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Tschüss Gas, servus Grün!

Altes Gemäuer, neue leistbare Wohnungen, fossilfreie Energie und möglichst viel Grün: Das Wiener Quartier Sophie 7 bringt neue Quartiersqualitäten in die Bestandsstadt.
Altes Gemäuer, neue leistbare Wohnungen, fossilfreie Energie und möglichst viel Grün: Das Wiener Quartier Sophie 7 bringt neue Quartiersqualitäten in die Bestandsstadt. Fotos: SchreinerKastler, Sozialbau AG_Vogus

„Geht nicht, gibt es nicht“, lautet im Sozialbau-Verbund die Devise, wenn es um die thermisch-energetische Sanierung des Wohnungsbestands und klimasensiblen Neubau geht. Was ist technisch sinnvoll? Was ist rechtlich zu beachten? Wie ist das alles zu finanzieren? Während andere noch zaudern, wird bei der Sozialbau AG angepackt – im Bestand, im Neubau und im Grätzl.

In 25 Jahren will die EU klimaneutral sein, in 15 Jahren Österreich. Die Sozialbau AG hat sich 2030 zum Ziel gesetzt. Das bleiben gerade noch fünf Jahre, so viel wie die Legislaturperiode der Bundesregierung. Ist das zu schaffen? „Jein“, sagt Ernst Bach. Er ist seit 33 Jahren in der Sozialbau tätig, seit Mai 2023 Vorstandsvorsitzender der Sozialbau AG. Damals hatten sich infolge der Corona-Pandemie die Energiepreise vervielfacht und der Angriff Russlands auf die Ukraine hatte das Risiko, das mit der Abhängigkeit von russischem Gas einhergeht, deutlich werden lassen. Unabhängig von bereits festgeschriebenen europäischen, nationalen und regionalen Dekarbonisierungszielen war plötzlich die Notwendigkeit für „Raus aus Gas“ breit im Bewusstsein der Bevölkerung verankert. Aber wie man da rasch rauskommt, dafür hatten nur wenige einen Plan.

Ernst Bach, mit seinem Team immerhin für fast 55.000 verwaltete Wohnungen verantwortlich, hatte einen: „Die Erkenntnis für uns: Wir müssen sofort handeln. Das sind wir unseren Bewohnerinnen und Bewohnern schuldig.“ Im Zuge der Dekarbonisierungsstrategie wurde eine Vielzahl an Pilotprojekten zur energetischen Bestandsmodernisierung gestartet, um die nachhaltige Energieversorgung voranzutreiben. Bereits einige Jahre zuvor wurde eine mit der Zentralisierung der Einzelgasthermen durch eine Energiezentrale am Dachboden ein wesentlicher Grundstein für das „Raus aus Gas“ gelegt. „Bis 2030 werden wir technisch in der Lage sein, jedes Haus sofort auf nachhaltige Energieversorgung umstellen zu können, wenn die Bewohner:innen das möchten.“ Im „Jein“ klingt also Zweckpessimismus mit. Denn sieht man sich die bereits umgesetzten Projekte an, drängt sich kein Grund auf, warum die Menschen etwas dagegen haben sollten. Schauen wir uns also an, was alles geht, wenn man will.

Dekarbonisieren macht schöner

Vorzeigebeispiel Nummer eins finden wir in der Barawitzkagasse, die liegt zwar im feinen Wiener Bezirk Döbling, ist aber eine verkehrsbelastete Durch zugsstraße mit wenig Aufenthaltsqualität. Vom Aschenputtel zur Energieprinzessin der Gasse mausert sich dort gerade das 1966 fertiggestellte Wohnhaus von Harry Glück. Deren Heizsystem wird von dezentralen Einzelgasthermen auf ein Wärmepumpensystem – ein Mix aus Luft-Wärmepumpe am Dach und Sole-Wärmepumpe im Keller – umgestellt. Dazu wurden die Heizungsleitungen entlang der Fassade verlegt, und nun wird eine Wärmedämmung angebracht.

Über fünf bis zu 85 Meter tief in den Innenhof gebohrte Tiefensonden lässt sich in der kalten Jahreszeit Heizwärme entnehmen. Im Sommer wiederum wird die Wärme aus den Wohnungen in den Erdsonden gespeichert und somit eine Abkühlung der Wohnungen um etwa zwei Grad Celsius erreicht werden. In den Wohnungen haben die Bewohner:innen die Möglichkeit, ihre alten Heizkörper gegen Gebläsekonvektoren zu tauschen.

Die Warmwasserbereitung erfolgt über neue 80-Liter-Elektro-Boiler. Die Energie für den Betrieb von Wärmepumpen und Boilern liefert eine Photovoltaikanlage am Dach, etwaige Überschüsse werden den Mieter:innen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Zusätzliche Effekte bringt die Fassadenbegrünung die nicht nur dem Mikroklima von Haus und Gasse zum Vorteil gereichen wird, sondern auch der Optik.

Besser mehr

Ein Haus umzustellen, ist gut, noch besser ist es, wenn mehrere profitieren – so wie in der Simon-Denk-Gasse beim Franz-Josefs-Bahnhof in Wien- Alsergrund. Das dort von der Sozialbau initiierte, wissenschaftlich begleitete und von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) geförderte Nahwärmeprojekt umfasst fünf Liegenschaften mit insgesamt 100 Wohnungen, womit es der derzeit größte geplante Nahwärmeverbund im Bestand ist. Als Wärmequelle wird das vor Ort vorhandene geothermische Potenzial genutzt und der Wärme- und Kühlbedarf durch Grundwasser-Wärmepumpen gewährleistet.

Wenn auf dem eigenen Grundstück Tiefenbohrungen nicht möglich sind, ist – wie in der Simon-Denk-Gasse in Wien-Alsergrund – eine Kooperation über mehrere Liegenschaften hinweg eine gute Lösung.

Um einen optimalen Wirkungsgrad von Grundwasser-Wärmepumpen zu gewährleisten, ist ein Mindestabstand der dafür erforderlichen Brunnen von 15 Metern einzuhalten. Im dicht bebauten Grätzl waren daher Bohrungen auf Nachbarliegenschaften erforderlich – ein Grund, im Quartier zu denken und sich mit den anderen Eigentümer:innen im wahrsten Sinn des Wortes zu vernetzen. Optimale Ergebnisse für alle erreichen kann man – wie das Pilotprojekt zeigt – trotz ungleicher Gebäudestrukturen, Sanierungsstadien und verschiedener wohnrechtlicher Regime. Und wenn schon gebohrt und gegraben wird, dann gleich richtig: Im Zuge der Errichtung des Nahwärmenetzes wurde auch gleich die Neugestaltung der Gasse angegangen. Entsiegelte Flächen, neue Bäume. Sitzgelegenheiten, ein Trinkbrunnen und mehr Komfort für Fußgänger:innen kommen allen Anrainer:innen zugute und machen die Klimawende sichtbar.

Sozialbau AG in Zahlen 
- 54.937 verwaltete Wohnungen
- 120.000 Bewohnerinnen und Bewohner
- 6 % Anteil am Wiener Wohnungsbestand
- 581 Wohnungen in Bau
- 2.400 PV-Anlagen
- 37.125 t jährliche CO₂- Einsparung durch thermische Sanierung

Diese Pilotprojekte stehen beispielgebend für die Sozialbau-Strategie zur Dekarbonisierung des Wohnungsbestands. Je nach örtlicher Situation und Beschaffenheit der Wohnhausanlage steht ein „Werkzeugkoffer“ parat, dessen Inhalt aus Wärmepumpen, Erdsonden, Photovoltaik und Grünfassaden für die jeweils passende Lösung eingesetzt wird – gern auch gemeinsam mit anderen und so individuell wie möglich.

Neue Inhalte

Ein besonderes Zuhause-Gefühl verspricht das Quartier Sophie 7 gegenüber vom Wiener Westbahnhof. Im Herbst 2023 war Baubeginn für das in das bestehende Stadtgefüge eingewobene Wohnquartier auf dem Areal des ehemaligen Sophienspitals, das von der Sozialbau AG gemeinsam mit der WBV-GPA entwickelt und bis Ende des Jahres fertiggestellt sein wird. Hier erhält historischer, teils denkmalgeschützter Altbestand neue Inhalte und im Bezirk dringend benötigte leistbare Wohnungen. Dass hier die Energieversorgung von vornherein nachhaltig ist, versteht sich von selbst. Photovoltaik versorgt die Gemeinschaftsräume, Allgemeinflächen und die gesamte Haustechnik mit Strom.

Die Wärmeversorgung erfolgt durch Fernwärme und Geothermie. Mit Volkshochschule, Kindergarten, einem Treffpunkt für Pensionist:innen, Co- Working-Spaces, Pop-up-Stores, einem Veranstaltungssaal und einem Gastrobetrieb wird die Basis für soziale Nachhaltigkeit gelegt. Der öffentlich zugängliche Park wird ein wichtiger Naherholungsraum für den ganzen Stadtteil sein. Gegen sommerliche Überhitzung und für ein gutes Mikroklima sorgen begrünte Fassaden und Balkonlauben sowie Versickerungs- und Verdunstungsflächen auf den Dächern. Den Zweckpessimismus kann man getrost in Optimismus wandeln: Ja, wir schaffen das.

