Von Andreas Fecker, Mitvorsitzender Arbeitskreis Geislinger Konvention
Die meisten Wohnungsunternehmen wissen natürlich von der Wichtigkeit die angefallenen Betriebskosten zu benchmarken und damit vergleichbar zu machen. Für interne Vergleiche der eigenen Objekte bieten die meisten ERP-Systeme bereits diverse Auswertungsmöglichkeiten. Externe Vergleiche sind seit 2006 – seit Veröffentlichung der Geislinger Konvention – mit Hilfe von Vergleichsportalen wie dem der WohnCom oder immobench.de problemlos möglich.
Auch der GdW hat die Wichtigkeit des Betriebskostenmanagements erkannt und empfiehlt den Mitgliedsunternehmen die Nutzung von solchen Portalen. Dabei hat er aktuell eine Vereinbarung mit immobench.de über ein attraktives Preismodell für seine Mitglieder getroffen.
Die von den Wohnungsunternehmen anonymisiert übertragenen Benchmarks sollen dem GdW letztlich dabei helfen einen eigenen Betriebskostenspiegel als Pendant zu dem des deutschen Mieterbundes zu veröffentlichen. In der Praxis hat sich allerdings gezeigt, dass noch zu wenig Unternehmen tatsächlich Ihre Daten für das externe Betriebskostenbenchmarking bereitstellen.
Woran liegt das?
Bei einigen wenigen Unternehmen mangelt es tatsächlich an der Bereitschaft unternehmenseigene Daten mit anderen, wenn auch anonymisiert, zu teilen. Der Großteil erkennt allerdings den Nutzen über das interne Benchmarking hinaus sich mit anderen zu vergleichen. In der Praxis tut man sich allerdings schwer neben dem Tagesgeschäft die Daten nach der Abrechnung so aufzubereiten, dass diese an eines der Portale übermittelt werden können. Dabei gibt es u.a. bereits ein vom AGW Unterarbeitskreis Innovatives Betriebskostenmanagement entwickeltes Tool, das dabei technisch unterstützt.
In Anbetracht der heutigen aktuellen Themen wie Energiekrise, kostenintensives Bauen oder nachhaltiges Bestandsbewirtschaften, um nur ein paar Schlagworte zu nennen, ist es aus meiner Sicht um so wichtiger, wieder verstärkt den Fokus auf das Thema externes Betriebskostenbenchmarking zu legen. Das ermöglicht uns Wohnungsunternehmen ein andauerndes Kostencontrolling und lässt uns von den Erfahrungswerten der anderen profitieren.
Daher mein Appell an alle Beko-Verantwortlichen: Nehmen Sie sich die Zeit die Abrechnungsergebnisse aufzubereiten und diese noch dieses Frühjahr anonymisiert an eines der Portale zu liefern! Nur so können wir herausfinden, wo wir mit dem eigenen Unternehmen stehen und wo sich die ‚Best Practices‘ der Betriebskosten in der Wohnungswirtschaft verbergen.
Andreas Fecker
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