Digitale Plattform für Gebäudetechnik – Wie wibutler Liegenschaften effizienter, nachhaltiger und wirtschaftlicher betreiben will

Herausforderungen: Viele Liegenschaften, viele Systeme

Im Pitch wird wibutler klar als Antwort auf ein strukturelles Problem positioniert:

  • In vielen Beständen existieren zahlreiche Einzellösungen – für Heizung, Trinkwasser, Lüftung, Stromzähler oder Submetering.
  • Betreiber müssen ganze Liegenschaften im Blick behalten, nicht nur einzelne Gebäude: Gebäudestruktur, Technikzustände und Fehlermeldungen verteilen sich oft auf verschiedene Portale und Systeme.
  • Zugriffsrechte für interne Teams und externe Dienstleister sind nicht immer klar geregelt; Störungen werden teils spät erkannt.

Gerade bei großen Portfolios mit vielen ähnlichen Anlagen wird damit nicht die Technik selbst, sondern deren Steuerung und Organisation zum Engpass.

Ansatz: Professional Smart Building Cockpit und bedarfsgeführte Heizungsregelung

Der Pitch stellt zwei Schwerpunkte heraus:

  1. Zentrales Cockpit für Liegenschaften
    • Das Professional Smart Building Cockpit bündelt Gebäudestruktur, Technikstatus und Meldungen für ganze Liegenschaften in einer Oberfläche.
    • Nutzerrollen und Partnerzugriffe (etwa für Serviceunternehmen) lassen sich gezielt steuern; Fehlermeldungen können automatisiert weitergegeben werden, z. B. an externe Heizungsbetriebe.
    • Automatisches Monitoring und Schwellwertmeldungen sollen Ausfälle früh erkennen – mit dem Ziel, „früh zu reagieren statt spät zu reparieren“.
  2. Bedarfsgeführte Heizungsregelung
    • Herzstück der Nachhaltigkeitsargumentation ist eine intelligente Heizungsregelung, die die Vorlauftemperatur am Bedarf des Gebäudes ausrichtet – nicht nur an der Außentemperatur oder starren Zeitprogrammen.
    • Genannt werden 30–35 % Energieeinsparung ohne bauliche Maßnahmen, gestützt u. a. auf rund 6 % Effizienzgewinn pro Grad weniger Vorlauftemperatur.
    • Aus den Unterlagen: Weniger CO₂ direkt im Betrieb, ohne Eingriffe in die Gebäudehülle – mit dem Ziel, Bestände schneller und günstiger klimafit zu machen.

Die Aussagen werden im Pitch durch Referenzprojekte unterfüttert, etwa eine Grundschule (einfache, effiziente Temperaturregelung) und ein Projekt mit der GSW Sigmaringen, in dem eine KI-gestützte Heizungssteuerung zum Einsatz kommt.

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Partner-Ökosystem: Heizung, Zähler, Trinkwasser, Lüftung

Im Vortrag betont wibutler sein Partnernetzwerk:

  • Bereits heute werden mit Partnern wie Viessmann, QUNDIS, Kemper, Eltako, Oventrop und Kampmann die Bereiche Heizung, Smartmetering, Trinkwasserhygiene, elektrische Komponenten der Heizungsregelung und Lüftungsanlagen vernetzt.
  • Eine Folie „Heute schon möglich“ zeigt exemplarisch:
    – Viessmann: Wärmeverteilung
    – QUNDIS: Heizkostenverteiler, Wärme- und Wasserzähler
    – Kemper: Frischwasserstation, Warmwasserzirkulation, Kaltwasserversorgung, Regulierventil
    – Eltako: Stromzähler
    – Oventrop: Einzelraumregelung, Stationstechnik
    – Kampmann: Lüftungsanlagen, Fan-Coils.

Die Vision geht darüber hinaus: digitale Zusatzdienste wie Abrechnung oder Wartungsplanung, herstellerübergreifendes Predictive Maintenance und ein vollständig digitales Gebäudemanagement werden als nächste Ausbaustufen genannt.