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Intelligent und nachhaltig

Intelligent und nachhaltig
Adolf Melcher, Sprecher der Geschäftsführung Kelag Energie & Wärme, Helmut Kusternig, Vorstandsvorsitzender meine heimat und Christoph Herzeg, Geschäftsführung Kelag Energie & Wärme – arbeiten gemeinsam an der Wärmewende. Foto: Kelag Energie & Wärme GmbH, Grafik: Statistik Austria/Global 2000

Die Kelag Energie & Wärme ist einer der größten Anbieter von Fernwärme in Österreich und Marktführer bei der Wärmeerzeugung aus Biomasse und dem Einsatz industrieller Abwärme. Geschäftsführer Adolf Melcher ist davon überzeugt, dass die grüne Transformation gelingen kann, wie er im Interview erläutert – aber Österreich braucht intelligente, nachhaltige Lösungen.

Wie viele Wohnungen versorgen Sie aktuell mit grüner Fernwärme?

Rund 80.000 Wohnungen – und es werden laufend mehr. Die Wärmewende ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende. Ein wichtiges Instrument ist dabei die kommunale Wärmeplanung für die Raumwärme. Sie bietet Kommunen die Möglichkeit, eine nachhaltige Wärmeversorgung auf lokaler Ebene strategisch zu gestalten. Mit einer gezielten Planung wird nicht nur die Umsetzung langfristiger Klimaziele unterstützt, sondern auch aktiv die Nutzung von erneuerbaren Energien wie z. B. Biomasse und Abwärme gefördert. Wir haben eine kommunale Wärmeplanung für die Bereiche der 80 Fernwärmenetze erarbeitet. Über eine Online-Kundenplattform kann eingesehen werden, wo Fernwärmeleitungen verlegt sind und wie sie mittel- und langfristig ausgebaut und erweitert werden sollen. Damit können Bauträger und Immobilienbesitzer:innen aktuell oder in naher Zukunft Entscheidungen über die zukünftige Heizlösung ihrer Immobilien treffen.

Wie sieht es mit der Entwicklung von Fern- und Nahkältelösungen aus?

Natürlich, die Sommer werden heißer. Aber die Kälte spielt im sozialen Wohnbau keine Rolle, sondern eher im hochpreisigen Wohnbau. Noch ist die Kälte ein Thema für die Industrie. In Linz gibt es erste Projekte mit Fernkälte. Das große Potenzial sehe ich für uns jedoch nicht, es wird sich auf ein oder zwei große Projekte beschränken. Für die Fernkälte bräuchten wir große Verbraucher so wie ein Krankenhaus.

Die Zukunft gehört dem grünen Strom – wie wollen Sie hier Ihre Kapazitäten erweitern?

Strom wird immer wichtiger werden, wir investieren in Photovoltaik, Wind und Wasserkraft. Da stoßen wir an natürliche Grenzen, auf Widerstand in der Bevölkerung oder auch Regulatorien. Das Thema Dekarbonisierung ist auch für die Industrie entscheidend und dazu benötigen wir erneuerbare Energien. Die Welt wird noch viel elektrischer werden. Für diese Transformation müssen aber auch die Verfahren beschleunigt werden. Wir wollen ein krisensicherer Wirtschaftsstandort sein und das wird nur mit grünem Strom gelingen.

Wie hoch ist der Anteil an erneuerbaren Energien bei der Kelag Energie & Wärme?

Aktuell haben wir 67 Prozent erneuerbare Energie, bei Fernwärmenetzen über 90 Prozent. Wir haben für all unsere Fernwärmenetze einen klaren Plan, wie wir bis 2035 fossilfrei werden wollen. In Bad Gastein erarbeiten wir mit der JKU und der Gemeinde die richtige Ökologisierungslösung und nutzen dabei das Thermalwasser. In Pinkafeld stellen wir ebenso von Gas auf Biomasse um, mit Hilfe eines großen Industriebetriebs und der Stadt. In Spittal an der Drau werden wir die Molkerei ökologisieren. In Villach haben wir vor wenigen Wochen einen Biomassekessel in Betrieb genommen.

Welche Anreize erwarten Sie von der Politik, damit der Ausstieg aus fossiler Energie und die grüne Transformation gelingt?

Wir brauchen ein politisches Bekenntnis und eine Kompetenz, um Entscheidungen zu treffen, für langfristige Lösungen – damit wir nicht laufend am System scheitern. Da würde ich mir ein Ministerium oder ein Institut für Klimawende wünschen. Die Dekarbonisierung ist natürlich vor allem für die energieintensive Industrie eine Riesenherausforderung. Die Budgets müssen kontinuierlich geplant und auf die einzelnen Gewerke abgestimmt werden – wir brauchen Berechenbarkeit, auch für unsere Kund:innen. Klimaschutzmaßnahmen müssen sich auszahlen. Nur verlässliche Rahmenbedingungen ermöglichen Investitionen.

Wie werden Sie Ihre Vorreiterrolle in puncto Nutzung von Abwärme aus der Industrie weiter ausbauen?

Da sind wir laufend dabei. Wir versorgen bereits mit der Abwärme der Voest Wohnungen der WAG und der Giwog, das funktioniert hervorragend. Wir nützen eine Kläranlage in Spittal, aus dem Klärgas machen wir Strom und Wärme und versorgen damit zehn Prozent der Wohnungen. In der Industrie gibt es bezüglich Abwärme ein großes Potenzial auf einem Temperaturniveau bis zu 40 Grad. Mit der Wärmepumpe können wir die Temperatur erhöhen und Wohnungen beheizen. Für viele Themen könnten wir Anleihe aus der Vergangenheit nehmen. Bezüglich Stromversorgung: Der Wasserbau wurde bevorzugt, das sind intelligente und nachhaltige Lösungen. Heute brauchen diese Projekte zu lange.

Wie nahe sind Sie Ihrem Ziel, bis 2035 die Fernwärmenetze weitgehend frei von fossiler Energie zu haben?

Sehr nahe, 2035 werden wir 95 Prozent erreicht haben, die letzten fünf Prozent werden allerdings die schwierigsten werden.

Die Kelag Energie & Wärme GmbH 
ist ein Tochterunternehmen der Kelag-Kärntner Elektrizitäts- Aktiengesellschaft. Das Unternehmen mit Sitz in Villach ist der größte österreichweit tätige Anbieter von Fernwärme auf der Basis von industrieller Abwärme und Biomasse. Aktuell werden 85 Fernwärmenetze und rund 900 Heizzentralen mit einem Wärmeabsatz von rund zwei Terawattstunden betrieben. www.kew.at

Eine der größten solarthermischen Anlagen Österreichs in Friesach wie auch das Fernwärmenetz Niklasdorf zeigen, dass es möglich ist, aus fossiler Energie auszusteigen und erneuerbare Energie zu nutzen – gibt es weitere Pläne?

In Niklasdorf nützen wir die Abwärme einer Müllverwertungsanlage zum Heizen von Wohnungen. Und ja, wir haben eine Vielzahl an Projekten, die es kleineren Städten ermöglichen, aus der fossilen Energie auszusteigen. Bei größeren Städten wie Wien wird es kniffliger.

Die Bestandssanierung als auch der Ausstieg aus fossiler Energieversorgung ist für Österreichs gemeinnützige Bauträger eine der größten Herausforderungen, welchen Rat haben Sie für die GBV?

Wir müssen den Bedarf senken – eine entscheidende Rolle im sozialen Wohnbau. Mieter:innenstrommodelle sind z. B. sehr gute Modelle, da gibt es großes Potenzial. Wir haben Projekte mit der „meine Heimat“ Villach, Vorstandsvorsitzender Helmut Kusternik ist diesbezüglich sehr engagiert. Die Wärmeversorgung spielt eine große Rolle in der Energiewende, ohne Ökologisierung der Wärme wird es keine Energiewende geben. Mit der Wärme muss man viel stärker ins Gebäude eingreifen. Die Tiefengeothermie ist ein Weg, den Wien jetzt versucht. Die GBV müssen auf intelligente und nachhaltige Lösungen setzen und sich von Kurzfristmaßnahmen verabschieden.

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Mehr als vier Wände

Mehr als vier Wände
Baustein eines gesamthaft betrachteten Quartiers: Die Wohnanlage der Wien-Süd auf dem Baufeld K.1 im Gebiet „Oberes Hausfeld“ in Wien. Foto: Wien-Süd

Nicht nur die Leistbarkeit zählt, auch das gute Miteinander. Das Stärken des Quartiersgedanken und eine gesamtheitliche Sicht der Dinge sind dafür wichtige Grundpfeiler.

Wurde Harry Glück, dem schon in den 1970er-Jahren viel an Freizeitangeboten und Gemeinschaftseinrichtungen – am berühmtesten seine Dachschwimmbäder – gelegen war, zunächst von Teilen der Kolleg:innenschaft noch belächelt, so ist sein Konzept, dass der Mensch mehr braucht als vier Wände und ein Dach über dem Kopf, heute komplett rehabilitiert. Er nannte als wesentliche Bedürfnisse des Menschen unter anderem jene nach Naturkontakt, Geselligkeit, freier Aussicht, nach Wassernähe und Möglichkeiten zu physischer wie kreativer Betätigung.

