Kollaboration statt Individualismus – das ist der neue Megatrend im digitalisierten, vernetzten Zeitalter. Elke Wolff, Change-Expertin bei Aareon, spricht über die neue moderne Arbeitskultur und darüber, was der WeQ dem IQ voraushat.
Unternehmen müssen erfolgreich sein, wenn sie im Wettbewerb bestehen wollen. Oftmals geschieht dies im Rahmen einer kompetitiven Arbeitskultur, in der vor allem die individuelle Performance zählt und auch entsprechend belohnt wird. Die Würdigung von Teamergebnissen steht dabei allzu oft lediglich an zweiter Stelle. In der Konsequenz werden Teampotenziale nicht voll umfassend genutzt, worunter die Ergebnisqualität leiden kann.
Die Wir-Intelligenz (WeQ)
Doch im digitalen Zeitalter setzt ein Umdenken ein, insbesondere unterstützt durch neue Technologien. Diese sorgen für mehr Transparenz im Unternehmen über alle Bereiche und vernetzen uns immer stärker miteinander. Dadurch verliert zum Beispiel sogenanntes Hoheitswissen an Bedeutung. Nicht mehr nur die individuelle Leistung, sondern das gemeinschaftliche Ergebnis – die Wir-Intelligenz (WeQ) – ist das, was zählt. Arbeitsweisen, wie die Design-Thinking-Methode zeigen, dass das größte Potenzial erst durch Zusammenarbeit und Nutzerorientierung entsteht. Nur wenn jeder Beteiligte alle seine Ressourcen – also Talente, Wissen und Erfahrungen – einbringt, kann gemeinsam das tatsächlich beste Ergebnis erreicht werden. Und das gilt unabhängig von der Unternehmensgröße oder Branche.
Umdenken in den Köpfen
Doch WeQ ist mehr als nur die digitale Vernetzung oder neue Arbeitsmethoden. Es geht um eine neue Unternehmenskultur sowie ein Umdenken in den Köpfen – und das über alle Unternehmensebenen hinweg. Management und Führungskräfte sind hier in ihrer Vorbildfunktion gefragt. Aber auch aufbau- und ablauforganisatorische Strukturen und Prozesse müssen im Hinblick auf die neuen Anforderungen reflektiert und wo sinnvoll angepasst werden – und dies mit dem Ziel, Kollaboration im Unternehmen und auch über das Unternehmen hinweg zu vereinfachen, um erfolgreicher zu werden. Denn Kreativität, Inspiration und neue Ideen können sich im Miteinander besser entfalten. Hier gilt es, Rückendeckung zu geben und unkonventionelle Ideen zuzulassen – dazu gehört auch eine Fehlerkultur. Denn nur so entstehen Kreativität und schließlich Innovationen.
Es ist wichtig, den WeQ als Grundmuster und neues Denken zu begreifen. Der WeQ profitiert davon, dass sich die Stärken und Talente Einzelner gemeinschaftlich besser entfalten können…