In Grätzln denken ist die Zukunft

Es war schon einmal „in“ – und es ist wieder „in“: in Grätzln denken, weg von Einzelprojekten hin zu Stadtteilquartieren, die mehr als nur Wohnraum bieten. Für den Bauträger Wien-Süd ist das Denken in Grätzln ein ganz normaler Planungsansatz.
GISELA GARY

Wohnbauforscher predigen es schon lange: Für die soziale Durchmischung in einem neuen Stadtteil ist ein möglichst breites und ausgewogenes Angebot an Wohnungen und Infrastruktur erforderlich. Das bedeutet einen Mix an leistbaren Wohnungen, Sonderwohnformen wie begleitetes Wohnen, Wohngemeinschaften, Studentenwohnungen, Kurzzeitwohnungen und Eigentumswohnungen. Die Wohnform reicht im Idealfall vom Reihenhaus bis zum „Penthouse“. Auch in der Vertragsausbildung ist eine Diversität von Miete und Eigentum sowie gefördert und frei finanziert erforderlich.

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Ganz entscheidend ist auch, dass die Infrastruktur passt – also soziale und kulturelle Einrichtungen für Jung und Alt, Nahversorgung, Gewerbe und ein attraktives Freiflächenangebot. Ein Grätzl erfüllt im Idealfall all diese Aspekte. „Aufgrund des langen Zeithorizonts einer Stadtentwicklung ist eine fundierte Grundlagenaufbereitung und eine sensible, vorausschauende Analyse der zukünftigen Bedürfnisse und Entwicklungen gefragt“, meint Christof Anderle von der Projektentwicklung der Wien-Süd.

Qualitätsvorsprung geschafft

Die „Wien-Süd“ zählt zu jenen Bauträgern, die in puncto Stadtteil-Denken eine Vorreiterrolle hat. Bereits sehr früh wurde umfassend gedacht, geplant und umgesetzt. Entscheidend für diesen Qualitätsvorsprung waren u. a. die Kooperation mit Institutionen wie dem „Fraunhofer Institut für Bauphysik“ Anfang der 1990er-Jahre. Die Zusammenarbeit mit der „Universität für Bodenkultur Wien“, der „Technischen Universität Wien“ oder der „Donauuniversität Krems“ hielten die Planer der Wien-Süd technisch und soziologisch am Laufenden und so spürte der Bauträger Trends auf, bevor sie als solche breit erkannt wurden.

Ein Erfolgsbeispiel ist die Umsetzung der „Biotope City Wienerberg“. Ein neuer Stadtteil, der sich selbst als Gartenstadt des 21. Jahrhunderts versteht und mit einem umfassenden Begrünungskonzept, einer Nutzungsvielfalt und einem Freiflächenangebot auf die zunehmende Verstädterung und den Klimawandel reagiert. „Das vielfältige Angebot an Freiflächen und Infrastruktur wird von einem Quartiersmanagement begleitet und soll die Bildung einer ‚Neighbourhood‘ nachhaltig unterstützen“, erläutert Anderle. Das IBA-Projekt Biotope City Wienerberg gilt als Vorbild für die Entwicklung von Stadtquartieren.

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Das Gebiet „In der Wiesen“ im 23. Bezirk mit seinen teilweise noch immer brachliegenden Arealen bot schon bisher ausreichend Platz für die nachhaltige Stadtentwicklung. Auch hier punktet die Wien-Süd mit ihren Projekten.

Ein mehrfacher Gewinn, wie Anderle meint: „In einem infrastrukturell sehr gut aufgeschlossenen Bereich der Stadt, mit hohem Naherholungswert, werden Flächen für das erforderliche Wachstum der Stadt in einer für das Umfeld verträglichen Geschwindigkeit mobilisiert. Begonnen entlang der Anton- Baumgartner-Straße über ,In der Wiesen Süd‘ und ,In der Wiesen Ost‘ bis zur Rösslergasse – und das Potenzial für die Zukunft in diesem Grätzl ist noch enorm.“

Verdichtung als Ansatz

Anderle bricht eine Lanze für Verdichtung: „Das ist aus meiner Sicht der beste Weg, um den Flächenverbrauch einzudämmen. Dazu zählt die Umnutzung von Gewerbe- und Industriebrachen ebenso wie die Nachverdichtung bestehender Strukturen durch Mobilisierung ungenutzter Bauplätze, die Aufstockung oder der Dachbodenausbau. Jede Wohnung, die in einer funktionierenden Infrastruktur zusätzlich errichtet wird, stärkt und belebt das bestehende Grätzl und die regionale Wirtschaft und reduziert den Flächenverbrauch in neu zu erschließenden Gebieten und das damit verbundene Mobilitätsbedürfnis.“ …

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