Das architektonische Stadtbild mitgestalten und das soziale Gefüge positiv beeinflussen: Wohnungsunternehmen können auf verschiedene Weise zur Entwicklung ihres Standortes beitragen. Diese Ansicht vertreten Dieter Wohler und Peter Krupinski, Vorstandsvorsitzender und Vorstandsmitglied der SPAR + BAU mit Sitz in Wilhelmshaven. Wie das gelingt, erklären Dieter Wohler und Peter Krupinski als Unternehmensführende der größten Wohnungsbaugenossenschaft Nordwest-Niedersachsens im Interview.
Herr Wohler, welche Rolle nimmt die SPAR + BAU für die Entwicklung der Stadt Wilhelmshaven ein?
Die SPAR + BAU verfügt über knapp 3.500 Wohneinheiten und ist damit in Wilhelmshaven, einer Stadt mit etwa 80.000 Einwohnern, einer der größten Vermieter. Durch die moderate Mietengestaltung können wir Menschen mit unterschiedlichen finanziellen Hintergründen attraktiven Wohnraum anbieten. Gleichzeitig ist die SPAR + BAU ein wichtiger Wirtschaftsmotor, denn wir investieren allein in die Instandhaltung jährlich mehr als 8 Millionen Euro. Hiervon profitieren nicht nur unsere Mieter, sondern auch die regionalen Handwerksbetriebe, die die Maßnahmen für uns durchführen.
Mit unserem Gebäudebestand und den Neubauprojekten prägt die SPAR + BAU zudem das architektonische Stadtbild.
Dieter Wohler
Herr Krupinski, denken Sie, dass Wohnungsunternehmen eine gewisse Verantwortung haben, sich für die Entwicklung ihres Standortes einzusetzen?
Ja, zweifellos. Die genossenschaftlich und kommunal geführten Wohnungsunternehmen sind sich dieser Verantwortung auch durchaus bewusst und entwickeln Konzepte zur Stärkung ihrer Wohnquartiere. Nachbarschaftstreffs, die Kooperation mit Wohlfahrtsverbänden und umfangreiche Serviceangebote helfen, die Strukturen in den Quartieren – auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels – zu festigen und Wohnviertel attraktiver zu gestalten. Wir sehen uns aber auch gefordert, wenn wir merken, dass es an anderer Stelle nicht optimal läuft und haben uns daher auch vehement für die Stärkung der Wirtschaftsförderung in unserer Stadt eingesetzt.
Peter Krupinski
Welche Bedeutung nimmt das Neubauprojekt Wiesbadenbrücke der SPAR + BAU für die Entwicklung Wilhelmshavens ein?
Bei der Bebauung der Wiesbadenbrücke handelt es sich um das größte Neubauprojekt unserer Unternehmensgeschichte. Die Halbinsel Wiesbadenbrücke wurde bis Ende der 1990er-Jahre von der Marine genutzt und lag im Anschluss viele Jahre brach. Mit dem Neubau von rund 300 Mietwohnungen auf diesem Filetgrundstück erhält der Hafen ein neues Gesicht, der Innenstadtbereich wird gestärkt und der Standort Wilhelmshaven für das Umland attraktiver gestaltet.
Zudem baut die SPAR + BAU mit diesem Projekt ihren Bestand an barrierefreien Wohnungen aus. Barrierearmer Geschosswohnungsbau ist in der Stadt Wilhelmshaven noch nicht in einem ausreichenden Maß für die stetig älter werdende Bevölkerung vorhanden. Wir freuen uns, mit gutem Beispiel voranzugehen…
Dieter Wohler