Verkehrssicherungspflicht bei Bäumen: Mit einem digitalen Baumkataster ist man ohne großen Aufwand auf der sicheren Seite

Grünflächen mit Bäumen sind für die Attraktivität und das Wohlbefinden der Bewohner von Wohnanalgen enorm wichtig. Auch auf Spielplätzen und kommunalen Parkanlagen sorgen Bäume für Schatten, gute Luft und einen hohen Erholungswert.

Für Baumeigentümer bedeuten Bäume aber auch, dass diese im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht regelmäßig auf verschiedene Kriterien, wie Standsicherheit, Krankheiten oder Astbruch kontrolliert werden müssen. Denn von einem Baum darf keine Gefahr für Dritte ausgehen. Entstehen Personen- oder auch Sachschäden, können die Eigentümer haftbar gemacht werden. Es drohen Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen.

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Kriterien eines Baumkatasters

Die Baumkontrolle erfolgt mit Hilfe eines Baumkatasters. Ein solches Verzeichnis erfasst jeden einzelnen Baum – analog oder digital – und macht ihn eindeutig identifizierbar. Meistens wird jeder Baum auch manuell mit einem QR-Code oder Barcode gekennzeichnet.

Bei einer Ersterfassung geht es um Einschätzungen zu Standsicherheit und Vitalität der Bäume, ihre Nummerierung und Markierung. Festgehalten werden etwa Art und Gattung, Höhe, Standort, Stammumfang und Kronendurchmesser. Anschließend werden in regelmäßigen Zyklen Kontrollgänge durchgeführt.

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Jeder Baum hat sein eigenes Prüfintervall, wobei die FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau) die dafür relevanten Vorgaben liefert. Wohnungsunternehmen verwalten im Schnitt 2500 bis 3000 Bäume. Sie alle gilt es im Auge zu behalten und die Verkehrssicherung zu gewährleisten.

Bestandserfassung lohnt sich

„Die Erstellung eines Baumkatasters lohnt sich selbst für kleinere Baumbestände. Damit kommen Eigentümer und Verwalter ihrer Dokumentationspflicht zur Baumkontrolle nach“, sagt der Geschäftsführer des Softwareunternehmens wowiconsult, Dr. Waldemar Müller.

Kataster existieren bei vielen Wohnungsunternehmen und Verwaltern bisher zwar oft noch in Papierform oder auch als Exceldateien. Allerdings ist eine Software, welche den Bestand erfasst, dokumentiert und kontrollieren hilft, das effektivste Mittel, um der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen.

Das ist heutzutage besonders wichtig, da der Klimawandel zu sinkenden Wasserspiegeln und einer stärkeren Austrocknung der Bäume führt. Diese werden dadurch instabiler. Mit dem aktuellen Tool „mevivo Baumkataster“ können sowohl Erstkataster erstellt als auch bestehende Verzeichnisse in das Programm importiert werden.

„Die Erstaufnahme von Baumbeständen ist keine Sisyphusarbeit, man schafft rund 60-80 Bäume pro Tag. Der Baumbestand eines Wohnungsunternehmens kann somit schnell ausgeführt werden“, betont Müller.

Programm bestimmt den Workflow

Die digitale Erfassung von Baumbeständen erfolgt bei wowiconult per Drohne. Damit ist eine zentimetergenaue Positionierung möglich. Eine so detaillierte Standortermittlung von Bäumen und Baumgruppen ist beispielsweise bei Umbaumaßnahmen wichtig.

Die beauftragten Baumkontrolleure können – sobald das Kataster digital erfasst ist – mit einem mobilen Endgerät die Bäume ganz einfach per Smartphone oder Tablet auf Schäden und Krankheiten überprüfen, sie fotografieren und die Ergebnisse dokumentieren…

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