Warum auch Flexschläuche ohne offensichtliche Mängel ausgetauscht werden sollten…

Unter dem Waschbecken im Badezimmer tropfe es, wenn man den Wasserhahn aufdrehe, informierte ein Gast den Inhaber eines kleinen Hotels. Eine Installationsfirma wurde mit der Reparatur beauftragt und führte auch Arbeiten aus. Doch zwei Wochen später kam es an gleicher Stelle zu einem umfangreichen Wasserschaden.

Was auch immer der Monteur getan hatte, den Flexschlauch unter dem Waschtisch hatte er jedenfalls nicht ausgetauscht. Im Anschlussbereich des Eckventils trat Wasser aus dem Schlauch.

Verdrillte, geknickte und korrodierte Drahtgeflechte

Flexschläuche bestehen aus einem gummielastischen Innenschlauch und einem Drahtgefecht, das den Innenschlauch stützt und schützt. Das Drahtgefecht muss unbeschädigt sein, weil der Innenschlauch allein dem Leitungsdruck nicht dauerhaft standhalten kann. Verdrillte, geknickte und korrodierte Drahtgeflechte, die zum Platzen von Flexschläuchen geführt haben, sieht das IFS häufig. Diese Schäden haben immerhin den Vorteil, dass man ihre Entstehung frühzeitig sehen kann.

Schäden, die vom Innenschlauch ausgehen, sind nicht derart offensichtlich. Bei der genaueren Betrachtung des Schlauches aus dem Hotel konnte man erkennen, dass der schwarze Innenschlauch sich stellenweise durch das Drahtgeflecht gedrückt hatte. Nach dem Entfernen des Geflechts kam ein poröse und stellenweise gerissener Innenschlauch zum Vorschein.

Bei Reparaturen und Sanierungen Flexschläuche austauschen

Der Schaden konnte in diesem Fall niemanden überraschen, denn der betroffene Schlauch war 26 Jahre alt. Für den Installateur, der die Reparaturarbeiten im Badezimmer durchgeführt hatte, war das schwer erkennbar, weil der Schlauch von außen keine Auffälligkeiten zeigte.

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Bei der Schadenuntersuchung sah sich der IFS-Gutachter im Hotel um: Auch die Flexschläuche in den anderen Bädern waren so alt, dass sie ausgetauscht werden mussten.

Das Drahtgeflecht ist einwandfrei und verdeckt den porösen Innenschlauch. Foto: https://www.ifs-ev.org/

Der Schlauch auf dem Bild stammt aus einem anderen Fall: Als in einem Mehrfamilienhaus Wasser von der Kellerdecke tropfte, führte die Leckageortung in ein Badezimmer im zweiten Stockwerk. Die flexiblen Abschlussschläuche des Duschpaneels waren aufgerissen.

Das Haus war Ende der 1970er Jahre gebaut worden, und seither wurde an der Sanitärinstallation kaum etwas verändert. Die Aufnahme zeigt einen der betroffenen Flexschläuche, den der Gutachter im Rissbereich abgemantelt hat. Dem Drahtgeflecht sind die vielen Betriebsjahre nicht anzusehen; der Innenschlauch hingegen ist porös und weist zahlreiche Risse auf.

20 Jahre erwartete Lebensdauer

Flexschläuche sind nicht für die Ewigkeit gemacht. Hersteller geben die zu erwartende Lebensdauer mit 20 Jahren an. Nach dieser Zeit sollte jeder Flexschlauch ausgetauscht werden, auch wenn es keinen erkennbaren Anlass gibt. Das Gummimaterial des Innenschlauches versprödet im Laufe der Jahre, und schließlich ist ein Schaden unausweichlich.

Das IFS rät, bei Sanierungen und Reparaturen Flexschläuche im Umfeld immer auszutauschen. Alte Schläuche an neuen Armaturen können zum teuren Schadenpoker werden. (is)

Ein Gastbeitrag des Institutes für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer, IFS e.V. Weitere Informationen unter www.ifs-ev.org/

Forum Leitungswasser erscheint in Kooperation mit der Initiative Schadenprävention und  der AVW Gruppe

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