Vonovia setzt Maßstäbe in nachhaltiger Quartiersmodernisierung

Die Herausforderungen in der Immobilienwirtschaft sind heute vielfältig und anspruchsvoll. Der Bedarf an Energieeffizienz, der Erhalt des sozialen Zusammenhalts und die Schaffung lebenswerter Quartiere stehen im Mittelpunkt – und all das zu vertretbaren Kosten. In diesem Kontext nimmt das Wohnungsunternehmen Vonovia eine Vorreiterrolle ein.

Mit einer innovativen Prozessphilosophie und einem ausgeprägten Bewusstsein für die Bedürfnisse ihrer Mieter hat Vonovia in Dortmund die nachhaltige „Grey to Gold“ Strategie umgesetzt, die nicht nur die energetischen Anforderungen erfüllt, sondern auch die Lebensqualität im Quartier verbessert, indem sie vorhandene Bausubstanz nachhaltig und kosteneffizient modernisiert.

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In DortmundRenninghausen genauer gesagt „Am Bahnhof Tierpark“, einer typischen 70er-Jahre-Siedlung, erstrahlen die Gebäude dank dieses innovativen Ansatzes in neuem Glanz. Von 2018 bis 2023 hat Vonovia rund 12 Millionen Euro in die Modernisierung der Siedlung investiert.

Dabei stand nicht nur die energetische Optimierung im Vordergrund, sondern auch der Erhalt der sozialen Struktur und der städtebaulichen Identität des Quartiers. Das Prinzip hinter diesem bemerkenswerten Transformationsprozess heißt „Grey to Gold“ und steht für die nachhaltige Umwandlung von alter grauer Gebäudeenergie in neue, goldene Möglichkeiten.

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Behutsame klimaeffiziente Korrekturen

Zweifellos entstanden in den 70er Jahren viele Großwohnsiedlungen, da die Beseitigung der Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg zu den vordringlichsten Aufgaben gehörte. Gleichzeitig wurde der soziologische Anspruch deutlich, in den wieder aufgebauten Innenstädten Urbanität und Gesellschaft vor allem durch bauliche Dichte zu fördern. Architektonisch ist das Jahrzehnt von solider Bausubstanz geprägt. Dem baulichen Wärmeschutz wurde jedoch nur mäßig Beachtung geschenkt.

Architekt Andreas Hanke, der sich u. a. im Vorfeld bereits durch Erfahrungen mit der Sanierung anderer 70er Jahre Siedlungen wie dem Clarenberg in Dortmund-Hörde hervorgetan hat, beschreibt die Ausgangssituation vor der Modernisierung „Am Bahnhof Tierpark“: „Die Herausforderung bestand darin, eine Balance zwischen energetischer Effizienz, sozialer Nachhaltigkeit und dem Erhalt des architektonischen Erbes zu finden.“

Das Quartier Bahnhof Tierpark war typisch für viele Großsiedlungen dieser Zeit und musste behutsam korrigiert werden. „Der von uns gewählte innovative Ansatz „Grey to Gold“ zeichnet sich durch subtile und intelligente Lösungen aus, die nicht nur energetische Defizite beseitigten, sondern auch das Erscheinungsbild der Siedlung nachhaltig veränderten.“

Grey to Gold – Die Philosophie

Der Begriff „Grey to Gold“ symbolisiert nicht nur eine physische Veränderung von Gebäuden, sondern auch einen tiefgreifenden Wandel in der Denkweise. Es geht darum, bestehende Architekturen nicht als statische Elemente zu betrachten, sondern ihr gestalterisches Potential zu erkennen und zu entfalten. Dieser Ansatz ist eingebettet in die Planungsphilosophie der Urbanen Regeneration, die darauf abzielt, städtische Strukturen zu erhalten, weiterzuentwickeln und gleichzeitig sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltig zu transformieren.

Energetische Vorteile in klimatischen Krisen

„Wir als Vonovia sind der größte Vermieter in Dortmund und sind uns dieser besonderen Rolle bewusst. In fast 20.000 Wohnungen bieten wir unseren Mieterinnen und Mietern nicht nur qualitativ hochwertigen Wohnraum, sondern ein Zuhause. Nach gut 50 Jahren Standzeit benötigte unser über 200 Wohnungen umfassender Bestand „Am Bahnhof Tierpark” dringend ein Update.

Die Klinkerfassade machte nach wie vor etwas her und war in einem sehr guten Zustand. Entsprechend haben wir sie als besonders erhaltenswert eingestuft“, sagt der für Dortmund verantwortliche Vonovia Regionalbereichsleiter Ralf Peterhülseweh.

Weniger ideal an der ursprünglichen Architektur der Siedlung waren die sichtbaren Stahlbetondecken der Fassade. Baustrukturelle Defizite wie Durchfeuchtungsgefahr und Betonschäden konnten jedoch durch die Modernisierungsmaßnahmen beseitigt werden.

Vor Ort in Renninghausen wurde auf eine umfangreiche energetische Sanierung gesetzt.

Diese umfasste

+ den Austausch von rund 1.500 Fenstern und Rolläden für eine optimierte Wärmedämmung mit   besserem Schallschutz

+ die Erneuerung von Heizungsrohren und -körpern

+ die Neugestaltung von Fassaden und Klinkern

+ die Dämmung der Treppenhäuser

+ die Erneuerung sämtliche Flachdächer zzgl. Dämmung und Vorbereitung für die spätere Installation von Photovoltaikmodulen.

