Die Bedingungen auf Baustellen sind oft rau und mit denen im Labor nicht vergleichbar. Manche Installationssysteme zeigen ihre Schwächen erst in der harten Praxis. Erkennt ein Hersteller Fehlanwendungen, steuert er in aller Regel mit Anwendungshinweisen gegen, die er z.B. in seinen Technischen Informationen darlegt.
Diese Hinweise in ihrer Vielfalt und ihren Wechselwirkungen zu berücksichtigen, ist für alle am Bau beteiligten Handwerker eine durchaus komplexe Aufgabe.
Im hier beschriebenen Fall kam es vier Jahre nach dem Bau eines Einfamilienhauses zu einem erheblichen Durchfeuchtungsschaden, weil im ersten Obergeschoss ein T-Stück in einer Heizungsleitung brach. Es bestand aus dem Kunststoff PPSU und wurde im Labor des IFS näher untersucht: Der 16mm-Abgang war im Fittinggrundkörper vollständig abgebrochen. Auffällig war eine Verunreinigung der Oberfläche mit Resten von Bauschaum. In den Kontaktbereichen war das Kunststoffmaterial durch den Bauschaum angelöst. Unter dem Mikroskop zeigte sich, dass der Riss von diesen äußeren Bereichen nach innen verlaufen war und sich im Material in verschiedene Richtungen ausgebreitet hatte.
Der Fittinghersteller warnt in seinen Technischen Informationen vor Kontakt mit zahlreichen auf Baustellen üblichen Materialien, wie z.B. Mauerwerk, Zement, Gips, Schmutz und Bohrstaub. Aber auch vor Dichtund Reinigungsmitteln, Farben und zahlreichen weiteren Stoffen müssen die Bauteile geschützt werden. Selbst Montageschäume, Dämmungen sowie Schutz- und Klebebänder sollten vom jeweiligen Hersteller für die Werkstoffe PPSU und PVDF freigegeben sein. Sogar eine Prüfung der Materialverträglichkeit für den jeweiligen Anwendungsfall wird vorgegeben…