Legionellen im Trinkwasser: Schulen, Kitas sollten ihre Trinkwasser-Installation vor Rückkehr zum Präsenzunterricht prüfen lassen – gilt auch für Friseure

Die Schulen in Deutschland stehen vor einer schrittweisen Rückkehr zum Präsenzunterricht. In den meisten Bundesländern könnten ab 22. Februar zumindest die Grundschulen und Kitas im Regel- oder Wechselbetrieb wieder den Präsenzunterricht aufnehmen. Die Legionellenprüfung zum Ende des Lockdowns ist auch für Friseure relevant.

Doch Vorsicht: Da Schulen, Kitas und Turnhalle lange Zeit geschlossen und die Wasserleitungen über Wochen nicht genutzt wurden, könnte das nächste Problem schon vor der Tür stehen: „Denn in dieser Zeit können sich Bakterien ungestört im stehenden Trinkwasser vermehren, was gefährlich werden kann“, warnt Peter Hollmann, Gebäudereinigermeister und Betriebsleiter der Niederberger Berlin GmbH & Co. KG (www.niederberger.de).

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Zum Problem werden vor allem Legionellen, wenn sie in hoher Konzentration durch einatmen in die Lunge gelangen. Dort können die Bakterien eine schwere Lungenentzündung auslösen. Die Erreger finden in Wasserleitungen von Gebäuden aufgrund der dortigen Temperaturen einen idealen Nährboden, zum Beispiel den Biofilm in den Leitungen oder Sedimente wie Rost und Kesselstein.

Ein Wassertausch alle 72 Stunden

Damit dieses Risiko so gering wie möglich ist, gibt es Menschen wie Stefan Kerkow. Der 39-jährige Berliner ist Techniker bei Niederberger Berlin und sorgt mit seinen Kollegen dafür, dass das Trinkwasser in öffentlichen Einrichtungen, die wegen des Lockdowns geschlossen sind, sauber bleibt. Seine Aufgabe besteht vor allem in diesen Tagen vor Wiedereröffnung der Betreuungs- und Bildungseinrichtung darin, eine mögliche Kontamination mit Legionellen in Teilen der Trinkwasserinstallation festzustellen.

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„Da aufgrund der Dauer des Lockdowns in vielen Einrichtungen der bestimmungsgemäße Gebrauch der Trinkwasserinstallation, also ein Wassertausch alle 72 Stunden, nicht sichergestellt werden konnte, empfehlen wir nicht nur einen Test auf Legionellen, sondern auch auf Bakterien wie Pseudomonas aeruginosa, E. coli und Enterokokken. Denn auch sie finden in stehendem Wasser guten Nährboden“, so Stefan Kerkow.

Warm- und Kaltwasserleitungen werden getrennt beprobt

Um eine mögliche Kontamination festzustellen, wählt der Fachmann entweder durch Ortsbegehung eines Objekts oder auf Basis vorhandener Dokumentation der Trinkwasserinstallation in Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt repräsentative Probenahmestellen…

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