Die Wärmepumpe stand im Fokus der diesjährigen ISH, Weltleitmesse Wasser, Wärme, Klima – einige Stimmen von vor Ort

BWP-Kellerbar auf der ISH 2019 – Brennstofflager raus – Kellerbar rein ist war das diesjährige Motto auf dem Stand des Bundesverbands Wärmepumpe. Viele BWP-Mitglieder und Interessierte nutzen die Chance sich mit dem fast vollständig vor Ort erschienenen BWP-Team auszutauschen und über die aktuellen Trends im Bereich Wärmepumpe zu informieren

An den vielen Diskussionen zu staatlichen Förderungen, aktuellen Marktentwicklungen und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Wärmepumpe wurde deutlich, dass der Wärmepumpenmarkt immer dynamischer wird. Dazu tragen die Innovationen der Hersteller, immer effizientere Wärmepumpen herzustellen, ebenso bei, wie ein stetig wachsendes ökologisches Bewusstsein des Endkunden.

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Ein erstes Resüme zog BWP-Geschäftsfüher Martin Sabel: „Die Branche präsentierte zahlreiche Innovationen rund um Themen wie Vernetzung, Service und Qualifizierung und natürliche Kältemittel. An der BWP-Kellerbar wurde zudem eifrig gefachsimpelt und diskutiert. Denn während unsere Kinder im Rahmen der Fridays for Future-Bewegung für mehr Klimaschutz und eine konsequente Umweltpolitik protestieren, herrscht in der Bundesregierung nach wie vor energiepolitischer Stillstand.

Dabei sind Wärmepumpen und Klimaschutz zwei Seiten derselben Medaille. Die schrittweise grüne Elektrifizierung des Gebäudesektors ist eine entscheidende Maßnahme zur Senkung der verheerenden CO2-Emission. Verfehlen wir unsere Klimaziele im Gebäudesektor, wird es teuer. Das haben wir immer schon betont, aber nun steht eine konkrete Summe für Strafzahlungen an die EU in der Haushaltsplanung von Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Für diese „Klimastrafen“ der Jahre 2020 bis 2022 sind insgesamt 300 Millionen Euro vorgesehen. Mit dieser Summe könnte man die Förderung für Wärmepumpen glatt verdoppeln. Die verfehlte Klimapolitik kostet hunderte Millionen, die dringend für sinnvolle Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen benötigt werden.“

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Der BEE fordert mehr Engagement beim Klimaschutz im Gebäudesektor. Dazu müsse unter anderem die Stromsteuer durch eine CO2-Abgabe ersetzt werden.

„Die Wärmewende stagniert seit Jahren. Noch immer werden mehr Erdöl- und Erdgasheizungen installiert als Erneuerbare Energien“, sagt Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) anlässlich der ISH. Hier würden Login-Effekte geschaffen, die die Klimapolitik auf Jahrzehnte belasten werden. „Ohne Wärmewende wird Deutschland seine nationalen und europäischen Klimaziele nicht erreichen. Bei einer Verfehlung der europäischen Klimaschutzziele im Wärmebereich drohen Strafen in Milliardenhöhe“, gibt Peter zu bedenken. Es sei besser, das Geld in Erneuerbare Energien zu investieren.

Für fairen Wettbewerb benötige auch der Wärmesektor eine CO2-Bepreisung. Ansonsten blieben saubere Erneuerbare Energien weiter benachteiligt. Der Entwurf des Klimaschutzgesetzes, der vom Bundesumweltministerium kürzlich vorgelegt wurde, gehe in die richtige Richtung, da er festschreibt, dass die Klimaschutzziele auch im Gebäudesektor erreicht werden. Aber auch die Förderung von Heizungstechnologien mit fossilen Brennstoffen müsse umgehend beendet werden.

BEE-Vizepräsident Karl-Heinz Stawiarski ergänzt: „Die Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien im Wärmesektor müssen verbessert werden, um faire Wettbewerbsbedingungen für saubere Wärmetechnologien zu schaffen. Dazu zählt auch der Ersatz der Stromsteuer durch eine CO2-Bepreisung.“ Das Gebäudeenergiegesetz müsse zudem deutliche Anreize für Energiesparen und Erneuerbare Energien setzen.

Die Energie- und Wärmewende kommt laut Fachverbänden viel zu langsam voran. Die zu geringe Förderungen soll dabei eine Schlüsselrolle spielen.

Die Politik agiert zu zögerlich bei der Förderung energieeffzienter Heizungen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima, Helmut Bramann Der deutsche Wärmemarkt begibt sich nur träge in Richtung Energiewende. Laut einer repräsentativen Umfrage des Verbands stuften 68 Prozent der Hausbesitzer die politische Umsetzung der Energiewende negativ ein. In Deutschland befinden sich rund 12 Millionen veraltete Heizanlagen, welche dringends geraten ausgetauscht werden sollten. Allerdings planen nur 16 Prozent laut dieser Umfrage, in den kommenden fünf Jahren eine neue Heizung einzubauen.

Die derzeitige Modernisierungsquote liegt bei rund 600. 000 Geräten pro Jahr und ist verglichen mit dem maroden Altbestand viel zu gering um weitere positive Klimaeffekte zu erzielen, so Andreas Lücke vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie. Pro Einzelanlage können rund 40 Prozent Energie eingespart werden, was bei einer umfassenden Sanierung der Altbestände den deutschen Gesamt-Energieverbrauch um 15 Prozent verringern könnte. Die Verbände verlangen zusätzlich zu den bestehenden Fördermethoden, 30 Prozent des Sanierungsaufwandes von der Steuerschuld abziehbar zu machen…

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