Die dadurch erreichte klimatische Verbesserung für die Bewohnerinnen und Bewohner schafft ein Wohnumfeld, das sich optimal an verschiedene Witterungen und Temperaturen anpasst. „Vor allem in Kombination mit der Nähe zum Rombergpark und seinem botanischen Garten, der der Siedlung eine geringere Umwelttemperatur spendet, bieten Wohnungen am Bahnhof Tierpark große Vorteile und klimatische Entlastungen für Mieterinnen und Mieter“, erklärt Architekt Hanke.

Insbesondere während der Hitzeperioden im Hochsommer wissen sie diesen Umstand sehr zu schätzen. Bekannt ist der 65 Hektar große Rombergpark über die Stadtgrenzen Dortmunds hinaus vor allem wegen seiner wertvollen und umfangreichen Gehölzsammlung.  

Vor der Sanierung: Architektonisch sind die 70er Jahre Gebäude von solider Bausubstanz geprägt, doch der bauliche Wärmeschutz war kaum vorhanden und benötigte daher eine energetische Sanierung. Architekt Andreas Hanke hat energetische Effizienz, soziale Nachhaltigkeit und den Erhalt des architektonischen Erbes bei der Modernisierung ausbalanciert. Bildnachweis: Vonovia

Von barrierefreien Zugängen und Gesimshöhen

Nicht nur der angrenzende Park trägt zum attraktiven Wohnumfeld bei. Schließlich ging es bei „Grey to Gold“ nicht ausschließlich um die reine Sanierung. Vielmehr suchte das Expertenteam gemeinsam nach einer optisch aufwertenden und nachhaltigen Lösung für das Wohnumfeld. So sollte die gut erhaltene Fassade nicht einfach von einer Dämmung überdeckt werden.

Es wurde entschieden, lediglich die Betonbänder, den Attikabereich und die Hauseingänge optisch und funktional zu überarbeiten. Als dekoratives Bauelement für die Fassadengestaltung wurden goldene und rote Gesimse in einer Gesamtlänge von ca. 11 Kilometern eingesetzt. Dieses architektonische Element ist ein Hingucker und verleiht der Architektur der 70er Jahre nun eine Aura des Besonderen.

Nachhaltige Modernisierungen für mehr Komfort und Miteinander

Um die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort zu verbessern, wurden darüber hinaus die Außenanlagen neu und barrierearm gestaltet. Rampen statt langer, mitunter beschwerlicher Treppenanlagen, Hublifte im Außenbereich, sowie neue Aufzüge in sämtlichen Häusern machen das Quartier für alle Generationen nahezu barrierefrei und ermöglichen eine sichere Mobilität bis ins hohe Alter. Ein ausgeklügeltes Beleuchtungs- und Wegekonzept sowie eine neue, übersichtlichere Struktur der Hauseingangsbereiche geben Orientierung und beseitigen anonyme Angsträume. Ansprechend gestaltete Aufenthaltsbereiche mit weiteren Sitz- und Spielgelegenheiten als Treffpunkte im Freien fördern das Miteinander der Menschen in einem zeitgemäßen Quartier.

Außerdem kommt das modernisierte Quartier dem Wunsch vieler Mieterinnen und Mieter nach überdachten, abschließbaren Müllstandplätzen und zusätzlichen Fahrradständern nach. Eine nachhaltige Bepflanzung insbesondere der beiden Innenbereiche mit lang blühenden Pflanzen (z. B. Zierquitte, kleines Immergrün), klimaresistenten Gehölzen und Sträuchern und japanischen Kirschbäumen rundet das Maßnahmenpaket ab.

Bei der Modernisierung der Siedlung „Am Bahnhof Tierpark“ wurden die Gebäude energetisch saniert, die Architektur beibehalten und das Wohnumfeld verbessert. Für Vonovia Regionalbereichsleiter Ralf Peterhülseweh ist das Grey to Gold Konzept eine Blaupause für die sinnvolle und zukunftsweisende Modernisierung von Siedlungen des 20. Jahrhunderts. Bildnachweis: Vonovia / Bierwald

Ralf Peterhülseweh betont „Die Modernisierung des Quartiers ,Am Bahnhof Tierpark`war keine leichte Aufgabe. Alle umgesetzten Maßnahmen zielten darauf ab, nicht nur die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern, sondern auch einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Quartiers zu leisten. Die Erneuerung der Architektur aus den 70er Jahren vorzunehmen und gleichzeitig die vorhandene Bausubstanz zu erhalten, entspricht unserer Auffassung nach einer vernünftigen kosteneffizienten Modernisierung.

Die Verwandlung von Grau zu Gold ist nicht nur eine ästhetische Verbesserung, sondern auch ein verantwortungsvoller Schritt in Richtung einer lebenswerteren und umweltfreundlicheren Zukunft. Unser Bestand bietet eine ‚Grey to Gold‘ Blaupause für vernünftige zukunftweisende Modernisierungen von Siedlungen des 20. Jahrhunderts.“

Bianca Hotton

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