Die Mieterinnen und Mieter der sozialen Vermieter Norddeutschlands sind mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden. Lediglich sieben Prozent seien „unzufrieden“ oder „sehr unzufrieden“, geht aus der Wohntrendstudie 2040 hervor, die im Auftrag des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) erstellt wurde.
Demnach äußerten sich 70 Prozent der Befragten „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“ mit ihrer Wohnung. 22 Prozent gaben auf die Frage nach ihrer Zufriedenheit „teils, teils“ an.
40 Prozent zahlen eine Miete von weniger als sieben Euro pro Quadratmeter. Gut die Hälfte hält die Miete für „angemessen“.
Der Studie zufolge zahlen 75 Prozent der Befragten eine Netto-Kalt-Miete, die niedriger als zehn Euro pro Quadratmeter beträgt. Bei 40 Prozent liegt die Miete sogar unter sieben Euro pro Quadratmeter. 41 Prozent der Mieterinnen und Mieter zahlen weniger als 600 Euro im Monat. 49 Prozent halten ihre Miete für „angemessen“. Hinzu kommen 28 Prozent, die ihre Miete als „sehr günstig“ bzw. „günstig“ bewerten.
„Die sozialen Vermieter Norddeutschlands geniessen gerade in Zeiten der Krise einen sehr guten Ruf und sichern den sozialen Frieden in den Quartieren.
„Derartig hohe Werte sind vor allem in Krisenzeiten ein wichtiger Indikator für den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft“ sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „Sie zeigen, dass die Vermieter ihrer Verpflichtung gerecht werden und den Menschen nicht nur ein sicheres, sondern auch ein bezahlbares Dach über dem Kopf gewährleisten.“
Seit 15 Jahren erforschen die Beratungsunternehmen Analyse & Konzepte immo.consult sowie InWIS die Zukunft des Wohnens. Alle fünf Jahre fassen sie die aktuellen Trends in einer Studie zusammen. Die Wohntrends 2040 basieren auf einer für Deutschland repräsentativ angelegten Befragung von rund 2.200 Mieterinnen und Mietern, die im Juli 2022 durchgeführt wurde. 167 Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammen aus den drei norddeutschen Bundesländern. Ergänzt werden die Ergebnisse der Befragung durch Trend-Scouting sowie umfangreiche Quellen- und Literaturrecherchen
Das sei all jenen Populisten „ins Stammbuch“ geschrieben, die immer wieder mit Horrormeldungen versuchen, die Menschen zu verunsichern, sagt der VNW-Direktor weiter. „Angesichts der Herausforderungen der Energiewende sind der Zusammenhalt in unseren Quartieren und eine faktenbasierte Berichterstattung notwendiger denn je.“
Die Mieterinnen und Mieter haben ein hohes Interesse an der Energiewende, legen aber auch Wert auf die Bezahlbarkeit ihrer Wohnung.
Die Betriebs- und Heizkosten haben die Mieterinnen und Mieter vor einigen Monate mehrheitlich mit „sehr günstig“, „günstig“ und „angemessen“, bewertet. Allerdings empfanden schon 38 Prozent die Energie-Nebenkosten als „hoch“ bzw. „viel zu hoch“. „Dieser Wert dürfte sich in der Zwischenzeit erhöht haben“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „Wir bekommen jedenfalls aus den Mitgliedsunternehmen zu hören, dass in dieser Frage die Verunsicherung sehr groß ist.“
62 Prozent der Mieterinnen und Mieter würden gern Mieterstrom beziehen
Eine hohe Affinität gibt es unter den Mieterinnen und Mietern zur Gewinnung von regenerativer Energie, die lokal erzeugt wurde. 64 Prozent der Befragten haben demnach Interesse an einem sogenannten Balkonkraftwerk – sechs Prozent haben bereits eines installiert.
62 Prozent der Mieterinnen und Mieter würden gern Mieterstrom beziehen – acht Prozent haben bereits Gelegenheit dazu. 51 Prozent würden gern Windenergie nutzen – fünf Prozent tun das bereits.
69 Prozent sind dafür, das der Vermieter regenerativ erzeugte Energie einsetzt
Angesichts dieser Zahlen überrascht es nicht, dass 66 Prozent der Mieterinnen und Mieter es für „sehr wichtig“ bzw. „wichtig“ halten, dass sich ihr Wohnungsunternehmen um das Thema Nachhaltigkeit kümmert. 68 Prozent meinen, dass der Vermieter die Gebäude energetisch sanieren sollte; und 69 Prozent sind dafür, das der Vermieter regenerativ erzeugte Energie einsetzt. Zugleich erwartet eine übergroße Mehrheit von 82 Prozent allerdings auch, dass ihr Vermieter „Wohnungen zu fairen Preisen anbietet“.
„Diese Zahlen belegen ein großes Interesse unserer Mieterinnen und Mieter an der Energiewende“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „Allerdings ist der Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum noch etwas höher ausgeprägt. Um so wichtiger ist es, dass mehr Klimaschutz am Ende nicht zu unbezahlbaren Mieten führt. Die sozialen Vermieter werden deshalb darauf achten, dass Klimaschutz und bezahlbares Wohnungen Hand in Hand gehen.“
Oliver Schirg