Die von ihm und der Stadtplanerin Helga Fassbinder initiierte Biotope City am Wienerberg, die 2020, vier Jahre nach seinem Tod bezogen wurde, setzt diese Intentionen auf zeitgemäße Weise im ganzen Quartier um. Mannigfaltige Gemeinschaftsbereiche, etwa die Dachterrasse mit Pool, Hochbeete und Aussicht über die ganze Stadt auf dem Gebäude der Wien-Süd tragen zur Gemeinschaftsbildung bei. Wesentlichen Anteil am Gelingen dieser „nachhaltigen Stadt“ hat das Quartiersmanagement durch die Caritas Stadtteilarbeit, welche die Aneignung und Nutzung dieser Angebote durch die Bewohner: innen begleitet hat.

Auch beim etwa 26 Hektar großen Areal „Oberes Hausfeld“ im 22. Wiener Gemeindebezirk steht dieser umfassende Blick auf die Quartiersqualität im Fokus. 2020 wurde ein Quartiersbeirat eingerichtet, um Sorge zu tragen, dass die vereinbarten Qualitäten nicht im Zuge der Umsetzung verloren gehen.

Umfassende Betrachtung

Das erarbeitete Regelwerk reicht von einem abgestimmten Farb- und Materialkonzept, das dem Quartier ein harmonisches Gesicht und gezielte Akzentuierungen verleiht, über ein abgestimmtes Freiraumkonzept und ein Mobilitätskonzept, das unter anderem den ruhenden Individualverkehr in Sammelgaragen an den Rändern bündelt, bis hin zur Optimierung umweltplanerischer Aspekte. Wie die Biotope City wurde auch dieses Areal umfassend unter dem Aspekt der Klimawandelanpassung betrachtet und von der städtebaulichen Ebene bis hin zum einzelnen Gebäude von mikroklimatischen Simulationen begleitet, um frühzeitig vorzubeugen, dass später Hitzeinsel oder Windschneisen entstehen.

Die Wien-Süd errichtet in der ersten Bauetappe dieses in drei Abschnitten bis 2030 entstehenden Vorzeige- Quartiers zwei Wohnhausanlagen. Auf Baufeld A werden 305 Wohnungen, davon 75 Prozent geförderte Mietwohnungen entstehen (Architektur HD Architekten, Landschaft: Karin Standler). Auf dem Baufeld K.1 entstehen 120 geförderte Mietwohnungen (Architektur: Atelier 4 architects, Landschaft: Atelier Kandl). Für die Bildung einer guten Hausgemeinschaft soll das Angebot für Urban Gardening ebenso sorgen wie jeweils ein Schwimmbad auf dem Dach. „Mit dem Augenmerk auf alle vier Säulen der Nachhaltigkeit wird bei der Errichtung dieses Wohnquartiers umfassend umgesetzt, was sozialer, leistbarer, gemeinnütziger Wohnbau leisten kann, um eine erstklassige Wohnqualität zu schaffen, die weit über jene privater Investor:innenprojekte hinausgeht“, ist Andreas Weikhart, Vorstandsvorsitzender der Wien-Süd, überzeugt.

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Deutscher Architekturpreis 2025 für innovatives Wohnquartier – Die Preisträger

Deutscher Architekturpreis 2025 für innovatives Wohnquartier
BBR

Das Architekturbüro Sauerbruch Hutton aus Berlin erhält zum zweiten Mal den mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Architekturpreis. Es realisierte zusammen mit der Innovatio Projektentwicklung aus Heidelberg und Profund aus Gera das „Franklin Village“ in Mannheim.

Der Staatspreis wird alle zwei Jahre für herausragende baukulturelle Leistungen durch das Bundesbauministerium und die Bundesarchitektenkammer vergeben und ist die bedeutendste Auszeichnung für Architektinnen und Architekten in Deutschland. Das Verfahren führt das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) durch. Die Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger und die feierliche Preisverleihung fand am 18. September 2025 in Berlin statt.

Ein Zuhause ist, wo wir uns wohlfühlen

Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), Verena Hubertz hebt die Vorbildfunktion des Projektes hervor: „Ein Zuhause ist, wo wir uns wohlfühlen. Dieses Gefühl endet nicht an der Wohnungstür, sondern bezieht das ganze Quartier mit ein. Im ‚Frankling Village‘ wird dieser Gedanke gelebt.

Das Ensemble ist fast komplett in Holzbauweise errichtet, leistet seinen Anteil bei der Minimierung von CO2-Emmissionen und ist nachhaltig. Gutes Wohngefühl der Bewohnerinnen und Bewohner ist quasi mit verbaut. Als Preisträger strahlt das Projekt nach außen und zeigt, wie unsere Architektur der Zukunft aussehen kann: Inklusiv, bezahlbar und ökologisch.“

Bezahlbares Bauen und Baukultur muss kein Widerspruch sein

Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer (BAK): „Jede Bauaufgabe gestaltet Zukunft. Angesichts der Wohnungsbaukrise brauchen wir Lösungen, die nicht nur schnell und günstig, sondern auch ökologisch verantwortlich, sozial verträglich und architektonisch hochwertig sind. Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Architekturpreises zeigen eindrucksvoll, dass bezahlbares Bauen und Baukultur kein Widerspruch sein müssen – sondern durch intelligente Konzepte und mutige Planung Hand in Hand gehen können.“

Mit dem Projekt Franklin Village ist es Sauerbruch Hutton gelungen, ein herausragendes architektonisches wie soziales Leuchtturmprojekt im urbanen Raum zu realisieren. Die Wohnbebauung ist das Herzstück eines neuen Quartiers, das beispielhaft für gelungene Nachverdichtung, durchmischtes Wohnen und exzellente Gestaltung steht.

In einem ehemaligen Militärareal ist ein lebendiges Mehrgenerationenquartier entstanden, das Vielfalt nicht nur verspricht, sondern lebt. Fünf Neubauten und ein sensibel erweitertes Bestandsgebäude fügen sich zu einem Ensemble, das unterschiedlichste Lebensformen integriert: vom Single-Apartment über klassische Familienwohnungen bis zu Clusterwohnungen mit gemeinschaftlicher Nutzung.

Um einen geschützten, mit Bäumen begrünten Innenhof gruppiert, ermöglichen stützenfrei vorgelagerte Laubengänge spontane Begegnungen und fördern nachbarschaftlichen Austausch. Die farbigen Trennwände und Deckenunterseiten der Laubengänge stehen im Kontrast zur grau lasierten Holzfassade und geben dem Hof eine unverwechselbare und heitere Atmosphäre. Mit den großzügigen Freitreppen in den Innenhof entsteht ein Wegekontinuum, das den perfekten räumlichen Rahmen für gelebte Gemeinschaft bildet. Architektonisch überzeugt Franklin

illage durch eine klare, unaufgeregte Sprache und kompromisslose Qualität im Holzbau. Die räumlichen Lösungen zeigen eindrucksvoll, wie Nachhaltigkeit und Gestaltung Hand in Hand gehen können.

Das Ensemble wird nicht nur von seiner Bewohnerschaft genutzt, sondern lädt auch Passanten mit Plätzen unterschiedlicher Qualität zum Verweilen ein. Franklin Village ist mehr als ein Wohnbauprojekt – es ist ein Statement für eine zukunftsfähige Stadtgesellschaft: vielfältig, nachhaltig, schön.

Neben dem Deutschen Architekturpreis vergab die Jury zehn Auszeichnungen mit jeweils 3.000 Euro Preisgeld.

Die große Bandbreite der 192 zugelassenen Einreichungen von 176 Büros und Arbeitsgemeinschaften hat die Jury beeindruckt.

Der Deutsche Architekturpreis reicht bis in das Jahr 1977 zurück und wird seit 2011 vom BMWSB und der BAK gemeinsam ausgelobt und als Staatspreis für Architektur verliehen. Seitdem ist das BBR verantwortlich für das Verfahren und koordiniert den Wettbewerb.

Mit dem Deutschen Architekturpreis werden für die Entwicklung des Bauens beispielhafte Bauwerke ausgezeichnet, die eine herausragende architektonische und baukulturelle Qualität aufweisen und im Neubau oder bei der Sanierung und Modernisierung historischer Bausubstanz von einem vorbildlichen Umgang mit Konstruktion und Material zeugen. Sie sind dem nachhaltigen Bauen in ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Hinsicht verpflichtet und tragen positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raumes bei.

Von den ausgezeichneten Bauwerken sollen zum einen Anregungen für zukünftige Planungen ausgehen, zum anderen sollen sie die Bedeutung der Baukultur und des nachhaltigen Bauens der Öffentlichkeit näherbringen.

