Ilse, Emma, Alice und Paul

High-Tech hat die Senioren als Zielgruppe entdeckt. Smart Homes, Roboter und Apps sollen ihnen das Wohnen erleichtern. Dabei klingt noch viel Zukunftsmusik mit.
MAIK NOVOTNY

Gestatten, Ilse. Genau gesagt, ILSE. Genauer gesagt, „Fit mit ILSE.“ Wer denkt, dass das klingt wie der Titel eines Senioren-Aerobic-Videos, liegt gar nicht so falsch. Denn unter diesem Namen verbirgt sich ein Fitnessprogramm für die Generation 55plus, das als Teil eines Forschungsprojekts via App in 200 Haushalten in Salzburg und Wien getestet wird. Hierzu werden Übungsfilme für die Wohnung, Fitness-Armbänder und SmartHome-Komponenten kombiniert. ILSE ist Teil des von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) geförderten Projekts Fit4AAL und läuft über 36 Monate bis Mitte 2020.

- Anzeige -

ILSE ist auch eines von vielen Versuchen, mittels digitaler Benutzeroberflächen das Altern im Haushalt zu erleichtern. Bis 2034 werden in Österreich etwa 750.000 Personen in Pension gehen, eine enorme Zahl, die durch die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und 1960er Jahre bedingt ist. Noch dazu nimmt die Zahl der Einpersonenhaushalte stetig zu, das heißt: nicht nur gibt es immer mehr Senioren, sie sind auch immer öfter alleine in der Wohnung. Ein möglichst langer und möglichst gesunder Verbleib in der Wohnung ist daher für alle wünschenswert: Für Bewohner, für das Gesundheitssystem und für die Anbieter von Smart-Lösungen, für die sich neue Geschäftsfelder auftun.

Denn diese sogenannten Active and Assistive Living (AAL)-Technologien entwickeln sich zu einem bedeutenden Marktsegment. Mit einer Fülle von Produkten versuchen die smarten Entwickler zurzeit, sich Zugang zur Wohnung als Anwendungsgebiet zu verschaffen, ob es um Fitness, Pflege oder Sicherheit geht. Gestatten, EMMA. Genau gesagt, EMMAhome. Diese Anwendung ist eine von vielen, die via Sprachsignale mit betreuungsbedürftigen Menschen kommuniziert. In diesem Fall mittels Basisstation und modulartigem Aufbau; dabei sind Erweiterungen in alle Räume der Wohnung möglich, auch mit Angehörigen kann kommuniziert werden.

Technik erleichtert Kontakt

Gestatten, ALICE. Alice ist kein Produkt, sondern ein Forschungsprojekt (Advanced Lifestyle Improvement System and new Communication Experience) unter der Federführung von Joanneum Research, das untersucht, wie ältere Menschen mit Technologien umgehen, die ihnen das Leben erleichtern können. Ergebnis: Die Senioren sind weniger technikscheu, als es das Klischee besagt, vor allem, wenn ihnen die Technik den Kontakt zu anderen erleichtert. Hindernisse sind eher triviale technische Probleme in der Bedienung oder mit Kabelwirrwarr…

Lesen Sie die nächsten Artikel dieser Ausgabe

Vorheriger Artikel
Nächster Artikel

Lesen Sie Artikel zum selben Thema