Aareon hat ihr Angebotsportfolio weiterentwickelt und im letzten Jahr über Aareon Connect für spezialisierte Lösungen von Drittanbietern geöffnet. Nunmehr wird das Angebotsportfolio als Property Management System dargestellt. „Wohnungswirtschaft heute. hat mit dem Aareon-Vorstandsvorsitzenden Harry Thomsen gesprochen.
Sie haben Ihr Angebot als Property Management System neu dargestellt. Was hat es damit auf sich?
Harry Thomsen: Die Digitalisierung ist in der Immobilienwirtschaft der wesentliche Erfolgsfaktor für die Wertschöpfung und bei der Bewältigung komplexer Herausforderungen. Integrierte Softwareanwendungen wie das Interessenten- und Gebäudemanagement oder die Mieterkommunikation sind heute für die meisten Immobilienunternehmen Standard. Viele Anwendungen stoßen aber an ihre Grenzen, da sie als Insellösungen nebenher existieren. Für ein Unternehmen bedeutet das erheblichen zeitlichen und finanziellen Aufwand.
Es geht aber letztlich darum, den komplexen Lebenszyklus einer Immobilie oder einer Kundenbeziehung effizient und wertschöpfend zu managen. Dafür sind automatisierte, durchgängige Prozesse eine Voraussetzung. Alle Softwareanwendungen müssen intelligent ineinandergreifen und die gesamte Prozesskette jeder Zyklusphase mit allen Beteiligten bis zum Ende abbilden. Unser Property Management System tut genau das.
Welche Vorteile ergeben sich dadurch für Ihre Kundinnen und Kunden?
Harry Thomsen: Wir haben unser gesamtes Angebot weiterentwickelt – zum Beispiel mit dem Start des offenen Ökosystems Aareon Connect im vergangenen Jahr. Dadurch ermöglichen wir Immobilienunternehmen eine ganzheitlichere Aufstellung, indem wir spezialisierte Software von Drittanbietern über ihr Aareon-ERP-System in das Property Management System integrieren.
Diese neue Partnerschaftsform steigert die Effizienz und ebnet den Weg für eine fortschrittliche digitale Transformation in der Immobilienwirtschaft. Diesen Veränderungen tragen wir mit der neuen Darstellung unseres Produktportfolios als Property Management System Rechnung. Unser umfassendes Produktangebot wird nun transparenter strukturiert, um der Branche eine einfache Orientierung durch fünf zentrale Produktfamilien zu ermöglichen.
Es betont jetzt stärker die Prozesse unserer Kundinnen und Kunden und die dazu passenden Lösungen. Unser Ziel ist es, Immobilienunternehmen mit unserem zukunftsorientierten Property Management System dabei zu helfen, ihre Geschäftsziele nachhaltig zu erreichen.
Können Sie die Produktfamilien des Property Management System näher erläutern?
Harry Thomsen: Die Produktfamilie „Manage“ beinhaltet insbesondere die ERP-Systeme, die wir in den jeweiligen Ländermärkten anbieten. Zur Produktfamilie „Pay“ zählen Softwarelösungen, die einen reibungslosen Zahlungsverkehr zwischen Immobilienunternehmen und Banken ermöglichen, sowie das Versicherungsgeschäft von BauSecura.
Die Produktfamilie „Sustain“ fasst Softwarelösungen zusammen, die Immobilienunternehmen dabei unterstützen, ihren Immobilienbestand instand zu halten und energetisch zu sanieren. Mit diesen Lösungen können alle relevanten Daten rund um die Objekte einheitlich erfasst, ausgewertet und für Optimierungen genutzt werden. Außerdem können sie mit Wärmemessdiensten und Energieversorgern Daten austauschen.
Die Produktfamilie „Engage“ beinhaltet Softwarelösungen, die Prozesse zwischen Mietenden, Lieferanten und Servicepartnern auf der einen Seite und Immobilienunternehmen auf der anderen Seite automatisieren und vereinfachen. Diese Lösungen betreffen sämtliche Prozesse der Mietenden, angefangen bei der Wohnungssuche über den Einzug bis hin zu Serviceanfragen und Wohnungswechsel. Im Zentrum der Produktfamilie „Connect“ steht unser offenes Ökosystem mit integrierten Partnerlösungen.
Und was steht sonst noch an? Können Sie einen kurzen Ausblick geben?
Harry Thomsen: Der Erfolg unserer Kundinnen und Kunden steht für uns im Fokus. Darauf richten wir unser Angebot aus. Wir werden unser offenes Ökosystem durch Partnerlösungen weiter ausbauen. Auch unser Software-Portfolio für die WEG-Verwaltung wollen wir erweitern, wie zuletzt mit dem Erwerb von UTS. In weiteren Ländern, wie den Niederlanden, Großbritannien und Spanien, unserem neu erschlossenen Markt, sind wir im Bereich WEG bereits erfolgreich. Außerdem werden wir uns mit unserer neuen cloudbasierten Produktgeneration RELion ONE stärker auf den Bereich Commercial Real Estate konzentrieren.
Mit der Aareal Bank haben wir zum Jahresende ein Joint Venture rund um die First Financial Software GmbH gegründet. Dank der Kombination aus Software- und Banking-Expertise eröffnet sich für uns im Bereich der integrierten Zahlungsverkehrslösungen die Möglichkeit, perspektivisch weitere Mehrwerte für die Branche zu schaffen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Bereich Energieeffizienz.
