Die Ausbildung ist ein wesentlicher Bestandteil der beruflichen Entwicklung und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung des Fachkräftemangels in Deutschland. In vielen Branchen, einschließlich der Wohnungswirtschaft, besteht ein dringender Bedarf an qualifizierten Fachkräften.
Das unterstreicht auch eine aktuelle Studie des Bochumer InWIS-lnstituts zur Personalentwicklung. Fast zwei Drittel der befragten Wohnungsunternehmen gaben an, dass es schwierig sei, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.
Also besteht dringender Handlungsbedarf, sich mit dem Nachwuchs noch intensiver auseinanderzusetzen:
Die Generationen Y und Z, auch als Millennials und Post-Millennials bekannt, bringen neue Perspektiven und Erwartungen in die Arbeitswelt ein. Sie sind digital versiert, legen Wert auf soziale Verantwortung, streben nach Selbstverwirklichung und wollen Beruf und Freizeit in Einklang bringen. Sie suchen also nach Arbeitsplätzen, die nicht nur finanzielle Sicherheit bieten, sondern auch Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung.
„Wir Jungen haben einen Vorsprung, weil wir wissen, wie wir nicht leben wollen. Wir haben gesehen, wohin es führt, wenn sich unsere Eltern kaputt arbeiten: Burn-Out und sehnsüchtiges Warten auf die Rente. Deshalb wollen wir lieber jetzt glücklich sein“, heißt es im „Randstadt Workmonitor”.
Insgesamt zeigt sich also, dass eine gezielte Ausbildung im Kontext des Fachkräftemangels von entscheidender Bedeutung ist. Indem Sie die Bedürfnisse und Erwartungen der Generationen Y und Z berücksichtigen, können Sie sicherstellen, dass Sie qualifizierte Fachkräfte für die Zukunft gewinnen.
Mit dem Thema Nachwuchsgewinnung haben sich der GdW und seine Regionalverbände recht früh befasst und eine Ausbildungskampagne ins Leben gerufen. Die Kampagne mit dem Titel „Ausbildung zur / m Immobilienkauffrau / -mann – vielseitiger als du denkst!” wurde 2009 gestartet und zielt darauf ab, junge Menschen auf die Vorteile, Attraktivität und Vielseitigkeit des Ausbildungsberufs Immobilienkaufmann / -frau aufmerksam zu machen. Sie hebt die Besonderheiten und Werte der Wohnungswirtschaft hervor und hat bereits dazu beigetragen, den Bekanntheitsgrad dieses Berufsbildes deutlich zu steigern.
Mittlerweile ist die Kampagne 4.0 am Start. Die Motivgestaltung, die Nutzungsrechte an Bildern und Texten, die Entwicklungskosten für die werblichen Umsetzungen sowie die halbjährliche Medienkampagne wird vom GdW und den Verbänden getragen. Im vdw Niedersachsen Bremen übernimmt der FAI Verein zur Förderung der Ausbildung in der Immobilienwirtschaft die Kosten.
Knapp zwei Millionen haben Besucher die Website angeklickt
Die Gesamtinvestition hat sich bereits ausgezahlt. Seit dem Start der Kampagne haben knapp zwei Millionen Besucher die Website angeklickt und davon 300 000 die Ausbildungsdatenbank aufgerufen. Die Bekanntheit des Ausbildungsberufs wurde durch die Kampagne um 200 Prozent gesteigert. Immer mehr Jugendliche und auch ihre Eltern kennen diesen Beruf und schätzen die Branche. Vor Kurzem wurde die Azubi-Kampagne mit dem mediaV-Award in der Kategorie „Beste Nachwuchsinitiative” ausgezeichnet.
Die vorgefertigten Werbemittel der Kampagne können Sie jederzeit für sich einsetzen. Natürlich können Sie die Materialien passgenau für lhr Unternehmen mit lhrem Logo und lhren Kontaktdaten individualisieren lassen. Sie tragen nur die Produktionskosten. So sparen Sie die Kosten für eine teure, eigene Personalrecruiting-Kampagne. Nutzen Sie also die Möglichkeiten und werden als Absender der Azubi-Kampagne erkannt, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen und erhalten Sie somit eine frühere und bessere Auswahl an Bewerbern.
Und noch ein Tipp: Die zunehmende Digitalisierung erleichtert den Recruitingprozess. Die junge Generation ist dabei schnelle und unkomplizierte Zugänge gewöhnt: einfache Kontaktmöglichkeiten auf Websites, Bewerbungen via WhatsApp und rasches Feedback.
Also: Auf die Werte und Gewohnheiten junger Kandidaten gilt es sich einzustellen. Entscheidend ist das Agieren auf Augenhöhe, Vertrauen in die Azubis zu setzen und sich im Klaren zu sein, was sich die Jungen wünschen: nämlich mitgestalten können, von Anfang an Verantwortung übernehmen und Entwicklungspotenziale aufgezeigt bekommen.
Karsten Dürkop, Katja Kaiser-Himmelsbach,
Katja Kaiser-Himmelsbach ist Bildungsreferentin beim VdW Bayern und Stellvertretende Vorsitzende der AG Bildung und Personalentwicklung beim GdW
Karsten Dürkop ist Bildungsreferent beim vdw Niedersachsen Bremen und Vorsitzender der AG Bildung und Personalentwicklung beim GdW
Quelle: vdw Magazin 5 / 2023
