GLOSSE

Märchen beginnen immer mit: Einst in einem Land, das sich politisch als führendes Land zum europäischen Sternenkreis zählte, regierte eine zauberafte Fee. Wie Feen es so an sich haben, zauberte sie den amtierenden Parteivorsitzenden – der ihr Ziehvater war – weg und nahm dessen Platz ein. Forthin waren nicht nur ihr Hofstaat, sondern auch die meisten ihrer Untertanen von ihrer Feengüte angetan.

Landauf, landab schrieben Gazetten Loblieder und Männlein und Weiblein wählten sie immer wieder zur Kanzlerin ihres Landes. Da es für Feen unproblematisch ist, den Leuten ihren Feeenstaub in die Augen zu streuen – was diese dann glücklich macht – suchte sie nach neuen Aufgaben außerhalb ihres Landes. Diese fand sie, indem sie den Mitgliedern des europäischen Sternenkreises ebenfalls Sternenstaub in die Augen streute. So wurde sie auch hier begeistert gefeiert, ohne dass sie substanzielle Veränderungen bewirkte.

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Sie unterstützte durch Misswirtschaft geplagte europäische Länder finanziell mit Steuergeldern, indem sie aus ihren Güldenen Horn Milliarden Euro Unterstützung versprach – ohne ihr eigenes Volk zu fragen. Es gelang ihr sogar, einen auf der anderen Seite des Erdballs residiereden mächtigen Staatsführer so zu begeistern, dass er sie öffentlich lobpreiste.

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