HOWOGE startet energetische Sanierung für Doppelwohnhochhaus mit 296 Wohnungen 

Die Rüstung steht und die ersten Arbeiten laufen bereits: Bis Ende 2024 baute die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH ein Lichtenberger Doppelwohnhochhaus mit 296 Wohnungen zu einem Niedrigenergiehaus um. Der 40 Jahre alte Plattenbau steht an der Kreuzung Rhinstraße/Alt-Friedrichsfelde. Mit 18 bzw. 21 Stockwerken und einer Höhe von 63 Metern gehört das Haus zu den größten Typenbauten der ehemaligen DDR.

Ziel der Sanierung ist es, die Energieeffizienz des Gebäudes deutlich zu steigern, sodass es die Anforderungen an ein KfW-Effizienzhaus 55EE erfüllt. „Wir planen bis 2045 Klimaneutralität für unseren Bestand zu erreichen. Dafür setzen wir auf energetische Sanierung, innovative Anlagentechnik und grüne Energieträger“, sagt HOWOGE-Geschäftsführer Ulrich Schiller. „Diese drei Hebel kommen hier in der Rhinstraße 2, 4 zum Einsatz. Auf diesem Weg schaffen wir es, das gesamte Gebäude von Energieklasse C auf A+ zu heben und damit den Energieverbrauch um bis zu 82 Prozent zu senken.“

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Grüne Energie und Mieterstrom

Die Sanierung in der Rhinstraße 2, 4 ist komplex: Unter anderem werden dabei 9,3 Kilometer Heizsteigleitungen isoliert und fast 1.000 Fenster und Balkontüren erneuert. Die Außendämmung des Gebäudes erhält mit einer vorgehängten Fassade aus Keramikplatten eine neue Schicht. Außerdem erfolgt eine Instandsetzung der Dächer, die Erneuerung der vier Aufzugsanlagen sowie die Neugestaltung der 2.200 Quadratmeter großen Außenanlagen.

Im Fokus der Sanierung stehen jedoch die Erneuerung der Gebäudetechnik und Versorgungssysteme, denn diese wirken sich maßgeblich auf die Energiebilanz des Gebäudes aus. So werden Heizwärme, Warmwasser und Strom zukünftig durch Anlagen erzeugt, die mit geringen Energieverlusten arbeiten und mit erneuerbaren Energien betrieben werden können.

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Auf dem Dach, an der Fassade und an den Balkonen werden Photovoltaikmodule auf einer Fläche von insgesamt rund 1.700 Quadratmetern installiert. Dieser grün produzierte Strom kann direkt von den Mieterinnen und Mietern erworben und vor Ort verbraucht werden.

Gleichzeitig dient der grüne Strom zum Betreiben der Wärmepumpen. So verfügt das Gebäude über Abluftwärmepumpen auf dem Dach sowie eine Luftwasserwärmepumpe im Außenbereich. Die Abluftwärmepumpen erzeugen aus der verbrauchten Raumluft Wärme zum Heizen und zur Warmwasserbereitung. Damit das möglich ist, werden knapp 700 Abluftventile in die Küchen und Bäder eingebaut. Die Luftwasserwärmepumpe unterstützt die durch Fernwärme betriebene Heizungsanlage.  

Mehr als 40 Sanierungen für rund 7.000 Wohnungen

Die HOWOGE saniert in diesem Jahr zahlreiche Wohnhäuser. Mehr als 40 Projekte mit insgesamt rund 7.000 Wohnungen laufen derzeit. Angestrebt wird der bestmögliche Energiestandard im Rahmen der Wirtschaftlichkeit.

Dabei befinden sich auch Pilotprojekte in der Umsetzung, um neue Technologien und Ansätze zu erproben. So hat die HOWOGE in der Rhinstraße 129-135 im Frühjahr 2024 ihre erste Fassaden-Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. In der Zerbster Straße 80-84 in Marzahn-Hellersdorf führt das Unternehmen erstmals eine serielle Sanierung durch und ersetzt die Fernwärmeversorgung komplett durch grüne Energie. Mit der Fertigstellung soll der Energiebedarf in der Zerbster Straße 80-84 um 75 Prozent sinken und der CO2-Ausstoß gleich Null sein.

Sabine Pentrop

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