Rauchwarnmelder – der Schritt in die digitale Bewirtschaftung

Die Digitalisierung beherrscht seit geraumer Zeit den wohnungswirtschaftlichen Diskurs. An Rauchwarnmelder denkt in diesem Zusammenhang jedoch kaum jemand. Dabei bieten sich erhebliche Potenziale zur Effizienzoptimierung und nachhaltigeren Quartiersbewirtschaftung.

Effektiv, rechtssicher, papierlos

Kurzfristige Investitionen auf der einen und langfristige Einsparungen auf der anderen Seite – so in etwa lautet die Gleichung, die den aktuellen Diskussionsstand rund um das Thema Gebäudedigitalisierung wiedergibt. Derweil besteht Einigkeit darüber, dass der Schritt in die Digitalisierung schon aufgrund der eingeführten Energie-Effizienz-Richtlinie (EED) alternativlos ist. Entsprechend umtriebig sind die verschiedenen Marktteilnehmer bei der Entwicklung von Lösungen.

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Relativ selten hört man in diesem Kontext jedoch von den gesetzlich vorgeschriebenen Rauchwarnmeldern. Und wenn, dann werden sie häufig als „das fünfte Rad am Wagen“ nachträglich in bestehende Systeme eingepasst. Dabei wird übersehen, dass sich auch in diesem Bereich viel getan hat und die Geräte um wichtige technische Funktionen, wie z. B. die Funkauslesung, erweitert worden sind.

So einfach funktioniert der Rauchwarnmelder-Manager. Bildnachweis: Ei Electronics

Ferninspektion macht’s möglich

Rauchwarnmelder müssen alle zehn Jahre ausgetauscht werden. Diese Tatsache birgt die Chance, auch hier den Schritt in die Digitalisierung zu wagen. Die Vorteile entsprechender, ferninspizierbarer Geräte liegen auf der Hand:

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1. Die Notwendigkeit zum jährlichen Betreten der Wohnung entfällt. Das macht nicht nur aufwändige Terminabsprachen überflüssig, sondern reduziert auch das Verkehrsaufkommen in den Quartieren.

2. Die Bewirtschaftung der Geräte über eine moderne digitale Plattform erhöht die Transparenz der Prozesse und garantiert eine lückenlose, rechtssichere Dokumentation auf Knopfdruck.

3. Die rein digitale Verwaltung führt zu einer deutlichen Reduktion des Papierverbrauchs – von der Auftragsvergabe bis zum Inspektionsprotokoll.

4. Ferninspizierbare Geräte, die einen offenen Standard nutzen, können in jede Infrastruktur integriert werden und bieten völlige Flexibilität hinsichtlich der Frage der Bewirtschaftung.

Besonders im Bestand

Mit Inkrafttreten der europäischen ESG-Verordnung (Environment, Social, Governance) ist die Wohnungswirtschaft verstärkt gefordert, ihrer wachsenden, gesetzlichen Verpflichtung zur Nachhaltigkeit nachzukommen. Besonders im Bestand, wo jede verfügbare Stellschraube entscheidend ist, können Rauchwarnmelder mit den genannten Eigenschaften einen wertvollen Beitrag leisten. Schon beim ersten Aufsetzen digitaler Gebäudeinfrastrukturen sollte das Thema Rauchwarnmelder also unbedingt mitgedacht werden.

Offen für Veränderungen

Da heute noch nicht absehbar ist, welche Anforderungen in Zukunft auf die Branche zukommen, sind offene Standards in jedem Fall zu bevorzugen. Proprietäre Systeme bergen die Gefahr der Abhängigkeit von einzelnen Herstellern oder Dienstleistern. Hingegen stellen Rauchwarnmelder, die einen herstellerübergreifenden Kommunikationsstandard wie z. B. das Open Metering System (OMS) nutzen, nicht zuletzt angesichts des langen Betriebszeitraums von zehn Jahren, eine nachhaltige Investition dar. Schließlich erfüllen diese Geräte das Kriterium der Interoperabilität – u. a. eine der Forderungen der neuen Heizkostenverordnung.

Gerüstet für jedes Szenario

Ob die Rauchwarnmelder erst später in ein digitales Gebäudemanagement integriert werden sollen, ein Wechsel des Dienstleisters für die Instandhaltung ansteht oder ein gemeinsames System mit anderen Geräten wie beispielsweise Verbrauchszählern aufgesetzt werden soll: Ferninspizierbare Rauchwarnmelder auf Basis offener Standards sind der Schlüssel für eine nachhaltige und zukunftssichere Investition für Eigentümer und Betreiber.

Rainer Eisenach,

Bereichsleiter Wohnungswirtschaft Ei Electronics GmbH, Düsseldorf

Digitale Rauchwarnmelder-Bewirtschaftung im Detail

Wie profitieren Wohnungsunternehmen in der Praxis? Der Einsatz fernauslesbarer Geräte ermöglicht ihnen, Arbeitsvorgänge der Rauchwarnmelder-Bewirtschaftung und -Dokumentation zu digitalisieren. Im Markt existieren zwar einige proprietäre Softwarelösungen für einzelne Funktionen wie die Auslesung. In vollem Umfang kommen die Vorteile jedoch erst bei All-In-One-Lösungen zum Tragen. Diese gliedern sich in zwei Teile: eine Inspektions-App für mobile Android-Endgeräte sowie eine Web-Anwendung, die alle Daten in der Cloud verfügbar macht.

Vorteil der Digitalisierung: Papierberge gehören der Vergangenheit an und Inspektionsergebnisse können mit einem Click rechtssicher dokumentiert werden. Bildnachweis: Ei Electronics/ shutterstock.com/Diane Diederich

Die Inspektions-App dient zum Überprüfen der Melder, entweder bei einer Vor-Ort-Prüfung oder per Fernauslesung. Die App speichert die Inspektionsergebnisse im Mobilgerät und transferiert alle Daten an die Web-Anwendung. Dort angekommen, lassen sich dann alle Informationen über den Web-Browser abrufen und bearbeiten. Mitarbeiter haben beispielsweise die Möglichkeit, existierende Bestände nach selbstgewählten Kriterien zu filtern, Daten zu Dokumentationszwecken zu exportieren oder neue Bestände über Dateien im CSV-Format zu importieren. Über eine Organizer-Funktion besteht die Möglichkeit, sich an wichtige Termine erinnern zu lassen oder Aufträge für das Servicepersonal zu generieren.

Die Kombination aus cloudbasierter Web-Anwendung und mobiler App lässt sich schnell und einfach in die jeweils bestehende IT-Infrastruktur implementieren. Verfügbar ist sie etwa bei Ei Electronics als „Software as a Service“-Modell für eine Monatsgebühr von 15 Euro zzgl. MwSt. für bis zu 1.500 Rauchwarnmelder – eine Erweiterung auf noch mehr Geräte ist möglich.

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