Der Jury des Architekturpreises gehörten an:

Andrea Gebhard, Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin, Präsidentin der BAK  //  Dirk Scheinemann, Abteilungsleiter Baupolitik, Bauwirtschaft, Bundesbau, BMWSB  //  Prof. Stephan Birk, Architekt, Stuttgart / München  //  Gustav Düsing, Architekt, Berlin  //  Prof. Donatella Fioretti, Architektin, Berlin / Düsseldorf  //  Martin Haas, Architekt, Stuttgart  //  Prof. Michelle Howard, Architektin, Berlin / Wien

Stellvertretende Preisrichterinnen:

Petra Wesseler, Präsidentin des BBR  //  Andrijana Ivanda, Architektin, Berlin    

Ergebnisse der Jurysitzungen vom 6. Mai und 19. Juni 2025:

Deutscher Architekturpreis 2025 (30.000 Euro):

Projekt: Franklin Village, Mannheim // Verfasser: Sauerbruch Hutton, Berlin  //  Bauherr: Innovatio Projektentwicklung GmbH, Heidelberg / Profund GmbH, Gera

Mit dem Projekt Franklin Village ist es Sauerbruch Hutton gelungen, ein herausragendes architektonisches wie soziales Leuchtturmprojekt im urbanen Raum zu realisieren. Die Wohnbebauung ist das Herzstück eines neuen Quartiers, das beispielhaft für gelungene Nachverdichtung, durchmischtes Wohnen und exzellente Gestaltung steht. In einem ehemaligen Militärareal ist ein lebendiges Mehrgenerationenquartier entstanden, das Vielfalt nicht nur verspricht, sondern lebt. Fünf Neubauten und ein sensibel erweitertes Bestandsgebäude fügen sich zu einem Ensemble, das unterschiedlichste Lebensformen integriert: vom Single-Apartment über klassische Familienwohnungen bis zu Clusterwohnungen mit gemeinschaftlicher Nutzung. Um einen geschützten, mit Bäumen begrünten Innenhof gruppiert, ermöglichen stützenfrei vorgelagerte Laubengänge spontane Begegnungen und fördern nachbarschaftlichen Austausch. Foto: Jan Bitter

 Auszeichnung (3.000 Euro):

Projekt: Unser Gartenhaus – Haus ohne Zement  //  Verfasser: Florian Nagler Architekten, München  //  Bauherr: Florian Nagler, München

Mit großer Selbstverständlichkeit fügt sich das Gartenhaus in die kleinteilige, gewachsene Struktur des rückwärtigen Grundstücks in München-Pasing ein. Die Setzung des Baukörpers hinter dem Bestandsgebäude ist sowohl räumlich als auch atmosphärisch überzeugend: Der Zwischenraum zwischen Alt- und Neubau ist gut proportioniert, während sich der Gartenbereich hinter dem Gebäude zum angrenzenden Kanal hin öffnet. Die Möglichkeiten des geltenden Baurechts wurden dabei klug ausgeschöpft. Das Projekt steht exemplarisch für die Haltung des „Einfach Bauens“. Es verzichtet bewusst auf komplexe Technik und setzt stattdessen auf passive Prinzipien, robuste Materialien, einfache Aufbauten der Bauteile und eine klare, nachvollziehbare Konstruktion. Entstanden ist ein zurückhaltender, zugleich präzise formulierter Bau, der durch seine handwerkliche Qualität und sorgfältige Materialwahl besticht. Decken und Wände sind in Holz ausgeführt; ergänzt wird die Konstruktion durch Lehm, der als Steinlage zwischen den Balken und als Putz an den Innenwänden Verwendung findet.

Hervorzuheben ist die konsequente Vermeidung mineralischer Baustoffe, es ist ein Haus ohne Zement: Auch die Bodenplatte wurde in Holz ausgeführt, möglich durch die Ausbildung eines Kriechkellers für die Belüftung und den Einsatz von Schraubfundamenten.

Das Gebäude überzeugt durch seine funktionale Organisation. Im Erdgeschoss liegen Eingangsbereich, Büro und Besprechungsraum; im Obergeschoss schließen sich die Arbeitsräume an. Das Dachgeschoss nimmt gemeinschaftlich genutzte Bereiche wie Küche, Stube und eine kleine Wohnung auf – jeweils geprägt von klar gegliederten Raumfolgen. Das Gartenhaus ist ein gelungenes Beispiel für eine ökologisch reflektierte Baupraxis im kleinen Maßstab – leise, präzise und von hoher Gebrauchstauglichkeit im Alltag.“ Fotos: Sebastian Schels

Projekt: Stiftungsensemble: Spore Initiative und Publix, Berlin  //  Verfasser: AFF Architekten, Berlin  //  Bauherr: Schöpflin Stiftung, Lörrach

Im nördlichen Neukölln, nahe dem Tempelhofer Feld, ergänzen zwei Neubauten von AFF Architekten die Blockrandbebauung und rahmen den Zugang zum denkmalgeschützten Friedhof Jerusalem. Die Spore Initiative und das Haus für gemeinnützigen Journalismus bilden ein Ensemble für Kultur, Bildung und sozialen Austausch. Foto: Tjark Spille

Projekt: Integratives Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbund e. V., Dresden  //  Verfasser: ALEXANDER POETZSCH ARCHITEKTUREN, Dresden  //  Bauherr: Deutscher Kinderschutzbund e. V. Ortsverband Dresden

Das Projekt befindet sich in einem von großformatigen Plattenbauten geprägten Bezirk und stellt die Umnutzung einer ehemaligen Industrieanlage dar, die einst der Produktion dieser Platten diente. Das Gebäude gliedert sich in zwei Teile: einen gefassten Hof und einen L-förmigen Baukörper. Foto: Johann Husser

Projekt: Mehrzweckhalle Ingerkingen  //  Verfasser: Atelier Kaiser Shen, Stuttgart  //  Bauherr: Gemeinde Schemmerhofen

Mit der Mehrzweckhalle in Ingerkingen gelingt es dem Atelier Kaiser Shen, dem Konzept des Weiterbauens ein überzeugendes Gesicht zu geben. Die Überformung des Bestands wird mit spielerischer Leichtigkeit in eine neue Ästhetik überführt. Aus dem Dialog zwischen Alt und Neu entsteht eine schöne, spannungsreiche Silhouette. Dabei wird die Plastizität architektonisch geschickt aus dem Kontrast zwischen dem massiven Bestandsbau und der ergänzenden Holzkonstruktion herausgearbeitet. Foto: Brigida González

Projekt: Höllensteinhaus, Viechtach  //  Verfasser: Bergmeisterwolf, Brixen  //  Bauherr: Immobilien Projekt Invest, Karlsruhe

https://www.bbr.bund.de/BBR/DE/Wettbewerbe/DeutscherArchitekturpreis/2025/finalisten/hoellensteinhaus/projektinformation.html

Projekt: Aufstockung NORDGRÜN, Karlsruhe  //  Verfasser: Drescher Michalski Architekten, Karlsruhe  //  Bauherr: NordGrün, Lukas Hechinger, Karlsruhe

Wohneinheiten ohne zusätzliche Bodenversiegelung. Vier neue Geschosse in Brettsperrholzbauweise wurden unabhängig vom Bestand auf ein eigenständiges Tragwerk aus Stahlstützen und Fachwerkträgern gesetzt, gegründet auf Bohrpfählen. Zwei Sichtbetontürme übernehmen Erschließung und Aussteifung. Die grüne Trapezblechfassade fügt sich zurückhaltend in die grüne Umgebung ein und setzt gleichzeitig einen klaren architektonischen Kontrapunkt zum Sichtbeton des Bestands. Foto: Kim Frohmann

Projekt: Das robuste Haus – Mehrgenerationenhaus Görzer Straße 128, München  //  Verfasser: etal. ArchitektInnen PartGmbB Bengtsson Masla Syren, München  //  Bauherr: Görzer128, München

In einem unscheinbaren Stadtteil Münchens steht ein Gebäude, das auf beeindruckende Weise neue Maßstäbe im gemeinschaftlichen Wohnen setzt: Das Robuste Haus. Hinter seiner unkonventionellen Fassade verbirgt sich ein zukunftsweisendes Wohnkonzept, das überrascht – durch Materialität, Gestaltung und vor allem durch das gelebte Miteinander seiner Bewohnerinnen und Bewohner. Mit seiner offenen Architektur schafft das Haus einen neuen Treffpunkt im Quartier. Ein gemeinschaftlicher Essraum mit wild zusammengewürfeltem Mobiliar steht exemplarisch für die Haltung der Baugruppe: Offenheit, Vielfalt und soziale Teilhabe. Die Fassade aus heimischer Fichte, kombiniert mit Trapezblechen, Rollläden aus Holz und prägnanten Fensterdetails, übersetzt einfache, robuste Materialien in eine eigene architektonische Sprache – unprätentiös und charakterstark. Foto: Federico Farinatti

Projekt: Eingangsgebäude LWL-Freilichtmuseum Hagen  //  Verfasser: Schnoklake Betz Dömer  Architekten, Münster  //   Bauherr: LWL, Münster

Das neue Eingangsgebäude des LWL-Freilichtmuseums Hagen überzeugt durch eine gelungene Verbindung von Funktionalität, Ästhetik und Nachhaltigkeit. Mit den weit überhängenden Dächern und filigranen Metallgittern fügt sich das Bauwerk harmonisch in die natürliche Umgebung ein und bietet praktischen Schutz vor Sonne, Regen und Hochwasser. Die Verwendung von CO2-sparendem Holzbau, trennbaren Bauteilen und regenerativer Energie wie Tiefengeothermie und einer PV-Anlage unterstreicht den bewussten Umgang mit Ressourcen. Besonders bemerkenswert ist die durchdachte Integration des Mikroklimas, mit Dachüberständen und durchlässigen Fassaden, die flexibel auf Sonnenverlauf und Jahreszeiten reagieren. Foto: Caspar Sessler

Projekt: Wintergartenhaus  //  Verfasser: Supertype Group, Berlin  //  Bauherr: Alexandra Flother, Berlin

