Liebe Leserin, lieber Leser. Serielles Bauen: Politik muss jetzt bundesweite Typengenehmigung schaffen

Der NDR meldete am 28. Mai, André Trepoll, CDU-Fraktionschef in der Hamburger Bürgerschaft, fordere im Kampf gegen steigende Mieten in der Hansestadt von der stadteigenen Saga und den Genossenschaften, auf Mieterhöhungen zu verzichten und die Saga solle auch noch zusätzlich Bestandswohnungen verkaufen!!??

Hier kam auch postwendend die richtige Antwort von VNW Verbandsdirektor Andreas Breitner.

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Zitat:

„Manches wird trotz mehrfacher Wiederholung nicht besser. Angesichts ständig steigender Wohn- und Baukosten die Mieten in ganz Hamburg einfrieren zu wollen, ist betriebswirtschaftlicher Unsinn und gefährdet den dringend erforderlichen Neubau von bezahlbarem Wohnraum. Die SAGA investiert ihre Gewinne zu 100 Prozent in die Sanierung der Wohnungsbestände und den Neubau von bezahlbarem Wohnraum. Genauso tun es die Wohnungsgenossenschaften. Das ist klug und wirkungsvoll für den engen Hamburger Wohnungsmarkt. Nur so können bezahlbare Wohnungen entstehen.“

„Anregungen wie die von der CDU sind billiger Populismus. Dadurch entsteht nicht eine einzige bezahlbare Wohnung für alle jene, die jetzt eine suchen. Vielmehr sollen derartige Ideen davon ablenken, dass in der Zeit früherer Senate viel zu wenig Wohnungen gebaut wurden. Der jetzige Vorschlag bekämpft zudem weder Mietwucher noch Immobilienspekulation. Darum geht es aber wirklich auf dem Hamburger Wohnungsmarkt.“

„Wer aus populistischen Motiven Mieterinnen und Mietern nach dem Mund redet, muss im gleichen Atemzug Wohnungssuchenden erklären, dass der dringend benötigte bezahlbare Wohnraum weiter fehlen wird. Das Einfrieren von Mieten von Vermietern, die mit einer durchschnittlichen Miete von 6,46 Euro pro Quadratmeter eh schon niedrige Mieten auf dem Hamburger Wohnungsmarkt anbietet, hemmt die Sanierung und Wohnungsneubau und schadet dem bezahlbaren Wohnen. Beim Populismus setzt hier scheinbar der Verstand aus. Also Finger weg davon.“

„Bei den 109 im VNW organisierten Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften liegt die durchschnittliche Kaltmiete pro Quadratmeter bei 6,46 Euro und damit fast zwei Euro unter dem Durchschnitt des Hamburger Mietspiegels. Sie erhöhen die Mieten in der Regel nur, um die Mehrkosten infolge einer Sanierung oder Modernisierung auszugleichen. Zudem wird die gesetzlich zulässige Modernisierungsumlage von elf Prozent in den meisten Fällen nicht einmal im Ansatz ausgenutzt.“

Zitat Ende

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Nun wissen wir ja, dass bezahlbares Wohnen, oder besser, bezahlbare Mieten, durch bezahlbaren Neubau erreicht werden kann. Und wir wissen auch, dass die Treiber für das immer teurer werdende Bauen die langsamen Entscheidungsprozesse auf Verwaltungsebene sind.

Nun sind aber schon die vom Hamburger CDU-Mann gescholtenen Wohnungsunternehmen durch ihren Bundesverband GdW aktiv geworden. In einer europaweiten Ausschreibung für serielles und modulares Bauen, kam es zu einem qualitätssteigernden und kostensenkenden Ergebnis. Am 29. Mai wurde im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Bundesbauministerium, dem Hauptverband der Bauindustrie und der Bundesarchitektenkammer eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet.

Hier kann jetzt der Hamburger CDU-Fraktionschef André Trepoll aktiv werden, auch aus der Opposition heraus. Sorgen Sie dafür, dass Hamburg sich für eine bundesweit gültige Typengenehmigung stark macht. Lesen Sie auch: Serielles Bauen: Rahmenvereinbarung mit neun Bietern steht – Politik muss jetzt bundesweite Typengenehmigung schaffen ab Seite 14

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Ihr Gerd Warda

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