Über 10 Jahre Schadenprävention – Wie Wohnungsunternehmen durch aktive Vorsorge profitieren

Als die AVW Unternehmensgruppe 2012 zusammen mit der Wissensplattform Wohnungswirtschaft heute. die Initiative Schadenprävention ins Leben rief, war das Thema zwar bekannt, aber noch nicht speziell auf die Anforderungen von Wohnungsunternehmen zugeschnitten. Heute – über zehn Jahre später – ist Prävention in der gesamten Wohnungswirtschaft angekommen. Sie gilt als Erfolgsfaktor für Wirtschaftlichkeit mit Blick auf die Betriebskosten, Mieterzufriedenheit und nachhaltiges Handeln.

Wohnungswirtschaft heute.-Chefredakteur Gerd Warda hat bei Stefan Schenzel, Schadenberater der AVW, nachgefragt, wie sich das Thema entwickelt hat und welche Maßnahmen heute praxisnah umgesetzt werden.

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Herr Schenzel, warum ist Schadenprävention in der Wohnungswirtschaft überhaupt so wichtig?

Stefan Schenzel: Schäden verursachen nicht nur Kosten, sondern auch aufwändige Abläufe in der Verwaltung und führen nicht selten zu Ärger mit Mietern. Besonders Leitungswasserschäden gehören zu den häufigsten und teuersten Schadenarten. Wer vorbeugt, spart Geld, steigert die Zufriedenheit der Mieter und schont Ressourcen.

AVW hat das Thema schon sehr früh aufgegriffen. Wie kam es dazu?

Stefan Schenzel: Wir haben bereits 2012 die Initiative Schadenprävention gegründet. Als Versicherungsmakler der Wohnungswirtschaft lag es uns am Herzen, Schäden nicht nur zu regulieren, sondern aktiv zu verhindern. Wir haben uns damals mit allen relevanten Feldern befasst: Naturgefahren, Einbruchschutz, Schimmel, Brandschutz und Leitungswasser.

Seit 2017 konzentrieren wir uns auf Leitungswasserschäden – die häufigste und teuerste Schadenart. Mit dem FORUM LEITUNGSWASSER haben wir Experten der Schadenprävention und technische Entscheider aus Wohnungsunternehmen zusammengebracht, um praxisnahe Maßnahmen speziell für die Branche zu entwickeln. Auf Basis von Erfahrungen aus über einer Million Schäden entstand so ein technischer Leitfaden, der die Expertise von Versicherungswirtschaft und Wohnungsunternehmen bündelt und konkrete Prävention ermöglicht.

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Welche konkreten Maßnahmen setzen Sie heute um?

Stefan Schenzel: Unsere Kunden profitieren von einem ganzheitlichen Ansatz: Wir erfassen und analysieren Schadendaten unserer Kunden und verbinden das mit individueller Beratung zur praxisnahen Umsetzung.

Im Zentrum steht unser digitales Schadenmanagementportal (SMP), das alle Daten systematisch sammelt. Darauf basierend erstellen wir regelmäßige Analysen und besprechen die Ergebnisse gemeinsam. Als Schadenberater begleite ich die Unternehmen persönlich und unterstütze sie direkt vor Ort. In Inhouse-Workshops entwickeln wir mit den Teams passgenaue Lösungen. So lassen sich Schäden vermeiden – und aus jedem Fall wertvolle Erkenntnisse gewinnen.

Sie geben Ihr Wissen auch über Ihre Kunden hinaus weiter. Wie funktioniert das?

Stefan Schenzel: Genau. In Kooperation mit Wohnungswirtschaft heute. erscheint alle zwei Monate unser Online-Magazin FORUM LEITUNGSWASSER, das Erkenntnisse aus Workshops und von Partnern wie dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung Kiel (IFS) aufbereitet und der gesamten Wohnungswirtschaft zugänglich macht.

Außerdem sind wir Schirmherr von VdS-Fachtagungen und Lehrgängen zum Thema Leitungswasser. Hier teilen wir unser Wissen praxisnah und schaffen einen fachübergreifenden Austausch für die Branche.

Wie kommt das Angebot in der Branche an?

Stefan Schenzel: Sehr positiv. Unsere Kunden schätzen, dass wir nicht nur analysieren, sondern konkrete Lösungen liefern. Der präventive Ansatz sorgt für weniger Aufwand im Unternehmen und eine höhere Vermietbarkeit. Gleichzeitig erkennen Mieter: hier wird vorausschauend gehandelt – nicht erst im Schadenfall.

Das schafft Vertrauen und stärkt die Mieterbindung. So profitieren die Unternehmen auch finanziell: Weniger Schäden bedeuten eine geringere Schadenlast – das wirkt sich positiv auf die Versicherungsprämien aus und kann so die Betriebskosten senken.

Heute sprechen auch andere Makler über Schadenprävention. Wie blicken Sie auf diese Entwicklung?

Stefan Schenzel: Wir begrüßen das ausdrücklich. Es zeigt, wie wichtig Prävention geworden ist – und dass wir mit unserer frühen Arbeit den richtigen Weg aufgezeigt haben. Andere steigen jetzt ein, wir bringen über zehn Jahre Erfahrung mit. Das gibt uns und unseren Kunden ein hohes Maß an Sicherheit und Verlässlichkeit.

Gleichzeitig ist es sehr positiv für die gesamte Branche: Je mehr Akteure das Thema aktiv angehen, desto mehr Schäden können frühzeitig vermieden werden – zum Vorteil von Wohnungsunternehmen, Mietern und Ressourcen.

Wo sehen Sie die nächsten Schritte in der Schadenprävention?

Stefan Schenzel: Schadenprävention wird noch stärker an Bedeutung gewinnen – nicht nur aus Kostengründen, sondern auch, weil die nachhaltige Vermeidung von Schäden ein Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen ist. Wer Schäden vermeidet, spart Material und Aufwand. Zukünftig wollen wir diesen Ansatz weiter ausbauen und die Branche proaktiv begleiten.

Was empfehlen Sie Wohnungsunternehmen, die jetzt aktiv werden wollen?

Stefan Schenzel: Kommen Sie auf uns zu. Wir zeigen, wie Sie die Möglichkeiten der Schadenprävention optimal nutzen können – von der Analyse der Schadendaten über individuelle Beratung bis zu praxisnahen Workshops. So profitieren Sie direkt von unserer langjährigen Erfahrung und den erprobten Lösungen, die sich in zahlreichen Wohnungsunternehmen bereits bewährt haben.

Vielen Dank für das Interview, Herr Schenzel!

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