Die leichte, offene Struktur des Anbaus überzeugt durch eine einfache Konstruktion, fließende Raumabfolgen und die gezielte Überlagerung von Architektur und Vegetation. Als Erweiterung des Wohnraums im Erdgeschoss konzipiert, entfaltet sich ein vertikal durchgängiges Raumgefüge, das über filigrane Stahltreppen verbunden ist. Die transluzente Polycarbonatfassade lässt sich fast vollständig öffnen, wodurch die Grenze zwischen Innen- und Außenraum aufgehoben wird. Innerhalb dieser vertikalen Organisation entstehen zwei Klimazonen: ein beheizbarer, thermisch abschließbarer Bereich im Erdgeschoss sowie ein kompaktes Schlafzimmer mit Bad unter dem Dach. Diese zurückgezogenen, privateren Räume mit höherem Materialeinsatz sind bewusst klein gehalten. Foto: Marina Hoppmann

Projekt: Innovationsfabrik 2.0 Heilbronn  //  /Verfasser: Waechter + Waechter Architekten, Darmstadt  //  Bauherr: Stadtsiedlung Heilbronn

Die Innovationsfabrik 2.0 Heilbronn ist ein beeindruckendes Beispiel moderner Architektur und nachhaltigen Bauens. Das Gebäude steht im Zukunftspark Wohlgelegen, einem Quartier, das sich durch urbane Entwicklung und den Bezug zur Natur auszeichnet. Mit seiner markanten Holz-Hybridbauweise und der Fachwerkkonstruktion, die offene und flexible Grundrisse ermöglicht, schafft die Innovationsfabrik Raum für kreatives Arbeiten. Die Doppelfassade mit Prallscheiben schützt die Holzkonstruktion und bietet gleichzeitig eine moderne Ästhetik. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Holz-Beton-Verbunddecke, die nicht nur funktional ist, sondern auch eine hervorragende Akustik gewährleistet. Foto: Brigida González

Cathrin Urbanek BAK

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Bezahlbares Wohnen – Wärmewende, Baukultur und die Rückkehr zur Vernunft

Gerd Warda, Foto: krimiwa

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die Wärmewende ist in aller Munde – doch wer gestaltet sie wirklich? Die Vonovia SE geht gemeinsam mit der EnerCube GmbH und der DFA Demonstrationsfabrik Aachen einen bemerkenswert konsequenten Schritt: Mit dem Wärmepumpen-Cube entsteht ein seriengefertigtes, dezentrales Heizsystem für den Geschosswohnungsbau. Bis 2029 sollen 1.000 dieser innovativen Cubes gebaut und mehr als 20.000 Wohnungen mit Wärme versorgen. Fossile Energieträger? Nein, danke!. Das System funktioniert unabhängig von Heizkellern und punktet mit schneller Installation, geringer Lärmbelastung und langfristiger Wartungsfreundlichkeit.

Wärmewende gestalten – das ist hier kein Schlagwort, sondern gelebte Strategie. Rolf Buch, CEO von Vonovia, bringt es auf den Punkt: „Die Wärmewende wird ohne Innovation nicht gelingen.“ Dass solche Lösungen mit hoher Vorfertigung auch dem Fachkräftemangel begegnen, ist mehr als ein willkommener Nebeneffekt – es ist ein notwendiger Innovationsschub für eine Branche unter Druck. Mehr in dieser Ausgabe.

Kleinteilig denken – groß sparen

Nicht nur in der Heizung, auch in der Warmwasserbereitung zeigt sich: dezentrale, flexible Lösungen bieten enorme Potenziale. Elektronische Durchlauferhitzer entlasten Neubauten und Sanierungen von langen Leitungsnetzen, teuren Speichern und Energieverlusten. Wer Wasser lokal erhitzt, spart bares Geld – und Ressourcen.

Lea Sophie Welzel von Wärme+ bringt es auf den Punkt: „Nur für warmes Wasser konstant 60 °C zur Verfügung zu stellen und in großen Mengen zu speichern, ist Energieverschwendung.“ Die Abkopplung von Warmwasser und Heizung ist mehr als nur effizient – sie ist zeitgemäß. Und sie zeigt: Die Wärmewende beginnt nicht nur im Keller, sondern auch in Küche und Bad. Details in dieser Ausgabe.

Bauwende zeigt der Architekturpreis 2025: Baukultur ohne Schnörkel

Der Deutsche Architekturpreis 2025 rückt ein Thema in den Fokus, das viel zu lange als Gegensatz galt: Bezahlbares Bauen und Baukultur. Doch warum eigentlich? Das prämierte Projekt Franklin Village in Mannheim – ein fast vollständig in Holzbauweise realisiertes Quartier – zeigt, dass nachhaltiges, sozial durchdachtes und gestalterisch anspruchsvolles Bauen kein Luxus sein muss. Die Bundesministerin Verena Hubertz bringt es auf den Punkt: „Ein Zuhause ist, wo wir uns wohlfühlen. Dieses Gefühl endet nicht an der Wohnungstür.“

Gutes Bauen denkt das Quartier mit. Es denkt an CO₂, an Nachbarschaft, an Inklusion – und an künftige Generationen. Wenn Architektur ökologisch, bezahlbar und alltagstauglich ist, hat sie das Prädikat „vorbildlich“ verdient.

Leise, lokal, langlebig: Einfach Bauen als Haltung

Ein weiteres ausgezeichnetes Projekt zeigt, dass Baukultur auch im Kleinen ganz groß sein kann: Das Gartenhaus – Haus ohne Zement von Florian Nagler Architekten verzichtet auf komplexe Technik, mineralische Baustoffe und energieintensive Prozesse. Stattdessen: Holz, Lehm, Schraubfundamente, passive Prinzipien. Reduktion wird hier nicht als Verzicht verstanden, sondern als Präzision.

Diese Haltung des „Einfach Bauens“ ist mehr als ein Trend. Sie ist eine Antwort auf überkomplexe Normen, auf Ressourcenknappheit und auf die Suche nach Alltagstauglichkeit. Gerade im Kleinmaßstab zeigt sich, wie gute Architektur im besten Sinne unaufgeregt sein kann – ökologisch, robust und menschenfreundlich. Alle Preisträger in unserer Titelgeschichte.

Der Wandel hat begonnen – aber er muss weiter Fahrt aufnehmen

Ob Wärmepumpen-Cube, dezentrale Warmwasserbereitung oder zementfreies Gartenhaus: Alle Beispiele in dieser Ausgabe zeigen, dass technischer Fortschritt, Baukultur und Wirtschaftlichkeit keine Gegensätze mehr sind. Sie ergänzen sich – wenn man sie denn zusammendenkt.

Was wir brauchen, ist der Mut zur Umsetzung. Die Technologien sind da, die Beispiele inspirierend, der Druck zur Veränderung hoch. Jetzt ist der Moment, die Wärmewende nicht nur politisch zu fordern, sondern gestalterisch zu verwirklichen. Und genau hier liegt die Chance für die Wohnungswirtschaft – als technischer, sozialer und kultureller Motor des nachhaltigen Bauens.

Wundern Sie sich nicht: Aber die Bauwende lässt sich nur bezahlbar umsetzen, wenn Energie und Architektur gemeinsam gedacht wird. Wohnungswirtschaft energie. und Wohnungswirtschaft architektur., in einer gemeinsamen Ausgabe mit vielen neuen Blickwinkeln.

Bauen und planen Sie mit der Natur!

Ihr Gerd Warda

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Wärmewende selbst gestalten – Industrialisierung von Wärmepumpen-Cubes für Mehrfamilienhäuser

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur schaut sich den Cube an. Von links: Prof. Wolfgang Boos, Vonovia CEO Rolf Buch, Geschäftsführer EnerCube GmbH David Riedl, Geschäftsführer EnerCube GmbH Laurenz Sutterlüty, Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur, Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, Prof. Ulrich Rüdiger. Foto: Andreas Steindl / Vonovia

Die Vonovia SE, EnerCube GmbH und die DFA Demonstrationsfabrik Aachen GmbH haben eine strategische Partnerschaft zur Serienproduktion des innovativen Wärmepumpen-Systems für Mehrfamilienhäuser – Wärmepumpen-Cube genannt – geschlossen. Unter dem Motto „Wärmewende gestalten – Innovation in Serie“ sollen bis Ende 2029 mehr als 1.000 Cubes in Aachen gebaut und dann deutschlandweit in den Quartieren von Vonovia installiert werden. Damit werden künftig weitere mehr als 20.000 Wohnungen unabhängig von Gas und Öl beheizt.

Der Wärmepumpen-Cube ist eine kompakte Heizungsanlage, die vom Start-up EnerCube aus Österreich entwickelt wurde. In diesem Gerät sind die Wärmepumpe sowie alle wichtigen Teile für die Heizanlage kompakt in einem Würfel verbaut.

Der Cube wird außerhalb von Gebäuden im Wohnumfeld aufgestellt. Die modulare Lösung ersetzt konventionelle Heizanlagen dort, wo kein Anschluss an das Nah- oder Fernwärmenetz besteht. Durch die klimaneutrale Wärme- und Warmwasserversorgung von Mehrfamilienhäusern leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur Wärmewende im Gebäudebestand. Die Umstellung auf nachhaltige Direktversorgung wirkt sich auch positiv auf die Betriebskosten aus.

Von Pilotserien bis zur Serienproduktion

Nach erfolgreicher Pilotphase übernimmt das Aachener Unternehmen DFA Demonstrationsfabrik Aachen GmbH (DFA) die Industrialisierung des Konzeptes. Die DFA ist auf die schnelle Industrialisierung innovativer Produkte spezialisiert – von Pilotserien bis zur Serienproduktion.

