Die Energiewende ist noch nicht in allen deutschen Heizungskellern angekommen. Ein großer Teil der Anlagen ist hoffnungslos veraltet. Laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) betrifft das rund 14 der insgesamt 21 Millionen zentralen Wärmeerzeuger. Egal ob Eigenheim oder Mehrfamilienhaus. Wer einen Neubau oder die Sanierung eines bestehenden Gebäudes plant, steht vor der Frage: Gas- oder Ölbrennwert, Holzpellets oder Wärmepumpe. Wir haben Dr. Johannes Spruth acht Fragen gestellt, die Ihnen die Entscheidung leichter machen kann. Dr. Johannes Spruth ist Diplom-Physiker und hat über 25 Jahre als Energieberater bei der Verbraucherzentrale NRW gearbeitet. In dieser Zeit hat er viele Hauseigentümer bei der energetischen Sanierung ihrer Immobilie beraten und unterstützt – ebenso wie Bauherren bei der Planung ihrer Haustechnik für einen Neubau. Seine besonderen Interessen sind die Nutzung der Sonnenenergie mit thermischen Solaranlagen oder Photovoltaik und der Einsatz von Wärmepumpen.
Gibt es eine goldene Regel bei der Heizungsplanung?
Dr. Johannes Spruth:
Rechtzeitig mit der Planung anfangen – sonst werden Sie durch den defekten Heizkessel zum Handeln gezwungen! Und ganzheitlich planen, das heißt am besten
im Rahmen einer Energieberatung vor Ort auch die Chancen der baulichen Verbesserung des Hauses mitbedenken. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, aus denen Sie wählen können.
Was ist der häufigste Fehler bei der Heizungsplanung?
Dr. Johannes Spruth:
Früher war das eine überdimensionierte Anlage ohne hydraulischen Abgleich. Das sollte der Vergangenheit angehören. Aber oft wird auch heute nur in eine Richtung gedacht, das heißt, der vorhandene Heizkessel wird durch einen neuen mit modernerer Technik ersetzt. Dabei könnte ein BHKW, ein Holzkessel oder eine Hybrid-Wärmepumpe oft viel sinnvoller sein.