Erdgasumstellung – Was ist, wenn Sie zur Sicherheit in Wohnungen mit schwerkranken Bewohnern das Gas sperren müssen, Herr Janßen?

Seit Anfang des Jahres setzt die EWE Netz GmbH ein Mammutprojekt um: Mehrere hunderttausend Erdgasgeräte muss das Unternehmen in der Ems-Weser-Elbe-Region auf alternatives H-Gas umstellen. Falls man in dem Zuge eine Heizung zum Beispiel bei chronisch kranken Menschen sperren muss, dann unterstützt EWE Netz diese Kunden – gemeinsam mit den Maltesern.

Noch bis 2027 leistet EWE Netz für die Erdgasumstellung jedes Jahr knapp 200.000 Kundenbesuche. Klar, dass da nicht nur gesunde, junge Menschen ihre Türen öffnen. Routinemäßig kontrolliert der Gasnetzbetreiber während seiner Besuche alle Erdgasgeräte auch auf ihre Funktionsfähigkeit, strenge Richtlinien verlangen dieses. „Durchschnittlich zwei Prozent der Geräte müssen wir leider vorübergehend sperren“, so Kai Janßen, Gruppenleiter für die Erdgasumstellung bei der EWE Netz GmbH. „In der Regel sind zu hohe Kohlenmonoxidwerte die Ursache für das Sperren. Und meistens ist das auf eine fehlende Wartung der Geräte zurückzuführen“, so Kai Janßen weiter.

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Was ist, wenn wir Kranke sperren müssen?

Eine Sorge trieb EWE Netz um: „Was geschieht, wenn wir beispielsweise bei einer erkrankten, älteren Dame die Heizung sperren müssen – und das womöglich im Winter? Eventuell ist diese Dame aktuell gar nicht in der Lage, sich kurzfristig um einen Heizungsnotdienst zu kümmern. Was ist, wenn es eine Familie trifft, die ihr schwerkrankes Kind aufopfernd zu Hause pflegt?“ Ein weiteres Beispiel aus dem Alltag der Gasmonteure: Senioren pflegen ihre langjährigen Partner aus Liebe häufig weit über die eigenen Belastungsgrenzen hinaus, z. B. wenn ein Partner an Demenz erkrankt ist. „Diese Menschen leben in einer Extremsituation, da vergisst man schon einmal, die eigene Heizung warten zu lassen.“ Janßen zeigt Befürchtungen auf, die man bei EWE Netz hatte.

Das Dilemma der Gasmonteure

EWE Netz war in einer Zwickmühle: Auf der einen Seite schützt man die Betroffenen vor einer potenziellen Kohlenmonoxidvergiftung. Ab einem bestimmten Wert ist ein Netzbetreiber verpflichtet, die Heizung sofort zu sperren. Denn dieses gefährliche Gas ist farblos, geruchlos, geschmacklos und nicht reizend. Es kann von Anwohnern nicht wahrgenommen werden. Auf der anderen Seite sind mit einer Sperrung sofort alle Heizungen im Haus kalt. Mehr noch: Schnell ist auch das warme Wasser weg. Das Abschalten der Heizung kann dann der berühmte Tropfen sein, der bei Betroffenen das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen bringt. Die Betroffenen könnten in dem Moment mit der zusätzlichen Situation überfordert sein.

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Malteser unterstützen

EWE Netz war in einer Zwickmühle: Auf der einen Seite schützt man die Betroffenen vor einer potenziellen Kohlenmonoxidvergiftung. Ab einem bestimmten Wert ist ein Netzbetreiber verpflichtet, die Heizung sofort zu sperren. Denn dieses gefährliche Gas ist farblos, geruchlos, geschmacklos und nicht reizend. Es kann von Anwohnern nicht wahrgenommen werden. Auf der anderen Seite sind mit einer Sperrung sofort alle Heizungen im Haus kalt. Mehr noch: Schnell ist auch das warme Wasser weg. Das Abschalten der Heizung kann dann der berühmte Tropfen sein, der bei Betroffenen das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen bringt. Die Betroffenen könnten in dem Moment mit der zusätzlichen Situation überfordert sein.

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