Mit ihrer Kombination aus Digitalisierungskompetenz, Ramp-up-Expertise und Produktionsplanung hat sie bereits zahlreiche Unternehmen erfolgreich von der Prototypenphase zur Serienreife begleitet. Durch die enge Vernetzung im RWTH Aachen Campus verbindet die DFA wissenschaftliche Exzellenz mit industrieller Praxis – und ist damit der ideale Partner, um die Wärmewende in Serie zu bringen.

Unabhängig von engen Heizkellern und Hauszugängen

Der Cube ist in mehreren Leistungsgrößen im Einsatz und versorgt in der Regel zwischen 10 und 40 Wohnungen mit nachhaltiger Wärme aus der Umgebungsluft. Dank integriertem Schallschutzkonzept eignet sich das System auch für dicht bebaute Wohngebiete.

Durch den hohen Vorfertigungsgrad reduziert sich die Installationszeit vor Ort deutlich und kann unabhängig von engen Heizkellern und Hauszugängen erfolgen. Auch Wartungen und Reparaturen können am externen System störungsfrei durchgeführt werden.

Planbare Energiekosten, schützt das Klima und bringt konkreten Nutzen für die Menschen

„In Nordrhein-Westfalen arbeiten wir entschlossen daran, dass klimafreundliches Heizen der neue Standard wird – bezahlbar, zuverlässig und sicher. Wir wollen eine Wärmewende, von der alle profitieren – innovative Vorhaben wie das von Vonovia, EnerCube und der DFA Demonstrationsfabrik

Aachen leisten dazu einen starken Beitrag. Jede Investition in erneuerbare Wärme macht uns unabhängiger von fossilen Energieimporten, sorgt für planbare Energiekosten, schützt das Klima und bringt konkreten Nutzen für die Menschen bei uns in NRW. Als Landesregierung setzen wir die nötigen Impulse und schaffen Planungssicherheit“, sagte Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur.

Wärmepumpen-Cube nachhaltig bundesweit in Vonovia-Quartieren ausrollen

„Die Wärmewende wird ohne Innovation nicht gelingen. Mit dem Wärmepumpen-Cube bieten wir eine moderne, serielle Lösung, die schnell und unkompliziert im Bestand funktioniert. Das ist wichtig in Zeiten des Fachkräftemangels. Die grüne Energie kommt unseren Mieterinnen und Mietern sowie dem Klima gleichermaßen zugute. Mit starken Partnern an unserer Seite werden wir dieses nachhaltige System nun bundesweit in unseren Quartieren ausrollen“, betont Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender der Vonovia SE.

Eigenständiges Energiesystem ohne fossile Brennstoffe sichert die Versorgungssicherheit und Wertschöpfung im eigenen Land

„Die Technologien für die Dekarbonisierung des Gebäudebestands sind mittlerweile vorhanden, es ist nur mehr eine Frage der Umsetzung. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: ein eigenständiges Energiesystem ohne fossile Brennstoffe sichert die Versorgungssicherheit und Wertschöpfung im eigenen Land“, sagt Laurenz Sutterlüty, Gründer und Geschäftsführer der EnerCube GmbH.

„Durch die Skalierung unserer Produktion gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir diese Unabhängigkeit für alle verfügbar machen. Wir schätzen die kooperative Zusammenarbeit sehr – und sind stolz, mit unserem Cube einen Beitrag zur Wärmewende zu leisten“, ergänzt David Riedl, Gründer und Geschäftsführer der EnerCube GmbH.

Wichtigen Beitrag zur Wärmewende im Gebäudebestand.

„Unsere Stärke liegt darin, innovative Ideen in kürzester Zeit von der Pilotphase in eine stabile Serienproduktion zu überführen. Genau das bringen wir hier gemeinsam mit Vonovia und EnerCube ein. Mit unserem Know-how aus Digitalisierung, Ramp-Up und Produktionsmanagement machen wir den Wärmepumpen-Cube serienreif – und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende im Gebäudebestand.“, erklärt Prof. Wolfgang Boos, Geschäftsführer der DFA Demonstrationsfabrik Aachen GmbH.

Nach erfolgreicher Pilotierung und deutlichen Energieeinsparungen – im Pilotprojekt Donauwörth sanken die Energiekosten um 40 Prozent – ist die bundesweite Serienproduktion des Cubes bereits eingeleitet. Bis Ende des Jahres sollen bereits 30 Anlagen in Betrieb genommen werden.

Alexandra Meltzow-Altmeyer, Natalie Buschmeyer, DFA Demonstrationsfabrik Aachen GmbH

Nina Henckel, Vonovia SE

Vonovia bietet rund einer Million Menschen in Deutschland ein Zuhause. Das Wohnungsunternehmen steht mitten in der Gesellschaft, deshalb haben die Aktivitäten von Vonovia niemals nur eine wirtschaftliche, sondern immer auch eine gesellschaftliche Perspektive. Vonovia beteiligt sich daran, Antworten auf die aktuellen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt zu finden. Das Unternehmen setzt sich ein für mehr Klimaschutz, mehr altersgerechte Wohnungen und für ein gutes Zusammenleben in den Quartieren. In Kooperation mit sozialen Trägern und den Bezirken unterstützt Vonovia soziale und kulturelle Projekte, die das nachbarliche Gemeinschaftsleben bereichern. Zudem beteiligt sich Vonovia an der im Moment besonders wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe: dem Bau neuer Wohnungen. Im Mittelpunkt des Handelns stehen die Kunden und ihre Bedürfnisse. Vor Ort kümmern sich Objektbetreuer und eigene Handwerker um die Anliegen der Mieter. Diese Kundennähe sichert einen schnellen und zuverlässigen Service. Zudem investiert Vonovia großzügig in die Instandhaltung der Gebäude und entwickelt wohnungsnahe Dienstleistungen für mehr Lebensqualität. Für Fragen im Zusammenhang mit Mietverträgen und Nebenkostenabrechnungen ist der zentrale Kundenservice über eine regionale Telefonnummer, per Fax, App oder postalisch erreichbar. Vonovia beschäftigt rund 12.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vorstandsvorsitzender ist Rolf Buch.

Die EnerCube GmbH ist ein junges Startup aus Salzburg, Österreich, das vorgefertigte Wärmepumpenlösungen für den seriellen Heizungstausch in mehrgeschossigen Wohngebäuden entwickelt und produziert.

Dank hoher Effizienz, geringer Geräuschentwicklung, sowie kompaktem und modularem Aufbau entstehen einfach einzusetzende und hochwertige Lösungen für den Heizungstausch. Zur Sicherung des im Rahmen verschiedener Forschungs- und Innovationsförderprojekte erarbeiteten Technologievorsprungs wurden bereits mehrere Patente angemeldet.

Die versprochenen Vorteile konnten mittlerweile in ersten Pilotanlagen bestätigt werden. In der eigenen Produktion wurden bisher 30 dieser Cubes produziert. Um den Vorsprung weiter auszubauen, soll der Fokus nun noch stärker auf die Weiterentwicklung gelegt werden, während der Fertigungspartner „Demofabrik“ die Skalierung und den Serienhochlauf parallel zur Produktion am eigenen Standort übernimmt.

Die DFA Demonstrationsfabrik Aachen GmbH ist die zentrale Fertigungsumgebung auf dem RWTH Aachen Campus und ein führender Partner für innovative Produktion. Von der Fertigung einzelner Bauteile und Baugruppen über die Herstellung von Prototypen bis hin zur Industrialisierung von Serienfertigung bietet die DFA umfassende Kompetenzen im Bereich der Metallbearbeitung und Montage.

Gemeinsam mit Kunden aus unterschiedlichsten Branchen setzt die DFA zukunftsweisende F&E-Projekte um und begleitet Unternehmen als verlässlicher Partner für alle Produktionsthemen. Als Vordenker der produzierenden Industrie greift die DFA die Megatrends von morgen auf und gestaltet neue Leitthemen aktiv mit. Aufbauend auf „Lean Production“ hat sie die Themen „Digitalisierung“ und „Industrie 4.0“ maßgeblich vorangetrieben. Heute setzt sie zusätzlich Akzente in den Bereichen „Remanufacturing“ und „Upgrade Circular Economy“, die kontinuierlich weiterentwickelt werden.

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Warmes Wasser auf Knopfdruck – Effiziente Alternativen zur zentralen Warmwasserbereitung

Effiziente Alternativen zur zentralen Warmwasserbereitung
Titelbild der BBSR-0nline-Publikation „ Effiziente Trennung der Wärmeerzeugung für Heizung und Trinkwarmwasser im Wohnungsbau“ von Bert Oschatz, Bettina Mailach und Jens Rosenkranz. Quelle: BBSR

Zentrale Warmwassersysteme stellen oft unnötige Energiefresser dar: Wer heute neu baut oder saniert, sollte auf moderne Technologien wie elektronische Durchlauferhitzer setzen – sie machen lange Leitungsnetze überflüssig, vermeiden Bereitschaftsenergieverluste und sparen im Haushalt jährlich mehrere hundert Euro. Eine Alternative sind elektrische Rohrbegleitheizungen als Ergänzung zum zentralen System. Sie halten das warme Wasser in den Leitungen auf Temperatur, gleichen Wärmeverluste aus und machen so die klassische Zirkulationsleitung überflüssig.

