Bezahlbares Wohnen – Wärmewende, Baukultur und die Rückkehr zur Vernunft

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die Wärmewende ist in aller Munde – doch wer gestaltet sie wirklich? Die Vonovia SE geht gemeinsam mit der EnerCube GmbH und der DFA Demonstrationsfabrik Aachen einen bemerkenswert konsequenten Schritt: Mit dem Wärmepumpen-Cube entsteht ein seriengefertigtes, dezentrales Heizsystem für den Geschosswohnungsbau. Bis 2029 sollen 1.000 dieser innovativen Cubes gebaut und mehr als 20.000 Wohnungen mit Wärme versorgen. Fossile Energieträger? Nein, danke!. Das System funktioniert unabhängig von Heizkellern und punktet mit schneller Installation, geringer Lärmbelastung und langfristiger Wartungsfreundlichkeit.

Wärmewende gestalten – das ist hier kein Schlagwort, sondern gelebte Strategie. Rolf Buch, CEO von Vonovia, bringt es auf den Punkt: „Die Wärmewende wird ohne Innovation nicht gelingen.“ Dass solche Lösungen mit hoher Vorfertigung auch dem Fachkräftemangel begegnen, ist mehr als ein willkommener Nebeneffekt – es ist ein notwendiger Innovationsschub für eine Branche unter Druck. Mehr in dieser Ausgabe.

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Kleinteilig denken – groß sparen

Nicht nur in der Heizung, auch in der Warmwasserbereitung zeigt sich: dezentrale, flexible Lösungen bieten enorme Potenziale. Elektronische Durchlauferhitzer entlasten Neubauten und Sanierungen von langen Leitungsnetzen, teuren Speichern und Energieverlusten. Wer Wasser lokal erhitzt, spart bares Geld – und Ressourcen.

Lea Sophie Welzel von Wärme+ bringt es auf den Punkt: „Nur für warmes Wasser konstant 60 °C zur Verfügung zu stellen und in großen Mengen zu speichern, ist Energieverschwendung.“ Die Abkopplung von Warmwasser und Heizung ist mehr als nur effizient – sie ist zeitgemäß. Und sie zeigt: Die Wärmewende beginnt nicht nur im Keller, sondern auch in Küche und Bad. Details in dieser Ausgabe.

Bauwende zeigt der Architekturpreis 2025: Baukultur ohne Schnörkel

Der Deutsche Architekturpreis 2025 rückt ein Thema in den Fokus, das viel zu lange als Gegensatz galt: Bezahlbares Bauen und Baukultur. Doch warum eigentlich? Das prämierte Projekt Franklin Village in Mannheim – ein fast vollständig in Holzbauweise realisiertes Quartier – zeigt, dass nachhaltiges, sozial durchdachtes und gestalterisch anspruchsvolles Bauen kein Luxus sein muss. Die Bundesministerin Verena Hubertz bringt es auf den Punkt: „Ein Zuhause ist, wo wir uns wohlfühlen. Dieses Gefühl endet nicht an der Wohnungstür.“

Gutes Bauen denkt das Quartier mit. Es denkt an CO₂, an Nachbarschaft, an Inklusion – und an künftige Generationen. Wenn Architektur ökologisch, bezahlbar und alltagstauglich ist, hat sie das Prädikat „vorbildlich“ verdient.

Leise, lokal, langlebig: Einfach Bauen als Haltung

Ein weiteres ausgezeichnetes Projekt zeigt, dass Baukultur auch im Kleinen ganz groß sein kann: Das Gartenhaus – Haus ohne Zement von Florian Nagler Architekten verzichtet auf komplexe Technik, mineralische Baustoffe und energieintensive Prozesse. Stattdessen: Holz, Lehm, Schraubfundamente, passive Prinzipien. Reduktion wird hier nicht als Verzicht verstanden, sondern als Präzision.

Diese Haltung des „Einfach Bauens“ ist mehr als ein Trend. Sie ist eine Antwort auf überkomplexe Normen, auf Ressourcenknappheit und auf die Suche nach Alltagstauglichkeit. Gerade im Kleinmaßstab zeigt sich, wie gute Architektur im besten Sinne unaufgeregt sein kann – ökologisch, robust und menschenfreundlich. Alle Preisträger in unserer Titelgeschichte.

Der Wandel hat begonnen – aber er muss weiter Fahrt aufnehmen

Ob Wärmepumpen-Cube, dezentrale Warmwasserbereitung oder zementfreies Gartenhaus: Alle Beispiele in dieser Ausgabe zeigen, dass technischer Fortschritt, Baukultur und Wirtschaftlichkeit keine Gegensätze mehr sind. Sie ergänzen sich – wenn man sie denn zusammendenkt.

Was wir brauchen, ist der Mut zur Umsetzung. Die Technologien sind da, die Beispiele inspirierend, der Druck zur Veränderung hoch. Jetzt ist der Moment, die Wärmewende nicht nur politisch zu fordern, sondern gestalterisch zu verwirklichen. Und genau hier liegt die Chance für die Wohnungswirtschaft – als technischer, sozialer und kultureller Motor des nachhaltigen Bauens.

Wundern Sie sich nicht: Aber die Bauwende lässt sich nur bezahlbar umsetzen, wenn Energie und Architektur gemeinsam gedacht wird. Wohnungswirtschaft energie. und Wohnungswirtschaft architektur., in einer gemeinsamen Ausgabe mit vielen neuen Blickwinkeln.

Bauen und planen Sie mit der Natur!

Ihr Gerd Warda

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