10. Rosenheimer Tür- und Tortage – Intelligente Türen und Tore – sicher, smart und simpel

Nahezu 300 Tür- und Torexperten aus 10 Ländern folgten am 16./17. Mai 2018 dem Motto „Intelligente Türen und Tore – sicher, smart und simpel“, um sich im KUKO über die Marktchancen und Anforderungen an mechatronische Bauelemente, aber auch zum praktischen Umgang mit den neuen Normen bei Brandschutz, Innentüren und Toren zu informieren. Ein weiterer Schwerpunkt waren Insiderinformationen zu den wachsenden Baumärkten in der Golfregion und in Nordamerika. Auch die Einbruch- und Brandprüfungen im Brandschutzzentrum waren ein Highlight, denn eine Prüfung live zu erleben und mit den ift-Experten zu diskutieren ist ein echter Mehrwert.

Gleich zu Beginn präsentierte der Philosoph Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin (LMU München) mit dem Vortrag „Ethik der Digitalisierung“ anspruchsvolle geistige Kost. Als er aber von neuen Algorithmen berichtete, die auf Basis von 10 „Likes“ ein erstes Psychogramm eines Menschen ermöglichen, und spezielle Software mit 250 Likes einen Menschen besser kennt als der Ehepartner, wurde es ruhig im Saal. Jeder erahnte die Dimension der gesellschaftlichen Veränderungen, die auch als „Disruption“ bezeichnet werden. Auch wenn Algorithmen noch nicht den Turing-Test (Prüfung für menschliche Intelligenz) bestanden haben, werden leistungsfähige Programme schon heute zum Verfassen von Internetbeiträgen (Blog), in Call-Centern und zur Manipulation von Menschen bei Wahlen und Verkaufsgesprächen eingesetzt.

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Durch Erklärungen zu den Grundlagen und dem praktischen Einsatz des autonomen Fahrens, schwacher und starker künstlicher Intelligenz (KI) oder zum Umgang mit humanoiden Robotern wurde ein Wertesystem deutlich, das den Tür- und Torexperten eine bessere Bewertung der digitalen Entwicklung ermöglicht und die Bedeutung der „informationellen Selbstbestimmung“ klar machte. Geschäftsführung und Planungsteam des ift Rosenheim hatten diesen etwas ungewöhnlichen Vortrag für technische Experten bewusst gewählt, da die Tür- und Torbranche zu den Vorreitern bei der Digitalisierung im Baubereich zählt. Denn auch die Nutzungsdaten von Türen, Garagentoren oder der Lüftung liefern eine Vielzahl persönlicher, ja sogar intimer Daten, die verantwortungsvoll behandelt werden müssen.

Anschließend zeigten die ift-Referenten Christian Kehrer und Ingo Leuschner, wie massiv die aktuellen Tür- und Tortrends bereits von den geänderten Kundenwünschen beeinflusst werden, sei es nun durch die Bedienung per App oder durch Lieferzeiten, die sich in Tagen und nicht Wochen messen. Es zeigt sich, dass die Visualisierung und der Spieltrieb manchmal wichtiger sind als Funktion und Sicherheit, so dass das Thema Smart Home immer stärker von den US-Internetriesen sowie den Medien- und Telekommunikationsfirmen dominiert wird. Weitere wichtige Themen sind barrierefreie Türschwellen, Einbruchhemmung sowie die Bewertung von Reklamationen der Oberflächen, die bei Bauprodukten nur schwer die Qualität von Möbeln oder Hausgeräten erreichen können.

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