Bauen mit dem Salz der Erde

Der Biennale-Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate zeigte 2021, wie man aus vermeintlich wertlosen Industrieresten neue Räume bauen kann.
— MAIK NOVOTNY

Braun und krustig liegen sie wie Spielzeuge aufgetürmt: 3.000 Module, aufgetürmt zu einem fast drei Meter hohen Kreis. Ein rundes Heiligtum des Recyclings für die Besucher der Architekturbiennale Venedig 2021. Der Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate widmete sich einer besonderen Art der Baustoffgewinnung: Der Magnesiumoxid-Zement wurde gewonnen aus den brackigen Resten der Salzgewinnung am Persischen Golf.

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Die Kuratoren und Architekten Wael Al Awar and Kenichi Teramoto zeigten in Kooperation mit mehreren Universitäten, wie man an einem der verschwenderischsten Orte der Welt ein neues Bewusstsein für zirkuläres Bauen schaffen kann. „In unserer gemeinsamen Forschung nach einer Alternative für Portlandzement haben wir nach lokalen Ressourcen gesucht.“ Der harte, beständige Zement aus den Sabkhas, den natürlichen Entsalzungsanlagen, lässt sich in vielfältige Formen pressen. Damals gab es den Goldenen Löwen bei der Biennale, und der Impuls, vor Ort nach klimaschonenden Ressourcen zu suchen, ist heute dringender denn je.

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