Kommentar

Auf die Wohnungswirtschaft kommen im Jahr 2012 neue Herausforderungen zu. Da ist zunächst die Anpassung der EnEV 2009. Was getan werden muss und welche Werte einzuhalten sind, wird in Brüssel entschieden. Dort möchte man grundsätzlich einen Standard für Wohngebäude festschreiben, der dem des sogenannten Null-Energie-Hauses entspricht. Das nicht nur bei Neubauten, sondern auch für Bestandgebäude.

Bereits seit einiger Zeit wird, besonders von der Industrielobby, dem Bürger weißgemacht, Gebäude würden künftig nicht nur autark ihre Energie erzeugen, sondern Überschuss produzieren. Die Elektrowirtschaft wittert Morgenluft und hat sich mit der Autoindustrie – die bisher nicht in der Lage war, den Energieverbrauch der von ihnen verkauften Autos zu mindern – zu einer Werbeallianz zusammengeschlossen. Es wird Bauherren und Hausbesitzern vorgegaukelt, dass ein Wohngebäude, das als Null-Energie-Haus mit entsprechend dicken Dämmstoffpaketen behaftet, luftdicht gebaut ist und erneuerbare Energien nutzt, sogar Energie abgeben kann.

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So werben Solarpaneelhersteller und Automoblindusrtrie mit der eigenen Tankstelle für Elektroautos, die mit Überschussenergie betrieben wird. Da kann man nur hoffen, dass solche Utopien im nächsten Jahrhundert praktikabel sind. Tatsache ist, dass es der Automobilindistrie bisher nicht gelang – trotz Milliarden Fördermittel – ein alltagstaugliches Elektroauto anzubieten, das bezahlbar ist und mit dem man auch in den Urlaub fahren kann.

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