Die Pandemievorsorge wird ein neues Zeitalter für Immobilien einläuten, davon geht Eurocres Consulting – einer führenden Strategieberatung im Work-Place-Management – aus. Denn auch wenn Corona verebbt, werden neue Pandemiewellen kommen.
Sven Wingerter, geschäftsführender Gesellschafter bei Eurocres: „Menschen und Unternehmen müssen sich langfristig auf diese Herausforderung einstellen – und Risikovorsorge treffen, denn Corona definiert das Verhältnis von Mensch und Bürogebäude neu.
Damit stellt sich die Frage, wie gut und vor allem vorausschauend die Immobilienindustrie darauf vorbereitet ist. Eine Lösung dabei ist, dass Büros ein Hybridmodell für sofort und später brauchen.“
Spontane Maßnahmen sind weder falsch noch richtig
Nach zwei Monaten massiver Einschränkungen fahren die ersten Unternehmen den Bürobetrieb wieder hoch. Dabei sind sie nach Angaben von Eurocres allerdings oft überfordert von der Aufgabe, die Organisation, Abläufe und Belegung zu ändern, um die Pandemievorschriften in Einklang mit den unternehmerischen Anforderungen zu bringen.
Plexiglas, Bodenaufkleber, Warnschilder, Möbelrücken und ausgefeilte Schichtsysteme sind spontane Maßnahmen und weder falsch noch richtig. Doch sie spiegeln das Bedürfnis nach einer raschen Lösung für ein Zurück ins Büro wider.
Wingerter: „Es wird weitere Lockerungen geben; alle verbunden mit der Hoffnung, schnell wieder nach Regeln der Vor-Corona Zeit zu agieren. Andererseits müssen sich risikobewusste Unternehmen unabhängig von Regelwerken auf Pandemien vorbereiten und innerhalb ihres Risikomanagements selbständig Vorsorge betreiben.
Dies ist dann nicht mehr mit Improvisationskunst zu bewerkstelligen, sondern mit intelligenten Dauerlösungen. Ein Hybridmodell deckt beide Phasen ab. Und jene, die einen Neubau planen oder längst in Auftrag gegeben haben, müssen sich zudem der Grundsatzfrage stellen: Soll es eine langfristige und dauerhafte Pandemievorsorge im Unternehmen geben, die Mitarbeiter schützt und Betriebsschließungen verhindern kann?
Nutzer, Mieter, Bauherren und Investoren fast aller Assetklassen sollten genau überlegen, ob sie nicht sofort in Umplanungen für eine nachhaltige Pandemievorsorge investieren.“
Wer bestehende Baupläne nicht hinterfragt, begeht grobe Managementfehler
Hauptkriterium bei der – aktuellen und künftigen – Bewertung einer Immobilie ist dabei die Anzahl der Mitarbeiter, die im Pandemiefall überhaupt präsent sein können. Diese Kenngröße wird viele Entscheidungen bei Büroimmobilien massiv prägen.
„Wer hier die richtigen Antworten gibt, ist im – härter werdenden – Wettbewerb gut aufgestellt“ ist sich Wingerter sicher. Dazu gesellt sich der zweite Faktor, der neben Pandemievorkehrungen die Bürolandschaften verändern wird: der tiefe Wandel hin zur mobilen Arbeit, den die umfassende Corona-Heimarbeit zusätzlich befeuert hat.
„Büros in der heutigen Dimension werden bald nicht mehr nötig sein, und die übriggebliebene Fläche muss auf neue Funktionen einstellen werden“, beschreibt der Work-Place-Manager…