Immer wieder stehen Unternehmen im Rahmen der Bewirtschaftung ihrer Bestände vor der Frage: Machen wir es selbst, oder beauftragen wir Dritte? Besonders Genossenschaften entscheiden sich, wenn wir es mit einem Industriebetrieb vergleichen, für eine große Fertigungstiefe.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Es geht um Qualität und menschliche Bindung. Hausmeisterdienste, Instandhaltung, also Arbeiten mit einem starken Kunden/Mitgliederkontakt und natürlich deren Bindung. Da menschelt es, da ist Fingerspitzengefühl nötig. Die Aufgabe eines Messdienstes ins eigene Haus zu ziehen ist aber eine andere Ebene. Wer sich dies traut, hat Mut und muss einen langen Atem haben.
Die FLÜWO Bauen Wohnen eG hat diesen Mut. Sie hat sich 2014 auf dem Weg gemacht. In der Wohnungswirtschaft-heute-Serie zeichnet Stefan Roth diesen Weg von der Idee bis zur Umsetzung nach. Lesen Sie heute: Von der Erkenntnis zur Entscheidung
Ein rauer Herbsttag im Jahr 2014.
Die Hausbewirtschafter der FLÜWO treffen sich zur regelmäßigen Teamsitzung. Auf der Agenda stehen die üblichen Themen: wie läuft es mit den Anfragen zu den Nebenkosten, gibt es neue Verträge zur Gartenpflege, ist alles klar für den anstehenden Winterdienst? Aber eine Sache ist anders: Während sich ansonsten nur einzelne Stimmen über die Dienstleister äußerten, die für die Erstellung der Heiz-, Warm- und Kaltwasserkostenabrechnung verantwortlich sind, waren sich dieses Mal alle Teilnehmer einig:
• „Wir haben viele Mieterbeschwerden und einen enorm hohen Aufwand!“
• „Die Qualität unserer Dienstleister stimmt nicht mehr!“
• „Wir müssen immer aufwändig kontrollieren, was da zugeliefert wird. Das kostet zu viel Zeit.“
Die FLÜWO bediente sich zu dieser Zeit der üblichen Geschäftsprozesse auf dem Messdienstmarkt. Wärmemessdienste lasen Zähler der FLÜWO-Mieter ab und ermittelten die Verbrauchswerte. Dann wurden die Verbrauchswerte plausibilisiert, die Verbräuche und gebuchten Kosten in GES zusammengeführt und schlussendlich die Abrechnung für die FLÜWO freigegeben.
In Stuttgart wurde der letzte Schritt vollzogen: Abruf und „Zustellung“ der Nebenkostenabrechnung an die Mieter erfolgte entweder digital ins FLÜWOMieterportal oder traditionell per gedrucktem Brief in die Postkästen der Mieter.
Wie machen wir denn jetzt weiter?
Noch während des Treffens wurden von einer langjährigen Mitarbeiterin die entscheidenden Fragen aufgeworfen: „Wie machen wir denn jetzt weiter? Arrangieren wir uns mit der Situation? …