In einem gemeinsamen Manifest, das sich an politische Entscheidungsträger in der EU richtet, haben sich die RICS und andere Branchenvertreter wie beispielsweise Projektentwickler, Subunternehmer, Produktentwickler und Immobilienexperten zu einer engen Zusammenarbeit bei der Digitalisierung der europäischen Baubranche mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung zum Wohle der EU und ihrer Bürger verpflichtet.
Innerhalb der Branche hat man sich darauf geeinigt, dass der digitale Wandel im Rahmen der EU-Initiative für die Digitalisierung der europäischen Industrie („Digitising European Industry”) gefördert werden sollte. Ziel der im April 2016 gestarteten Initiative ist, dass alle Unternehmen innerhalb der EU, unabhängig von Branche, Standort und Größe, in vollem Umfang von der Digitalisierung profitieren können. Die EUInstitutionen sollten ihrerseits durch eine dynamische Forschungs- und Entwicklungspolitik (F&E) zur Vernetzung von IT, Universitäten, Architekten, Ingenieuren und der Baubranche und damit zur Entwicklung marktorientierter F&E-Initiativen beitragen.
Zsolt Toth, RICS External Affairs und EU Policy Manager: „Die Bedeutung des Bausektors zeigt sich nicht nur an dessen Größe mit einem Anteil von 8,9 Prozent am gesamteuropäischen BIP und ca. 6,4 Prozent an der Gesamtbeschäftigung (29,3 Prozent der Industriearbeitsplätze in der EU), sondern auch an seiner Fähigkeit, sich den wichtigsten Herausforderungen zu stellen. Dazu gehören u.a. die digitale Wirtschaft, Energieeffizienz, die Kreislaufwirtschaft, der Klimawandel, demografische Veränderungen, Gesundheit und Sicherheit, Bildung und neue Datenschutzvorschriften.
Die Bauindustrie nimmt eine entscheidende Position an der Schnittstelle zwischen den unterschiedlichen Branchen innerhalb der Wertschöpfungskette ein: Produkt- und Maschinenfertigung, Fachdienstleistungen, Infrastruktur, Immobilien und Wohnungsbau. Im Zuge der Digitalisierung des Bausektors bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes. Eine zielorientierte Unterstützung durch die Europäische Union auf politischer, aufsichtsrechtlicher und finanzieller Ebene ist notwendig, damit die europäische Bauindustrie in vollem Umfang vom digitalen Wandel profitieren kann.”