Edelstahl oder nicht – Verwechslungen möglich

Installationsfehler machen sich häufig erst nach längerer Zeit bemerkbar. Hier dauerte es rund ein Jahr, bis in einem Mehrfamilienhaus Wasser aus der Zwischendecke im zweiten Stock tropfte. Es kam zu einem umfangreichen Durchfeuchtungsschaden bis ins Erdgeschoss.

Der Abschnitt der Warmwasserleitung, in dem sich die Leckage befand, wurde zur Untersuchung ins IFS geschickt. Er bestand aus zwei Bögen und einem kurzen Rohrstück, die über Pressverbindungen miteinander verbunden waren. Schon von außen fiel auf, dass der kurze Rohrabschnitt in der Mitte korrodiert war, die Bögen hingegen nicht. Das kurze Rohrstück zwischen den beiden Bögen ist korrodiert; an dem 45°-Bogen rechts sind lediglich Ablaufspuren zu sehen (Pfeil).

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Undichtigkeit an einer der Pressverbindungen

Bei der Dichtigkeitsprüfung mit Druckluft im Wasserbad zeigte sich eine Undichtigkeit an einer der Pressverbindungen. Die Gutachterin trennte den Leitungsabschnitt auf und fand an besagter Stelle eine runde, bräunliche Verfärbung. Die Innenwand des kurzen Rohrstücks war stark korrodiert, wie auf Bild 3 deutlich zu sehen ist. Nachdem die Gutachterin den Bereich der auffälligen Verfärbung mit Entroster behandelt hatte, kam ein Wanddurchbruch zum Vorschein: die Leckagestelle.

Durch eine Röntgenmikroanalyse ermittelte die Gutachterin die elementare Zusammensetzung der Werkstoffe. Beide Bögen bestanden aus Edelstahl. Das kurze Rohrstück in der Mitte war jedoch aus unlegiertem Stahl gefertigt und damit für den Einsatz in Trinkwasserleitungen nicht geeignet…

Forum Leitungswasser erscheint in Kooperation mit der Initiative Schadenprävention und  der AVW Gruppe

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