Geschäft mit den Jungen?

Bauträger sind vor allem bei der Jugend gefordert – denn die Ansprüche steigen, ein kleines „Studierzimmer“ ist zu wenig. Doch trotz mehr Komfort – wird auch mehr bezahlt? Zwei Sichtweisen von erfahrenen Bauträgern.
GISELA GARY

Alfred Petritz
„Reich wird man mit dieser Kundengruppe nicht.“

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W-Lan ist wichtiger als die Küche

Wir müssen ein breites Angebot für die Jugendlichen anbieten, am privaten Wohnungsmarkt finden junge Menschen kaum leistbaren Wohnraum. Doch da wird’s auch schon knifflig – denn reich wird man mit dieser Kundengruppe nicht. Wir gemeinnützigen Bauträger tragen jedoch der Gesellschaft gegenüber Verantwortung. Wir schaffen in der Ausbildungsphase eine Möglichkeit für temporäres günstiges Wohnen. Später bleiben wir im Idealfall dann der bevorzugte Partner in allen Wohnbelangen.

Vor allem in Wien ist der Bedarf an günstigem Wohnraum für junge Menschen gewaltig, hier gibt es die jüngste Bevölkerungsstruktur Österreichs, da müssen wir den Anforderungen entsprechend bauen – auch wenn wir mit einer höheren Fluktuation wie auch Abnützung der Apartments rechnen müssen. Als Übergangslösung sind Apartments, auch über das Wienticket, sicher eine gute Lösung. Aber der Druck auf die GBV nimmt zu – und die Marktpreise für Junge sind mittlerweile gewaltig.

Wir bieten den Jungen Apartments ab 420 Euro im Monat – als All-inklusiv-Miete. Wobei, das Wichtigste ist das W-Lan – fast wichtiger als die Küche. Die Ansprüche haben sich stark verändert, die eigenen vier Wände sind wichtig. Bad und Küche mit anderen teilen, das will kaum mehr jemand. Deshalb werden die Apartments immer kleiner und kompakter, und führen so weg von der klassischen WG. Einstiegshürden sind sicher der Finanzierungsbeitrag und die Kaution.

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Im Smart-Wohnbauprogramm gibt’s das nicht mehr. Innerhalb einer gemischt bewohnten Apartmentsanlage ist eine Begleitung in den ersten zwei bis drei Jahren unabdinglich, also wieder eine Investition, die sich aber lohnt, denn nur so entsteht ein harmonisches Zusammenleben zwischen den einzelnen Bewohnergruppen. Von der Politik wünsche ich mir ein wenig mehr Tempo bei den Widmungen für die großen Stadtentwicklungsgebiete – denn der aktuelle Verzug reduziert das leistbare Segment. Das geht dann vor allem auf Kosten der Jungen.

Helga Mayer
„Wir bewegen uns mit unseren All-inclusive-Pauschalmieten im unteren Kostenfeld.“

Nachfrage bestätigt Kurs

Als gemeinnütziger Bauträger haben wir den Auftrag, möglichst vielen Menschen leistbaren Wohnraum in hoher Qualität zur Verfügung zu stellen. Wir versuchen, gerade jungen Menschen, die am Anfang ihres Weges stehen, eine Chance zu bieten. Neben der Umsetzung von (super-)geförderten Smart-Appartements hat die ÖSW-Gruppe speziell für jüngere oder sehr mobile Menschen drei Wohnformen entwickelt, die allesamt auf die sich häufig ändernden Lebensbedingungen und demografischen Verschiebungen eingehen.

Citycom2, als erstes „Wohngemeinschaftshaus“ Österreichs errichtet und auf Community-Bildung fokussiert. Wohngemeinschaften waren früher hauptsächlich im Altbau zu finden. Dort war der Grundriss oft nicht ideal für WG und es wurde der Mietvertrag auch immer nur auf eine Person ausgestellt. Oftmals war der Ärger vorprogrammiert. Mit Citycom2 haben wir diese Probleme gelöst…

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