Meine Vision für 2026 – Die digitale Dekarbonisierung im Gebäudebestand geht endgültig in den Regelbetrieb über

Von Christopher von Gumppenberg, Geschäftsführer KUGU Home GmbH

2026 wird für mich das Jahr, in dem digitale Dekarbonisierung im Gebäudebestand endgültig vom Pilotstatus in den Regelbetrieb übergeht. Wir stehen an einem Punkt, an dem die technischen Möglichkeiten vorhanden sind – jetzt geht es darum, sie flächendeckend, einfach und wirtschaftlich nutzbar zu machen.

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Für KUGU bedeutet 2026 vor allem: Wirkung skalieren. Wir haben die Pilotphase bei vielen Kunden erfolgreich durchlaufen und kommen nun in den Rollout. Unser Fokus liegt darauf, Heizungsanlagen intelligent zu optimieren, Energieverbräuche transparent zu machen und so die Grundlage für messbare CO₂-Reduktion im Bestand zu schaffen – ohne umfangreiche bauliche Eingriffe und ohne Komfortverluste für die Bewohnerinnen und Bewohner. Konkret investieren wir in die Weiterentwicklung unserer Energy Suite, in ein praxisnahes Nutzerportal und in eine noch engere Verzahnung von Energiemanagement und Abrechnung.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch auf der Erweiterung unserer Lösungen im Bereich moderner multivalenter Heizsysteme und der Sektorenkopplung. Die Zukunft des Gebäudebestands liegt nicht in eigenständigen Systemen, sondern im intelligenten Zusammenspiel von Wärme- und Stromanwendungen. Wärmepumpen, Photovoltaik und dynamische Stromtarife müssen digital orchestriert werden, damit sie netzverträglich, stabil und wirtschaftlich betrieben werden können. Dafür entwickeln wir datenbasierte Steuerungslogiken, die Wärme- und Stromsysteme zusammenführen, Lastspitzen reduzieren und Flexibilitäten gezielt nutzbar machen.

Was mich optimistisch stimmt, ist die wachsende Offenheit der Wohnungswirtschaft für datenbasierte Lösungen. Immer mehr Entscheider erkennen: Dekarbonisierung ist kein abstraktes Klimaziel, sondern eine operative Aufgabe mit klaren wirtschaftlichen Effekten. Unsere digitalen Lösungen ermöglichen heute Einsparungen von im Schnitt über 20 Prozent. Dieses Potenzial 2026 konsequent zu heben, ist eine enorme Chance für die gesamte Branche.

Gleichzeitig sehe ich auch Risiken: Uneinheitliche regulatorische Vorgaben, fehlende Investitionssicherheit und zu komplexe Prozesse können den Fortschritt bremsen. Meine größte Sorge ist dabei nicht ein Mangel an Technologie, sondern ein Mangel an Umsetzungskraft. Wenn wir uns in Detailvorgaben verlieren, statt pragmatisch zu handeln, verlieren wir wertvolle Zeit.

Mein Ziel für 2026 ist daher klar: Digitalisierung so einfach, verlässlich und wirksam zu machen, dass sie zum selbstverständlichen Werkzeug der Wohnungswirtschaft wird. Das ist unser Anspruch bei KUGU. Dekarbonisierung muss vom Sonderprojekt zum Teil des täglichen Betriebs werden.

Mein Wunsch für das neue Jahr: mehr Mut zur Umsetzung, mehr Vertrauen in digitale Lösungen und mehr gemeinsame Verantwortung für den Gebäudebestand.
Christopher von Gumppenberg

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