Zum Jahreswechsel steigt das Risiko für Feuerschäden um 40 bis 50 Prozent

In der Adventszeit und zum Jahreswechsel steigt das Risiko für Feuerschäden laut dem Gesamtverband der Versicherer (GDV) um 40 bis 50 Prozent im Vergleich zum Rest des Jahres. Häufigste Ursache sind in Flammen aufgehende Adventskränze oder Weihnachtsbäume.

Innerhalb weniger Sekunden kann es passieren und eine gesamte Wohnung steht in Vollbrand – ausgelöst durch einen brennenden Adventkranz oder Christbaum. Kerzen sind und bleiben nach wie vor die „Brandstifter“ Nummer 1. So schnell dieses Unglück passieren kann, so vielfach sind die Ursachen: zu nahe an der Kerzenflamme befindliche Dekorationsmaterialien, ein zu geringer Abstand der Flamme zu Tannenzweigen oder einfach zu weit herab gebrannte Kerzen.

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Gefahr: Trockene Tannenzweige und abgebrannte Kerzen

„Oft reichen schon 30 bis 40 Sekunden, bis ein Christbaum lichterloh brennt, nach einer Minute steht die ganze Wohnung in Flammen. Die trockenen Tannenzweige wirken dabei wie ein hochentzündlicher Zünder“, macht Wolfgang Reisinger vom Landes-Feuerwehrkommando OÖ auf die Gefahren aufmerksam.

Brennende Kerzen keinesfalls unbeaufsichtigt lassen

Es muss aber nicht unbedingt auf den Brauch von Kerzen verzichtet, diese jedoch mit besonderer Vorsicht verwendet werden. „Brennende Kerzen oder Wunderkerzen sollten nie unbeaufsichtigt gelassen werden, hier genügt schon ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit, damit das Unglück seinen Lauf nimmt. Auch auf Zugluft sollte man achten“, so Reisinger.

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Vorsicht auch bei elektrischen Kerzen

Aber auch bei elektrischen Kerzen oder Lichterketten ist Vorsicht geboten. Bei deren Kauf sollte auf Qualität geachtet werden. So ist es wichtig, dass die Ketten mit dem sogenannten CE-Zeichen versehen sind. Warnhinweise und Erklärungen müssen in deutscher Sprache und verständlich abgefasst sein. Der Hersteller muss auf der Verpackung genannt sein, und bei Außenlichterketten darf die Kennzeichnung “IP 44” nicht fehlen.

Brandvermeidung zu Weihnachten

Damit es erst gar nicht so weit kommt und die Feuerwehrfrauen- und männer die Feiertage zuhause bei ihren Familien feiern können, hier einige Sicherheitstipps um gemeinsam „brandgefährliche Feiertagen“ vorzubeugen.

  • Kerzen und Wunderkerzen, ob am Christbaum oder Adventkranz, nie unbeaufsichtigt brennen lassen
  • Adventkränze und Gestecke immer auf eine nicht brennbare Unterlage (entweder aus Keramik oder Metall) stellen
  • Herabgebrannte Kerzen sofort austauschen bzw. nicht mehr anzünden
  • Abstand der Flamme zu Tannenzweigen und möglichen brennbaren Materialien wie Vorhänge oder Tischdecken etc. möglichst groß halten
  • Kinder und Haustiere nie mit brennenden Kerzen alleine lassen
  • Christbaumständer mit einem sicheren Stand verwenden
  • Damit die Bescherung nicht im Chaos endet, zur Sicherheit immer einen Feuerlöscher oder einen Eimer Wasser in der Nähe bereithalten
  • Mögliche Zugluft beachten
  • Vorsicht beim Ausblasen der Kerzen – erhöhte Brandgefahr durch Funkenflug
  • Kerzen auf Adventkränzen und Christbäumen aufgrund der Trockenheit nach den Feiertagen nicht mehr entzünden
  • Sicherheitshinweise auf Verpackungen beachten