Einordnung für die Wohnungswirtschaft

Für Bestandshalter:innen ist wibutler vor allem in drei Rollen interessant:

  • Als Steuer- und Monitoring-Ebene
    Das Cockpit verspricht, die Vielzahl technischer Systeme in Liegenschaften in einer Oberfläche zu bündeln und Zugriffe zu ordnen – inklusive Schnittstelle zu externen Dienstleistern.
  • Als Effizienzhebel im Bestand
    Die bedarfsgeführte Heizungsregelung setzt dort an, wo kurzfristig Wirkung möglich ist: an der Vorlauftemperatur. Wie hoch Einsparungen im eigenen Portfolio tatsächlich ausfallen, hängt von Ausgangszustand, Anlagentypen und Umsetzung ab.
  • Als Plattform für weitere Dienste
    Mit wachsendem Partnernetzwerk und geplanten Zusatzdiensten (z. B. Wartungsplanung, digitale Services) könnte wibutler mittelfristig zu einer zentralen Daten- und Serviceebene im technischen Gebäudemanagement werden.

Gleichzeitig bleiben Fragen zu Integration in bestehende ERP-, GLT- und Abrechnungssysteme, zu Datenhoheit und zu Verantwortlichkeiten bei automatisierten Regelentscheidungen, die jeweils projektspezifisch geklärt werden müssen.

Was jetzt zu tun ist

  • Systemlandschaft sichten:
    Welche Gebäude und Quartiere verfügen bereits über digital angebundene Heiztechnik, Submetering, Trinkwasser- oder Lüftungsanlagen – und in welchen Systemen laufen diese Daten heute?
  • Pilotobjekte auswählen:
    Ein oder zwei repräsentative Liegenschaften definieren, in denen wibutler als Cockpit und Heizungsregelung getestet werden kann – idealerweise mit vorhandener Partnertechnik (z. B. Viessmann, QUNDIS, Kemper).
  • Schnittstellen klären:
    Wie werden Meldungen, Messwerte und Nutzerrollen zwischen wibutler, bestehender GLT, ERP und Dienstleistern verteilt?
  • Erfolg messen:
    Vorher-/Nachher-Vergleiche bei Energieverbrauch, CO₂-Emissionen, Anzahl/ Dauer von Störungen sowie Aufwand im technischen Management definieren und systematisch auswerten.

So lässt sich einordnen, welchen Beitrag eine Plattform wie wibutler im eigenen Portfolio tatsächlich zu Effizienz, Dekarbonisierung und Prozessvereinfachung leisten kann.


Das Wichtigste auf einen Blick

  • wibutler beschreibt sich als Plattform für digitale Gebäudetechnik, mit dem Ziel, den Betrieb von Mehrfamilienhäusern, Quartieren, Gewerbeimmobilien und kommunalen Einrichtungen effizienter, nachhaltiger und wirtschaftlicher zu machen.
  • Kernprodukt ist das Professional Smart Building Cockpit, in dem Gebäudestruktur, Technikstatus und Fehlermeldungen zentral visualisiert werden; Nutzerrollen und Partnerzugriffe lassen sich dort steuern, Monitoring und Schwellwertmeldungen sollen Ausfälle frühzeitig verhindern.
  • Im Pitch werden 30–35 % Energieeinsparung durch eine bedarfsgeführte Heizungsregelung genannt – ohne bauliche Maßnahmen, basierend u. a. auf rund 6 % Effizienzgewinn pro 1 °C niedrigerer Vorlauftemperatur.
  • Die Plattform setzt auf eine standardisierte Architektur und vorhandene Sensorik im Gebäude; laut Vortrag kann Gebäudeautomation so „bis zu 75 % günstiger“ umgesetzt werden als mit klassischer Gebäudeleittechnik.
  • Über Partner wie Viessmann, QUNDIS, Kemper, Eltako, Oventrop und Kampmann werden bereits heute Bereiche wie Wärmeverteilung, Smartmetering, Trinkwasserhygiene, elektrische Heizungsregelung und Lüftungsanlagen auf einer Plattform verbunden.

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Autor: Redaktion Wohnungswirtschaft Heute – HEIKOM-Sonderausgabe Startups 2025
Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

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