gebäudehülle. Auch die Anforderungen an Qualität und Umfang der Arbeiten sind nicht zuletzt aufgrund neuer Materialien und dem Bedürfnis nach einem individuellen Wohnerlebnis gestiegen.
Insbesondere anstelle der herkömmlichen „Nassräume“ treten nun kleine Bade- und Wohlfühloasen mit großzügiger Ausstattung. Hier sind die Abdichtungsanschlüsse an Bade- oder Duschwannen oft eine Herausforderung – Es ist mehr als die Silikonfuge.
Abdichtungsanschlüsse an Bade- oder Duschwannen
Der Anschluss des Wannenrandes an die Dichtebene kann über Wannenranddichtbänder bzw. Zargenwannen erfolgen. Bei wartungsintensiven Fugen mit hoher Belastung empfiehlt sich der Einbau einer stabilen Zargenwanne oder eines Wannendichtbandes mit einer Einlage zum Schutz vor Durchtrennung der Dichtebene.
Wannendichtband und Abdichtungsstoffe sind aufeinander abzustimmen. Das Wannenranddichtband und die AIV verfügen in der Regel über kein einheitliches Prüfzeugnis oder ABP. Die Ausführung ist praxisgerecht und erprobt. Sie entspricht somit dem Stand der Technik. Die Kombination zwischen AIV und Wannenrandabdichtband hat sich bewährt. Die Hersteller der Bänder und Zargen müssen für ihre bauseits gelieferten Werkstoffe die Eignung im Einsatz mit einer AIV gewährleisten. Im Idealfall liegt eine Stellvertreterprüfung vor.
Beim Einbau von Duschen und Wannen ist das Wannenranddichtband vor der Montage durch den SHK-Fachbetrieb an den Wannenrand anzubringen. Der Einbau von Schallschutzprofilen am Wannenrand ist darauf abzustimmen.
Das Wannenranddichtband ist mit der Flächenabdichtung des Fliesen-Fachbetriebes im Bereich der Fliesen wasserdicht zu verbinden. Falls erforderlich sind zusätzliche Arbeitsschritte und Vorarbeiten wie z. B. das Aussparen des Putzes zur Aufnahme der Wannenranddichtbänder und der AIV als Zusatzarbeit zu berücksichtigen. Hierbei handelt es sich um eine besondere Zusatzleistung, die eine ausreichende Sach- und Fachkenntnis des ausführenden Gewerkes voraussetzt.
Die Ausführung dieser Arbeitsschritte ist zwischen den Gewerken zu koordinieren. Fliesenbeläge sollten mit einem ausreichenden Abstand an den Wannenkörper herangeführt werden. Die entstehende Fuge wird mit einem elastischen Fugenfüllstoff (z. B. Silikon) geschlossen.
2.1.6 Standsicherheit und Verformung von Duschen und Wannen
Bade- und Duschwannen müssen vom SHK-Betrieb unter Berücksichtigung der Schallschutzvorgaben so standfest installiert (montiert) sein, dass der elastische Fugenfüllstoff in der Anschlussfuge bei bestimmungsgemäßer Nutzung (Belastung) nicht über den Wert seiner zulässigen Gesamtverformung (ZGV) hinaus gedehnt und gestaucht wird.
In Abhängigkeit des Wannenmaterials, Stahl, Mineralguss, Acryl etc., sind geeignete Randunterstützungen einzubauen. Die gewählte Form der Unterstützung muss auf die Anforderungen der Abdichtung abgestimmt werden und den notwendigen Schallschutz gewährleisten.
2.1.7 Verkleiden von Duschen und Wannen
Bade- oder Duschwannen werden an den offenen Seiten vom Fliesenleger mit Polystyrol-Bauplatten oder Porenbeton verkleidet und anschließend verfliest. Diese Wannenverkleidungen erfüllen keine statische Funktion, d. h. die Standfestigkeit der Wannen ist durch die Montage auf Wannenfüßen, Montagerahmen, Wannenankern oder gleichwertig sicherzustellen…