Meine Vision für 2026 – mehr gemeinsames Anpacken, mehr Innovationsfreude und mehr Vertrauen in die eigene Gestaltungskraft

Von Klaus Franken, CEO Catella Project Management

2026 wird ein entscheidendes Jahr für den Wohnungsbau in Deutschland. Die zentrale Frage lautet: Wie können wir bezahlbaren, nachhaltigen und zugleich rentablen Wohnraum schaffen – und zwar ohne auf staatliche Subventionen zu warten? Mit dem Cooperative Innovative Living Germany-Programm (CILG) haben wir im vergangenen Jahr gezeigt, dass genau das möglich ist, wenn wir etablierte Prozesse mutig hinterfragen. Jetzt geht es darum, diesen Ansatz bundesweit zu skalieren.

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Der Markt hat sich neu sortiert: Qualität, Kapitalkraft, Verlässlichkeit und Innovationsfähigkeit bestimmen wieder das Tempo. Darauf baut CILG auf – mit verschlankten Planungsstrukturen, skalierten Bauprozessen und konsequent nachhaltigen Standards. Das Ziel für 2026 ist klar: Noch mehr Kommunen, Investoren und Partner für ein System zu gewinnen, das Baukosten senkt, Bauzeiten verkürzt und gleichzeitig den Nutzwert der Wohnungen erhöht. Denn nur wenn das Produkt stimmt, bleibt Wohnen bezahlbar – und Investments langfristig stabil.

Die Praxis liefert bereits starke Belege: Die Seestadt, das größte KlimaQuartier.NRW, zeigt, wie regenerative Energieversorgung Nebenkosten spürbar reduziert. Die Düssel-Terrassen, das zweitgrößte KlimaQuartier.NRW des Landes, demonstrieren, dass hohe Effizienzhaus-Standards und nutzerorientierte Mobilitätskonzepte nicht teuer, sondern wirtschaftlich sinnvoll sind. Und mit Projekten wie SILBerlin und der Umwandlung der ehemaligen Thyssen-Zentrale im Living Circle beweisen wir, welches Potenzial in innovativer Projektpartnerschaft und mutiger Bestandsentwicklung liegt.

Bis 2030 werden wir bundesweit mindestens 10.000 neue Wohneinheiten im Rahmen von CILG schaffen – in unterschiedlichsten Regionen und für alle Alters- und Einkommensgruppen. Entscheidend bleibt die grundlegende Denkweise: Nicht die kurzfristige Fertigstellung oder „der schnelle Exit“ zählt, sondern die Leistungsfähigkeit des Gebäudes über Jahrzehnte hinweg. Barrierefreie Grundrisse, bezahlbare Mobilität, niedrige Energiekosten und kompakte, klug möblierbare Wohnflächen sind keine Details, sondern die Basis für echte Bezahlbarkeit.

Was erhoffe ich mir für 2026? Noch mehr Mut zur Kooperation: zwischen Städten, Investoren, Bauwirtschaft und Finanzierern. Was fürchte ich? Dass wir in alte Routinen zurückfallen: zu viel Regulierung, zu wenig Entscheidungsfreude und wieder ein Fokus auf Forderungen an die Politik statt auf pragmatische Lösungen. Die Branche hat es selbst in der Hand – und CILG macht deutlich, dass Fortschritt möglich ist, wenn Prozesse gezielt aufgesetzt werden.

Mein Wunsch für das neue Jahr: mehr gemeinsames Anpacken, mehr Innovationsfreude und mehr Vertrauen in die eigene Gestaltungskraft – damit bezahlbarer Wohnraum in großem Volumen wieder Realität wird.

Klaus Franken

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