Pluspunkte Ausgabe 2-2024

Ein Hauch von Barcelona

Das Supergrätzl Favoriten ist noch in Bau – im Herbst 2024 wird es einen Hauch von Barcelona vermitteln. Supergrätzl ist der Wiener Begriff für Superblocks, die in vielen internationalen Städten umgesetzt werden. Das Supergrätzl Favoriten ist das Pilotprojekt in Wien, zwischen Gudrunstraße, Leebgasse, Quellenstraße und Neilreichgasse. Der Durchzugsverkehr wird unterbunden und damit mehr Platz für die Menschen und für vielfältige Begrünungsmaßnahmen geschaffen.

Matthias Hofer, Alpenland, Andreas Windsperger, NÖ Wohnbauforschung, Martin Trebersburg, Bürgermeister Dominic Litzka, Isabella Stickler, Theresa Reiter, Alpenland, Martin Artner, Handler Bau GmbH

Start für „Zukunftshaus“

Die Alpenland errichtet bis 2025 das „Zukunftshaus“ in Wolkersdorf, welches Wohn- und Forschungsprojekt zugleich ist. Die acht Wohnungen im Soforteigentum sind im Herbst 2025 bezugsfertig. Das Projekt von Treberspurg & Partner Architekten ZT GmbH wird von der NÖ Wohnbauforschung gefördert und von der Universität für Bodenkultur Wien sowie der Universität Innsbruck begleitet. Das „Zukunftshaus“ wird als Niedrigstenergiegebäude im Passivhausstandard errichtet.

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Die Beheizung und Kühlung des Gebäudes soll über erneuerbare Energien und Bauteilaktivierung erfolgen. Dabei wird auch eine „prädiktive Steuerung“ implementiert, bei der die Wärmezu- bzw. -abfuhr des Gebäudes sich an den prognostizierten Wetterdaten orientiert. Im Pre-Check wurde der klimaaktiv Gold- Standard (946 von 1000 möglichen Punkten) erreicht.

Bürgermeister Michael Ludwig, Evelyn Regner, Vizepräsidentin des EU-Parlaments und EWSAPräsident Oliver Röpke

Dialog mit Europa

Das Wiener Modell des sozialen und leistbaren Wohnens ist europaweit und international anerkannt. „Wohnen für das Gemeinwohl“ als neuer Ansatz für europäische Wohnpolitik fordert anlässlich eines europäischen Dialogs zum Thema leistbares Wohnen Bürgermeister Michael Ludwig mit EUStakeholdern.

„Für die großen Herausforderungen auf EU-Ebene sind starke Allianzen nötig. Dazu gehören die Städte genauso wie die verschiedenen europäischen Institutionen und Interessenvertretungen“, betont Ludwig.

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Mit einem offenen Brief will die Initiative auf die Priorität von leistbarem Wohnraum verweisen. Seitens der EUInstitutionen nahmen Evelyn Regner, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit und Ans Persoons, Staatssekretärin der Region Brüssel-Hauptstadt aus dem EU-Ratsvorsitzland Belgien, teil. Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) war durch Präsident Oliver Röpke, der Ausschuss der Regionen durch Andrés Jaadla, aktueller Berichterstatter zum Thema Wohnen, vertreten.

Fotos: EGKK Landschaftsarchitektur Schreiner Kastler, Alpenland/Josef Herfert, Stadt Wien/Martin Votava, Ortner & Ortner Baukunst GmbH, capatti staubach urbane Landschaften Part GmbH, VWBF/Swoboda, VWBF, Johannes Plattner Fotografie, Chris Radl
Visualisierung: Blick auf den Grünen Hof

Der Grüne Ring

Nach der Einbindung der Bevölkerung ist der dialogorientierte städtebauliche Wettbewerb für den neuen Stadtteil RothNEUsiedl beendet. Aus den vier Finalisten wählte die Wettbewerbs- Jury das Siegerprojekt, welches nun die Grundlage für das bis 2025 zu erstellende städtebauliche Leitbild bildet.

Der „Grüne Ring“ der Berliner Büros O&O Baukunst und capattistaubach urbane Landschaften hat die international besetzte Jury mit ihrem innovativen und nachhaltigen Gesamtkonzept überzeugt. Die Idee der Stadt ist die Idee einer sozialen Stadt. Die öffentlichen Räume, der Grüne Ring, der zentrale Stadtplatz, die Quartiersplätze, die „Straßen“, Wege und Höfe sind Gesellschaftsräume. Der öffentliche Raum ist der soziale Raum und bildet die Grundlage der Stadtwende hin zu einer Klimavorzeigestadt.
https://rothneusiedl.wienwirdwow.at/siegerprojekt/

Ernst Bach, Sozialbau AG, Vizebürgermeisterin & Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Andrea Washietl, Sozialbau AG

Sonnenstrom-Turbo im sozialen Wohnbau

In Wien befinden sich bereits rund 9.500 PV-Anlagen und helfen dabei im Jahr rund 41.000 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen. Die Sozialbau AG, mit rund 54.000 Wohnungen größtes gemeinnütziges Wohnungsunternehmen in Wien, hat es sich zum Ziel gesetzt, innerhalb von drei Jahren alle ihre Wohnhausanlagen – nach technischer Möglichkeit – mit PV-Anlagen auszustatten.

https://sonnenstrom.wien.gv.at

Klaus Baringer, GBV, Josef Muchitsch, Gabriele Schaunig, Michael Gehbauer, VWBF

Zweckbindung der Wohnbauförderung

Anlässlich der Vorstandsklausur des Vereins für Wohnbauförderung, VWBF, in Kärnten, sprachen sich die Teilnehmer: innen einmal mehr für die Zweckbindung der Wohnbauförderungsmittel aus. Ein zentrales Thema war ebenso das Wohn- und Baupaket der Bundesregierung. Einer der Kritikpunkte war, dass das Wohnpaket das „leistbare Wohnen“ mit nur wenigen Maßnahmen unterstütze.