Herkömmliche zentrale Warmwassersysteme bestehen aus einem Warmwasserspeicher, welcher an das vorhandene Heizsystem gekoppelt ist. Sofern warmes Wasser benötigt wird, wird dieses über zusätzliche, oft lange Leitungswege innerhalb des Gebäudes zur gewünschten Entnahmestelle – also zur Badewanne und Dusche, den Handwaschbecken und in die Küche – weitergeleitet. Aus hygienischen Gründen muss das Wasser permanent auf 60 °C erhitzt werden. Erst an der Zapfstelle wird dann kaltes Wasser beigemischt.

Durch den langen Transportweg geht ein erheblicher Teil der Energie verloren. Hinzu kommen die permanenten Bereitschaftsenergieverluste des Warmwasserspeichers. Berechnungen der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft (FfE)1) zeigen, dass in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit zentralem System die Verluste mindestens 40 Prozent des gesamten Energiebedarfs betragen. Zudem sind zentrale Systeme mit höheren Investitionskosten verbunden als dezentrale Systeme.

Warmwasserbereitung und die Heizung voneinander trennen

„Versteckte Stand-by-Verbraucher sind unsichtbare Energiefresser – mit spürbaren Auswirkungen auf die Betriebskosten“, erklärt Lea Sophie Welzel von der Initiative Wärme+. „Die aktuellen Energieeffizienzstandards und steigende Preise bringen inzwischen viele Bauherren und Sanierer zum Umdenken.

Nur für warmes Wasser konstant 60 °C zur Verfügung zu stellen und in großen Mengen zu speichern, ist Energieverschwendung. Da ist es doch sinnvoll, die Warmwasserbereitung und die Heizung voneinander zu trennen.“

Elektronische Durchlauferhitzer: Wärme nur bei Bedarf

Moderne elektronische Durchlauferhitzer haben mit ihren Vorgängern nur noch wenig gemein. „Viele Verbraucher denken bei Durchlauferhitzern an die alten hydraulischen Modelle“, erklärt Lea Sophie Welzel von der Initiative WÄRME+. „Die neue Generation an vollelektronischen Geräten arbeitet jedoch deutlich effizienter und erreicht Wirkungsgrade von über 99 Prozent.“

Das Prinzip ist einfach: Wasser wird nur dann erwärmt, wenn es tatsächlich benötigt wird – und immer in der passenden Menge und Temperatur ohne lange Wartezeiten.

Im Vergleich zu den hydraulischen Vorgängern lassen sich so mit elektronischen Durchlauferhitzern bis zu 30 Prozent Energie einsparen. Sowohl in Neubauten als auch bei Sanierungen bieten sich elektronische Durchlauferhitzer an. Sie benötigen deutlich weniger Platz als konventionelle Warmwasserspeicher und sind nahezu wartungsfrei. Die Geräte eignen sich sowohl für die zentrale Installation im Haus oder der Wohnung zur Versorgung mehrerer Entnahmestellen als auch für die dezentrale Montage direkt am Verbrauchsort.

„Das Speichern und Verteilen von Warmwasser im Haus mit zwangsläufig auftretenden Wärmeverlusten entfällt komplett“, so Welzel. Ein weiteres Plus für die Energiebilanz im Haus: Im Sommer kann dann die Heizung komplett ausgeschaltet werden. Zudem wird die Effizienz des jeweiligen Heizsystems durch die Trennung der Systeme erhöht.

Eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mit dem ITG Dresden zur effizienten Trinkwarmwasserversorgung bestätigt die Vorteile dezentraler Systeme2). Die Untersuchung zeigt, dass Elektro-Durchlauferhitzer besonders bei niedrigem Warmwasserbedarf wie in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus – pro Person werden etwa 40 Liter pro Tag eingerechnet – wirtschaftlich sind. Bei größeren Wohnanlagen kann ein System aus mehreren vernetzten Durchlauferhitzern die zentrale Warmwasserversorgung komplett ersetzen.

Zusätzlich können verschiedene Förderprogramme die Investitionskosten senken. Im Rahmen der energetischen Gebäudesanierung bieten sowohl die KfW als auch regionale Förderprogramme attraktive Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen für die Installation energieeffizienter Warmwassersysteme.

Abkehr von zentralen Wärmeerzeugern hin zu intelligenten, bedarfsgerechten dezentralen Systemen

Die beschriebenen Lösungen fügen sich nahtlos in die Anforderungen moderner Energiekonzepte ein. „Wir sehen hier einen klaren Trend“, bestätigt Lea Sophie Welzel von Wärme+. „Die Abkehr von zentralen Wärmeerzeugern hin zu intelligenten, bedarfsgerechten dezentralen Systemen wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken.“ Besonders im Zusammenspiel mit erneuerbaren Energien wie Photovoltaik können diese Systeme ihr volles Potenzial entfalten. Der selbst erzeugte Strom kann direkt für die Warmwasserbereitung genutzt werden – eine ideale Kombination für nachhaltiges Bauen und Sanieren.

Quelle: Wärme+ / BBSR // ITG Dresden

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Grubenwasser – Grenzen sollen Wärme nicht aufhalten

Grubenwasser - Grenzen sollen Wärme nicht aufhalten
Mit mathematischen Modellen prüfen Geologen, wie Wärmeversorger Grubenwasser als Wärmespeicher wirtschaftlichen nutzen können (Beispiel aus dem Projekt D2Grids in Bochum-Dannenbaum) Bild: D2Grids/Fraunhofer IEG

Wärmenetze vermitteln die Wärmeangebote aus industrieller Abwärme und Geothermie mit den Bedarfen von Wohngebieten und Gewerbe. Oft schränken jedoch nicht technische Hürden, sondern unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen die Nutzung ein.

Beispielsweise, wenn Staatengrenzen zwischen Angebot und Nachfrage liegen. Das EU-Projekt CROSS_HEAT untersucht nun, wie ein grenzüberschreitendes Wärmenetz zwischen deutschen und niederländischen Gemeinden umsetzbar wäre. Das Interreg-Programm der EU und das Land NRW fördern es mit rund 2 Millionen Euro.

Grenzen von Kommunen und sogar Staaten überspringen

»Wärmenetze sind ein wesentlicher Baustein einer zukunftsfesten Energieversorgung«, unterstreicht René Verhoeven, Projektleiter am Fraunhofer IEG. »Meist sind die technischen Hindernisse mit guter Planung gut lösbar. Mit unserem Projekt wollen wir zeigen, dass neben den technischen auch die rechtlichen und organisatorischen Herausforderungen an Staatsgrenzen zu lösen sind. Wir wollen, dass gute Ideen auch die Grenzen von Kommunen und sogar Staaten überspringen.« Fraunhofer IEG bringt Ingenieur-Expertise und Modellierungstools ins Projekt ein, insbesondere wenn es um die Nutzung des Untergrundes geht.

Das Team betrachtet die grenzüberschreitende Nutzung von Grubenwasser als Quelle und saisonaler Speicher von Wärme. Mit anwendungsnahen Modellen und Berechnungsverfahren stellt es sicher, dass die technischen Modelle und Werkzeuge in einen finanzierbaren Investitionsplan münden.

»Wir wollen die Restwärme, die Unternehmen momentan noch in die Luft abgeben, sinnvoll nutzen, um Wohnhäuser, Büros und öffentliche Einrichtungen nachhaltig zu beheizen – und zwar grenzüberschreitend«, blickt Verhoeven in die Zukunft.

Nutzung industrieller Restwärme über Wärmespeicher wie etwa Grubenwasser

In dem dreijährigen Projekt wird untersucht, ob ein grenzüberschreitendes Wärmenetz zwischen den Gemeinden Herzogenrath, Kerkrade und Landgraaf technisch und wirtschaftlich machbar ist. Das Projekt konzentriert sich auf die Nutzung industrieller Restwärme über Wärmespeicher wie etwa Grubenwasser für eine nachhaltige interkommunale Wärmeversorgung.

Die Forschungsaktivitäten von CROSS_HEAT umfassen unter anderem die Analyse des Abwärmeaustauschs zwischen Industrie und bebauter Umwelt, die Bestandsaufnahme von geothermischen Quellen und Wärmespeichern in ehemaligen Bergbaustrukturen, die Entwicklung von technischen Szenarien und Modellrechnungen, die Bewertung der rechtlichen, organisatorischen und räumlichen Rahmenbedingungen sowie die Ausarbeitung von Finanzierungsstrategien und eines Investitionsplans. Anwohner, KMU und lokale Interessengruppen werden durch Informationsveranstaltungen, Nachbarschaftsgespräche und einen Infopunkt einbezogen.

 Die Ziele der internationalen Projektgruppe sind:

  • Langfristig niedrigere Energiekosten, damit nachhaltige Wärme für alle bezahlbar bleibt
  • Mehr Regionalität in Energieversorgung und weniger Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
  • Wirtschaftliche Chancen durch zuverlässige Wärme für lokale Unternehmen in der Region und dadurch sichere Arbeitsplätze

Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu senken

Durch die Konzentration auf erneuerbare Energiequellen und innovative Infrastrukturen will CROSS_HEAT einen wesentlichen Beitrag zu den regionalen Klimazielen leisten. In der Euregio entfallen etwa 50 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs auf Heizenergie. Der Anteil nachhaltiger Wärme liegt in den beteiligten Ländern noch unter dem europäischen Durchschnitt (Niederlande 9,6 %, Belgien 11,3 %, Deutschland 17 %).

Mit CROSS_HEAT soll diese Lücke verkleinert werden. Ziel ist, durch die Nutzung von Restwärme die regionale Nachhaltigkeit zu erhöhen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu senken und stabilere, niedrigere Wärmetarife zu ermöglichen, die CO2-Emissionen zu reduzieren und den Mittelstand durch Wirtschaftswachstum zu fördern.

