Wärmepläne nur mit wohnungswirtschaftlichem Sachverstand

Bei der nun angeschobenen kommunalen Wärmeplanung muss die Bezahlbarkeit im Vordergrund stehen. „Der Gesetzentwurf zur Wärmeplanung wurde bereits verbessert, es herrscht aber weiterhin deutlicher Anpassungsbedarf. Die Bezahlbarkeit der Vorhaben muss viel stärker im Vordergrund stehen und die Wohnungsunternehmen müssen bei den Wärmeplanungen von Anfang an beteiligt werden“, moniert Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW. Gerade die sozial orientierte Wohnungswirtschaft kennt den Sanierungsbedarf und das Effizienzpotenzial des Gebäudebestands. Aber auch das ist besonders wichtig: die sozial orientierte Wohnungswirtschaft kennt auch ihre Mieter und deren finanzielle Grenzen.

Die Wohnungswirtschaft und die Verbraucherzentrale von Schleswig-Holstein gehen noch einen Schritt weiter. Sie fordern in einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten des Landes, Daniel Günther, die Umsetzung der kommunalen Wärmepläne nach dänischem Muster zu gestalten. Dort nämlich unterliegen die Kostenrechnung der Fernwärme einem Gemeinnützigkeitsgebot (Gedanke der Daseinssicherung).

Die Bedenken und Anregungen sind notwendig. Wir kennen das Thema „Kostentransparenz kommunaler Unternehmen“ aus der Vergangenheit. Kommunale Fernwärme-Monopole erhöhten intransparent die Heizkosten. Und auch heute werden Fernwärmekunden benachteiligt, weil sie bei den Heizkostenpreisbremsen durchs Rost fallen. Nun droht Ihnen in 2024 und 2025 eine Erhöhung ihrer Heizkosten. Deshalb fordert zum Beispiel der Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e. V., dass auch Mieter an der finanziellen Unterstützung durch die Gaspreisbremse teilhaben. Warum? In Thüringen werden über 70 % der kommunalen und Genossenschaftswohnungen mit Fernwärme als Heizwärme versorgt, die häufig aus den teuren Gaskraftwerken kommen. Durch das Fernwärmemonopol können sie nicht mal schnell zu einem günstigeren Anbieter wechseln.

Lesen Sie auch Preisbremse auch für Fernwärmekunden.

August 2023, Wohnungswirtschaft heute. Ausgabe 179 mit neuen Inhalten.

Klicken Sie mal rein. Bleiben Sie zuversichtlich und nachhaltig

Ihr Gerd Warda

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