Tipps für einen guten Jahreswechsel

  • Fenster und Türen zur Jahreswende geschlossen halten, damit keine Feuerwerkskörper ins Wohnungsinnere fliegen können
  • Feuerwerkskörper nicht in der Nähe von Öfen, Heizkörpern oder in Taschen von Kleidungsstücken aufbewahren
  • Feuerwerk nur im Freien mit ausreichendem Sicherheitsabstand zu Menschen, Tieren und Gebäuden abbrennen
  • Pyrotechnische Gegenstände nicht in Türen und Fenster oder auf Dächer werfen
  • Wenn Feuerwerkskörper nicht zünden, keinesfalls nachkontrollieren oder nachzünden, sondern mit Wasser übergießen, um unkontrolliertes Zünden zu verhindern
  • Gebrauchsanweisungen auf Feuerwerkskörpern – insbesondere die Kategorien und Altersbeschränkungen – der Hersteller genau durchlesen und Anweisungen beachten
  • Raketen nur auf feuerfestem Untergrund und aus senkrechtem, sicheren Stand z.B. Abschussvorrichtungen, starten

Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch etwas passiert sein, dann:

  • Ruhe bewahren und überlegt handeln
  • Sofort den Feuerwehrnotruf 112 für Deutschland, 122 für Österreich wählen – Tipps zur richtigen Alarmierung
  • Personen und Tiere in Sicherheit bringen
  • Löschversuche nur dann unternehmen, wenn man sich selbst nicht in Gefahr bringt
  • Sind mehrere Personen anwesend, die Aufgaben aufteilen
  • Bei Brandverletzungen sofort mit kaltem Wasser oder Schnee kühlen, notfalls einen Arzt oder die Rettung unter Notruf 112 für Deutschland und 112  oder 144 für die Schweiz und 144 für Österreich  verständigen
  • Gefahrenbereich verlassen sowie Fenster und Türen schließen
  • Nachbarn warnen
  • Die Feuerwehr bei Eintreffen einweisen und informieren
  • Wenn das Treppenhaus bereits verqualmt ist, in der Wohnung bleiben und die Feuerwehr auf sich aufmerksam machen

Selbst wenn man die wichtigsten Sicherheitstipps berücksichtigt und beispielsweise offene Flammen nie unbeaufsichtigt lässt, ist ein Brand keinesfalls auszuschließen. Umso wichtiger, dass dieser möglichst früh erkannt wird. Solche Gefahren frühzeitig zu erkennen, ist Aufgabe der gesetzlich vorgeschriebenen Rauchwarnmelder. Doch sind die kleinen Lebensretter auch einsatzbereit und funktionieren, wenn es darauf ankommt?

 Auf einen Blick: Rauchmelder-Check in vier Schritten

  • Räume: Ausstattung in vorgeschriebenen Räumen checken
  • Funktion: Testknopf drücken
  • Verschmutzung: Raucheintrittsöffnungen kontrollieren
  • Alter: Austauschdatum prüfen

Die Rauchwarnmelder-Pflicht wird in Deutschland von den Bundesländern geregelt. Die Vorschriften unterscheiden sich geringfügig, aber in den meisten Fällen gilt: Rauchwarnmelder gehören in alle Schlaf- und Kinderzimmer sowie in Flure, die als Rettungsweg dienen. In Österreich ist nur in Salzburg das Anbringen von Rauchwarnmeldern noch optional, in allen anderen Bundesländern gibt es eine Brandmelder Pflicht. In der Schweiz setzt man noch im Wohnbereich auf die Eigenverantwortlichkeit. Allerdings empfiehlt die Beratungsstelle für Brandverhütung (BFB) das Anbringen des Rauchwarnmelders. Foto: www.eielectronics.de

RED, Quelle: Oberösterreichischer Landes-Feuerwehrverband, Wikipedia, Blick, SWR Marktcheck, www.eielectronics.de, Freiwillige Feuerwehr Berka Feuerwehr-Berka.de

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