Das Projekt hat ein Budget von rund 2,5 Millionen Euro. Davon fördert die EU rund 50 Prozent aus dem Interreg-Programm Meuse-Rhine und das Land NRW 30 Prozent. . CROSS_HEAT trägt zu den Zielen des europäischen Interreg-Programms bei, das Grenzregionen dabei unterstützt, wirtschaftliche, soziale und territoriale Zusammenarbeit zu fördern. Das Projekt wird durchgeführt von der Gemeinde Kerkrade (federführend), der Gemeinde Landgraaf, der Stadt Herzogenrath, Parkstad Limburg, der Städteregion Aachen, dem ITEM-Institut der Universität Maastricht, Fraunhofer IEG, NRW.ENERGY4CLIMATE, VITO NV und Cluster TWEED.

Kosta Schinarakis  // Fraunhofer IEG Research Institution for Energy Infrastructures and Geotechnologies Systems

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Ungewollt vom Energieversorger gekündigt – was sagt die Rechtslage

Ungewollt vom Energieversorger gekündigt - die Rechtslage
Ungewollt vom Energieversorger gekündigt - Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat online einen kostenfreien Musterbrief bereitgestellt. Quelle: Verbraucherzentrale Niedersachsen

Verbraucherzentrale Niedersachsen informiert

Der Energieanbieter will den Vertrag beenden, obwohl kein Wechsel veranlasst wurde? Unberechtigte Kündigungen sorgen immer häufiger für Beratungsbedarf. Dabei ist die Rechtslage klar: Ohne Vollmacht oder nachträgliche Genehmigung der Verbraucherinnen und Verbraucher hat die Kündigung keinen Bestand. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen klärt, welche Rechte Betroffene haben.

„Neben Beschwerden über untergeschobene Verträge erreichen uns zunehmend Anfragen von Verbraucherinnen und Verbrauchern, deren Energievertrag ohne eigenes Zutun gekündigt wurde“, sagt René Zietlow-Zahl, Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Beispielsweise haben Neukunden beim Wechsel versehentlich falsche Daten angegeben oder unseriöse Anbieter versuchen einen Vertrag aufzudrängen.

Vollmacht muss schriftlich vorliegen

Dass der Wechsel nicht gewollt war, fällt wegen des überwiegend automatisierten Prozesses nicht auf. „Der Versorger überprüft die Kündigung in der Regel nicht und nimmt grundsätzlich an, dass sie ordnungsgemäß ausgesprochen wurde“, erklärt der Experte. „Es ist aber gesetzlich festgelegt, dass die Vollmacht schriftlich vorliegen muss, damit der Energieversorgungsvertrag durch einen neuen Anbieter gekündigt werden kann.“

Weiterversorgung und Nachweis über Vollmacht fordern

Verbraucherinnen und Verbraucher haben daher eine gute Grundlage, um sich zu wehren. Sie sollten den Versorger zur Weiterversorgung auffordern und gegebenenfalls den Nachweis über die Vollmacht verlangen. „Liegt sie nicht vor, hat die Kündigung ohne ausdrückliche Genehmigung der Betroffenen keinen Bestand. Der bisherige Vertrag muss dann weiterlaufen“, sagt Zietlow-Zahl.

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat online einen kostenfreien Musterbrief bereitgestellt. Bei Fragen hilft die kostenlose Beratung – vor Ort, telefonisch und per Video: verbraucherzentrale-niedersachsen.de/beratung  

Quelle: Verbraucherzentrale Niedersachsen

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Intelligente Optimierung: Energieeffizienz rauf, Kosten runter

Intelligente Optimierung: Energieeffizienz rauf, Kosten runter
Als zentrale Steuerbox erfasst das KUGU Hub Anlagendaten lokal und steuert Heizsysteme automatisiert über die Cloud. Quelle: KUGU

Von Christopher von Gumppenberg

Der Gebäudesektor ist für rund 30 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich und steht damit im Zentrum der Klimaschutzbemühungen. Eine nennenswerte Reduktion der Emissionen kann in den letzten Jahren allerdings nicht beobachtet werden. Die Reduzierung des Energieverbrauchs und die stärkere Nutzung erneuerbarer Energien ist daher essenziell.

Damit dieser Wandel günstig und damit sozialverträglich abläuft, sind digitale Technologien und smarte Lösungen, die die vorhandene Infrastruktur intelligent steuern, unverzichtbar.

Die Heiztechnologie befindet sich im Wandel

Weg von ineffizientem Dauerbetrieb, hin zu smarter, datengestützter Optimierung. Moderne digitale Lösungen setzen auf ein Zusammenspiel aus Sensorik, Algorithmen und Echtzeitanalysen. Während die oft angebotene einmalige manuelle Einstellung kurzfristig Effizienz bringen kann, liegt der wahre Schlüssel zur nachhaltigen Energieeinsparung in der kontinuierlichen, dynamischen Optimierung des Systems. Diese Systeme berücksichtigen das Nutzungsverhalten der Mieterinnen und Mieter, historische Verbrauchsmuster, standortgenaue Wetterdaten und die thermische Trägheit des Gebäudes.

Das bedeutet: Sie lernen dazu und passen sich immer besser an die tatsächlichen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner an. Darüber hinaus lassen sich diese Systeme nahtlos mit erneuerbaren Energiequellen verknüpfen, sodass beispielsweise die Nutzung von Solar- oder Geothermie gezielt optimiert wird. So entsteht ein intelligentes Gesamtsystem, das Effizienz und Nachhaltigkeit gleichermaßen steigert.

KI-gestützte Optimierung der Heizungsanlage

Ein Unternehmen, das diesem Ansatz folgt und sogar noch einen Schritt weiter geht, ist die Berliner KUGU Home GmbH. Das neue Produkt „KUGU EOS“ (Energy Optimization System) kombiniert gebäudetechnisches Know-how mit KI-gestützter Optimierung. Es legt die Grundlage für die Dekarbonisierung von Gebäuden und die Digitalisierung und Automatisierung aller energetischen Prozesse rund um Immobilien – ohne das bauliche Eingriffe in die Gebäudesubstanz notwendig sind.

Nachdem die Parameter des Gebäudes erfasst wurden, erstellt KUGU einen digitalen Zwilling, also eine virtuelle Abbildung des Gebäudes, die in Echtzeit mit Sensordaten aktualisiert wird. Basierend auf dem individuellen digitalen Zwilling und tagesaktuellen Wetter- und Verbrauchsprognosen wird jedes Heizsystem präzise kalibriert und kontinuierlich optimiert: Unnötige Heizphasen werden vermieden und die Effizienz der gesamten Anlage steigt.

Das Portal zeigt den Effizienzvergleich von konventioneller und optimierter Steuerung mit Echtzeitdaten. Quelle: KUGU

Transparenz im Anlagenbetreib

Darüber hinaus aggregiert, analysiert und visualisiert KUGU, über das Visual Information System „KUGU VIS“, Daten aus dem gesamten Gebäudebestand in Echtzeit – dabei steht Transparenz an erster Stelle. Alle relevanten Betriebsdaten, von Zählerständen bis zu Temperatur- und Verbrauchswerten, werden in Echtzeit visualisiert.

Bewohnerinnen und Bewohner sowie Eigentümerinnen und Eigentümer können so auf einen Blick erkennen, wo Einsparpotenziale liegen und wie sich Veränderungen im Heizverhalten auswirken. Außerdem kann das System Fehler und Ineffizienzen frühzeitig, automatisch und ohne Vor-Ort-Begehung erkennen, wodurch eine fundierte Anlagenbewertung und eine schnelle Reaktion auf Veränderungen möglich ist.

Garantiert maximale Effizienz

Im Schnitt können über 20 Prozent Energie, Energiekosten und CO2-Emissionen eingespart werden, bei gleichbleibend hohem Komfort für Mieterinnen und Mieter. Die laufenden Kosten können umgelegt werden – doch statt Nachhaltigkeit gegen Mehrkosten auszuspielen, generieren die Lösungen echte finanzielle Einsparungen über die Neukosten hinaus.

Das schafft einen ökologischen und sozialverträglichen Ansatz zur Dekarbonisierung von Gebäuden und damit zur Nachhaltigkeit. Davon ist KUGU so überzeugt, dass sie Kundinnen und Kunden eine Einspargarantie von mindestens 12 Prozent zusichern.

Gewobag nach Pilotphase überzeugt

Die Berliner Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft hat die Lösung in der vergangenen Heizperiode ausgiebig getestet. Im Rahmen einer Pilotphase konnten zehn Gebäude der Gewobag durch den Einsatz der KUGU-Lösung spürbar Energie und Emissionen einsparen: „Wir konnten KUGUs Einspargarantie von 12 Prozent in allen Objekten erreichen und teilweise auch deutlich übertreffen“, erklärt Dominik Unger, Prokurist und Leiter Technischer Service der Gewobag ED.

In den zehn mit KUGU ausgestatteten Objekten wurden zwischen Oktober 2024 und März 2025 rund 260.000 kWh Energie, über 50 Tonnen CO₂ sowie mehr als 18.000 Euro an Energiekosten eingespart. Der Erfolg überzeugt: Eine Ausweitung des Projekts auf 250 Anlagen ist geplant. 

Christopher von Gumppenberg ist CEO und Mitgründer der KUGU Home GmbH

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