Smart-Home – Steigende Energieverbräuche, CO2- Stopp – Wohnungswirtschaft zwischen Klimaschutz und bezahlbarem Wohnen

Klimaschutz wird in Deutschland, nicht zuletzt durch Bewegungen wie „Fridays for Future“ zunehmend als gesellschaftliche Aufgabe mit einer hohen Akzeptanz wahrgenommen. Dazu trägt sicherlich auch bei, dass der Klimawandel ankommt, mehr und mehr spürbar wird.

Welche gangbaren Wege es durch das Spannungsfeld zwischen Klimaschutz und bezahlbarem Wohnen gibt, zeigt Prof. Dr.-Ing. Viktor Grinewitschus von der EBZ Business School in Bochum für Wohnungswirtschaft heute.digital auf

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Energieverbräuche sind in den letzten drei Jahren um ca. 5 % angestiegen

Im Fokus steht dabei die Frage, wie sich CO2-Emissonen schnell und nachhaltig senken lassen. Das Thema ist für die Gebäudebranche nicht neu: Ein Mix unterschiedlicher Maßnahmen hat dazu geführt, dass die CO2-Emissionen im Gebäudebereich zwischen 1990 und 2018 nach Auswertungen des Bundesumweltministeriums um 44 % auf 117 Mio. t gesunken sind.

Das kann sich sehen lassen: Die Emissionen des Straßenverkehrs sind z.B. in dieser Zeit um mehr als 5 % auf ca. 160 Mio. t angestiegen. Aus Sicht verschiedener Akteure der Immobilienwirtschaft ist das kein Grund, sich auf dem bisher Erreichtem auszuruhen. Die Planvorgaben des Gesetzgebers sehen vor, die Emissionen im Gebäudebereich bis 2030 um weitere 40 % (bezogen auf den heutigen Stand) zu reduzieren.

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Die Realität sieht anders aus: In Mehrfamilienhäusern sind die witterungsbereinigten Energieverbräuche in den letzten drei Jahren um ca. 5 % angestiegen (Quelle: Studie „Techem Energiekennwerte 2019“).

Der Grund dafür ist unklar, vermutet werden darf ein sorgloserer Umgang mit Energie, induziert durch abnehmende Energiekosten. Nun erhöht der Gesetzgeber den Druck: Durch die Einführung der CO2-Abgabe, die erst ab 2021 wirksam wird, steigen die Heizkosten zunächst um 4 %, bis 2026 können dies aber bis zu 24 % werden. Damit steigt die Priorität, auch aus wirtschaftlichen Erwägungen. Die Stichworte „Dekarbonisierung, Bestand, Effizienz,“ geben die Richtung vor.

Wärmepumpe im Vormarsch

In Deutschland wird so viel gebaut wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Im Neubau ist der Trend zu einer Dekarbonisierung der Heizungstechnik deutlich zu erkennen. Unter Dekarbonisierung wird der Ersatz fossiler Energieträger durch Strom verstanden, der dann vorzugsweise aus regenerativen Energien stammt.

So wurden 2019 nach Angaben der AG Energiebilanzen bereits 31 % der neu errichteten Wohnungen über eine Wärmepumpe beheizt, nur noch 37,5 % über eine konventionelle Gasheizung…

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