Wohnkostenerhöhung durch CO2-Bepreisung? Grundlagen, Konzepte, Bedeutung für Mieter und Vermieter – von Professor Dr. Dieter Rebitzer

Der Klimawandel hat längst die Wohnungswirtschaft erreicht. Seit Jahren werden von der Politik die rechtlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich Energieeffizienz und Klimaschutz immer weiter verschärft, was wesentlich zu höheren Baukosten und Mieten beigetragen hat.

Und die Wohnungswirtschaft investiert jedes Jahr enorme Summen in energiesparende Neubauten und Entwicklungen im Bestand, was die Emissionen der Wohngebäude bereits deutlich verringert hat.

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Mit dem Klimapaket der Bundesregierung soll ab 2021 nun erstmals eine direkte Besteuerung von CO2 im Gebäudesektor eingeführt werden. Vor diesem Hintergrund wird im vorliegenden Beitrag versucht die grundlegende Thematik CO2, Treibhauseffekt und Emissionen ein wenig zu beleuchten und die möglichen Auswirkungen des Klimapakets für Mieter und Vermieter aufzuzeigen.

CO2 ist die chemische Abkürzung für Kohlenstoffdioxid (auch Kohlendioxid). Es handelt sich um ein farbloses, nicht brennbares, geruchloses Gas aus Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O). CO2 ist Bestandteil der Luft, die aus Stickstoff (ca. 78 %), Sauerstoff (ca. 21 %) sowie Aargon und anderen Edelgasse (ca. 1 %) besteht.

Der Anteil von Kohlendioxid in der Luft wird auf 0,038 % beziffert, davon werden rund 3-4 % vom Menschen verursacht, der Rest (96-97 %) ist natürlichen Ursprungs. Wir sprechen also über sehr, sehr kleine Anteilswerte, die aber nicht wirkungslos bleiben, weil es sich um ein geschlossenes Kreislaufsystem um handelt.

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Betrachten wir als nächstes den Treibhauseffekt. Treibhausgase in der Erdatmosphäre gibt es seit Bestehen der Erde. Sie sorgen für den natürlichen Treibhauseffekt und sind für das Klima der Erde verantwortlich.

Ohne den Treibhauseffekt gäbe es keine Fauna und Flora. Einfach erklärt, läuft der Prozess wie folgt ab: Die Erdatmosphäre ist transparent für die ankommenden, kurzwelligen Sonnenstrahlen, aber weniger transparent für die langwelligen Wärmestrahlen von der Erde ins Weltall. Folglich bleibt ein Teil der Energie auf der Erdoberfläche zurück und erwärmt diese.

Ohne den natürlichen Treibhauseffekt würde die gesamte Energie ungehindert in den Weltraum abstrahlen. Die mittlere Temperatur auf der Erde würde nicht +15 °C, sondern −18 °C liegen. Seit Beginn der Industrialisierung kommt ein anthropogener Treibhauseffekt infolge der Freisetzung zusätzlicher Treibhausgase durch den Menschen hinzu, der zum einen durch die Verbrennung fossiler Energieträger und zum anderen durch Landnutzungsänderungen verursacht wird. Dies verstärkt den natürlichen Treibhauseffekt, weil mehr Treibhausgase in der Atmosphäre zu einer Temperaturerhöhung führen und umgekehrt.

Doch die Treibhausgase sind bei weitem nicht die einzige Einflussgröße auf das Klima. Weitere Faktoren sind beispielsweise die Sonnenstrahlung, die Plattentektonik, der Vulkanismus, die Verwitterung, die Albedo oder Schwankungen des Meeresspiegels. All diese Parameter wirken zusammen und beeinflussen das Klima in der einen oder anderen Weise…

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