S&P Global Commodity Insights: Wärmepumpen sind ein Baustein, um russisches Gas langfristig zu ersetzen

S&P Global Commodity Insights sieht Wärmepumpen als einen Baustein an, um russisches Gas in der Europäischen Union langfristig zu ersetzen. Insgesamt müssten 155 Milliarden Kubikmeter Erdgas ersetzt werden. S&P Global Commodity Insights schlägt einen Mix aus Energieeinsparungen, Grünem Wasserstoff, Biomethan, Elektrifizierung, alternativen Pipelines, LNG und erneuerbaren Energien vor.

Wie kann Europa unabhängiger vom russischen Gas werden?

S&P Global Commodity Insights betrachtet die Elektrifizierung des Heizungssektors als eine wichtige Komponente, die traditionell als „schwer abbaubar“ gilt. Die Europäische Kommission will ihre Fit-for-55-Ambitionen vorantreiben, indem sie den Einsatz von Wärmepumpen (eine kohlenstoffarme Alternative zu fossilen Heiztechnologien) in den nächsten fünf Jahren auf 10 Millionen verdoppelt. Diese Maßnahme soll bis Ende 2022 etwa 1,5 Milliarden Kubikmeter und bis 2030 35 Milliarden Kubikmeter Erdgas einsparen.

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Verbraucherverhalten und Lieferketten entscheidend

Wenn durchschnittlich zwei Millionen Wärmepumpen pro Jahr installiert werden, könnte laut S&P Global Commodity Insights sieht die vorgeschlagene Rate durchaus erreicht werden. Diese Zahl entspricht den in 2021 in Europa verkauften Wärmepumpen, wie der Europäische Wärmepumpenverband schätzt. Die Akzeptanz wird jedoch weitgehend vom Verbraucherverhalten und von unterstützenden Lieferketten ab hängen.

Da die Wärmeleistung von Wärmepumpen im Allgemeinen geringer ist als die von Erdgaskesseln, wird auch die thermische Effizienz von Gebäuden eine entscheidende Rolle spielen. Diese Faktoren zusammengenommen machen die Politik wahrscheinlich zu einem entscheidenden Faktor für das Realisieren dieser Ziele.

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Wärmepumpen sind eine ausgereifte Technologie und könnten auf den meisten europäischen Märkten in großem Umfang eingesetzt werden. Bislang haben einige Hindernisse ihre breite Einführung behindert, die möglicherweise beseitigt werden müssen. Wärmepumpen haben im Vergleich zu alternativen Technologien deutlich höhere Anschaffungskosten, weshalb eine Kostengleichheit von Wärmepumpen mit den konkurrierenden Alternativen wahrscheinlich erforderlich wäre, um eine Änderung des Verbraucherverhaltens zu bewirken.

Das Erreichen der Kostengleichheit würde auch die Entwicklung von Versorgungsketten fördern, die derzeit auf mehreren Märkten begrenzt sind, so die Experten von S&P Global Commodity Insights. Außerdem würde sich dadurch die Zahl der Installationskräfte erhöhen. Darüber hinaus würde eine Beschleunigung des vorgeschlagenen Verbots von Erdgaskesseln und die Beseitigung des derzeitigen Preisungleichgewichts zwischen Strom und Gas ebenfalls zu einer Änderung des Verbraucherverhaltens beitragen…

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