Es werde vor allem das Wohnungseigentum sowohl beim Neubau im Bereich der Wohnbauförderung mit 50 Prozent und die Errichtung von Eigenheimen priorisiert und damit keine Antworten auf die drängenden Probleme am Wohnungsmarkt gegeben. „Gebraucht werden leistbare geförderte Mietwohnungen, die von der Bevölkerung vor allem in städtischen Ballungsräumen dringend benötigt werden“, so Michael Gehbauer, Obmann VWBF.

Auch der Verband der gemeinnützigen Bauvereinigungen betonte anlässlich seiner Bilanz für 2023 und mit Ausblick bis 2025, die dringende Notwendigkeit der Wiedereinführung der Zweckbindung der Wohnbauförderung. „Mit knapp 15.000 neuen Wohneinheiten wurde 2023 viel leistbarer Wohnraum in ganz Österreich geschaffen.

Die Vorzeichen des Einbruchs der Wohnbauleistung sind aber bereits absehbar. Auch die Bauleistung 2023 war bereits zehn Prozent unter dem Zehn- Jahres-Durchschnitt von 16.500 Wohnungen“, so Verbandsobmann Klaus Baringer. „Für 2024 erwarten wir einen weiteren Rückgang auf etwa 14.100 Fertigstellungen“, stellt Verbandsobmann- Stellvertreter Herwig Pernsteiner fest.

Andreas Gerner, GernerGerner Architekten, Martin Kaftan, Strabag, Smajo Pasalic, Migra, Ernst Nevrivy, Bezirksvorsteher Donaustadt, Kathrin Gaál, Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin, Mathias Moser, BWSG, Alfred Petritz, Migra, Christian Waldner, Alles wird gut Architektur

Rote Emma

Die BWS-Gruppe errichtet bis April gemeinsam mit dem gemeinnützigen Bauträger migra das Projekt „Rote Emma“ in der Attemsgasse 38 in Wien mit 360 geförderten Mietwohnungen und 23 Geschäftslokalen. Der Name „Rote Emma“ bezieht sich auf die rotschalige Erdäpfelsorte, die früher auch in der Donaustadt angebaut wurde. Die Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen verfügen über kompakte Grundrisse zwischen 35 und 89 Quadratmeter. Im Erdgeschoß gibt es barrierefreie Einheiten.

„Das Projekt Rote Emma besticht, neben seinen bauökologischen Aspekten, durch seine vielfältigen kulturellen, sozialen und öffentlichen Angebote, die einen wertvollen Beitrag zum städtischen Miteinander im Grätzl leisten“, so migra-Geschäftsführer Alfred Petritz. Durch Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern und den Pergolen wird grüner Strom für die Allgemeinflächen erzeugt. Kühlung und Heizung erfolgt über Bauteilaktivierung mit Fernwärme.

Bruno-Kreisky-Preis

Zum zweiten Mal wurde der Bruno- Kreisky-Preis für sozial-ökologisches Wohnen und Zusammenleben verliehen. Die heurige Auszeichnung erhielt die Publikation „Wohnen. Zwölf Schlüsselthemen sozialräumlicher Wohnforschung“, Fraunhofer IRB Verlag, Christine Hannemann, Nicola Hilti und Christian Reutlinger. Der Preis wird vom Verein für Wohnbauförderung, VWBF, gestiftet und in Kooperation mit dem Karl-Renner-Institut einmal jährlich vergeben.

Leistbar in Pradl

Die BWS-Gruppe gestaltet im Innsbrucker Stadtteil Pradl leistbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen. Das bestehende Wohnquartier wird neugestaltet und nachverdichtet.

Im Projekt „Zukunft Wohnen” entstehen 158 geförderte Mietwohnungen. Die Fertigstellung von Bauteil 1 und 2 ist für Ende 2025 geplant. Baubeginn für Bauteil 3 ist Anfang 2026. Zwei weitere Objekte aus dem Bestand werden saniert. Der Bau in der Knollerstraße/ Hörmannstraße/Hunoldstraße wird neben leistbaren Wohnungen auch betreutes Wohnen, Geschäftslokale und einen ASBÖ-Stützpunkt beheimaten. In den drei Bauteilen entstehen Zweibis Vier-Zimmer-Wohnungen mit 34 bis 110 Quadratmetern.

Eigene Kinder- Betriebstagesstätte

Die ÖWG Wohnbau verfügt nun über eine eigene Kinder-Betriebstagesstätte. Das ÖWG Zwergennest befindet sich direkt im Bürogebäude und bietet den Mitarbeiter:innen eine komfortable Lösung für die Betreuung ihrer Kinder. „Kinder sind unsere Zukunft. Das ÖWG Zwergennest ist nicht nur eine Kinder-Betriebstagesstätte, sondern ein liebevoll gestalteter Ort, der die Werte von ÖWG Wohnbau verkörpert. Hier wird nicht nur betreut, sondern auch gefördert, gelacht und gemeinsam eine schöne Zeit verbracht,“ ergänzt Hans Schaffer, Vorstandsdirektor von ÖWG Wohnbau.

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