Häuser des Miteinanders

Die WBV-GPA verwendet seit vielen Jahren ihren Slogan „Menschen, Maßstäbe, Meilensteine“. Drei ihrer aktuellen Großprojekte fügen sich genau in diesen Wertekanon – und liefern eine soziale, ökologische und herausragende Antwort auf die aktuellen Fragestellungen im Wohnbau.

Menschen

Einst haben hier die Waggons der Badner Bahn geschlafen. Am Grundstück nebenan war ein riesiger Holzplatz, der regelmäßig von Tischlern und Architektinnen aufgesucht wurde, um des perfekten Stücks Rohstoff für ihre Küchen und Wandverbauten fündig zu werden. Statt des Holzes regiert nun der Stahlbeton, denn auf dem 3,1 Hektar großen Areal entstehen nun 850 Wohnungen sowie diverse alternative Wohnformen und soziale und kulturelle Einrichtungen.

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Einer der hier tätigen Wohnbauträger ist die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte, WBV-GPA, die in Kooperation mit Neues Leben, dem Neunerhaus, dem RealityLab, der St. Nikolaus Privatstiftung, der Österreichischen Jungarbeiterbewegung (ÖJAB) und den beiden Architekturbüros Mascha & Seethaler und gerner gerner plus 326 Wohneinheiten, ein Lehrlingswohnheim mit rund 50 Heimplätzen sowie 20 WGClusterwohnungen und einige Housing- First-Wohnungen ohne Finanzierungsbeitrag errichtet. Darüber hinaus befinden sich auch diverse Lehrlingswerkstätten und Seminar- und Unterrichtsräume in Bau.

„Unser Projekt steht unter dem Motto Lebenscampus und bietet unterschiedliche Wohnmodelle für Jung und Alt, für Familien und Alleinstehende, aber auch für Menschen im Lebenswandel und in prekären Situationen“, sagt Michael Gehbauer, Geschäftsführer der WBV-GPA. „Wir möchten all diese Leute nicht nur mit geförderten Wohnungen versorgen, sondern ihnen auch diverse schulische Ausbildungseinrichtungen anbieten. Vor allem aber wollen wir die jungen Mieter mit den Silver- Agers verknüpfen und auf diese Weise zu einer regen Nachbarschaft mit Kinderbetreuung und sozialem Austausch beitragen.“ Kurze Pause. „Es ist eben ein Lebenscampus für alle.“

Den markanten Auftakt zum Gaudenzdorfer Gürtel bildet ein Kopfbau mit begrünter Fassade – eine Art lebendige Visitenkarte des menschlich ambitionierten Projekts. Innen befindet sich eine lebendige, zum Teil begrünte Treppen- und Terrassenlandschaft, die eine barrierefreie Anbindung an die historische Remise ermöglicht, die künftig als Markthalle und Kulturgarage genutzt werden wird. Ein Hausbesorger aus der Bewohnerschaft dient als Anlaufstelle für Wünsche und Wehwehchen. Teil des Programms sind auch Räder, Carsharing und eine Fahrradwerkstatt.

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Maßstäbe

Auf einem ehemaligen ÖBB-Grundstück in der Käthe-Dorsch-Gasse in Penzing errichtet die WBV-GPA zurzeit die sogenannten Wientalterrassen, eine Wohnhausanlage mit 196 geförderten Mietwohnungen und 99 Smart-Wohnungen. Beheizt und gekühlt wird das Haus über Geothermie und Bauteilaktivierung. Unterstützt wird das Niedrigenergiekonzept, das in Zusammenarbeit mit dem Austrian Institute of Technology (AIT) entwickelt wurde, durch Solarthermie auf dem Dach sowie durch ein ausgetüfteltes Wärmerückgewinnungssystem, das die Restwärme aus dem Abwasser der gesamten Wohnhausanlage entnimmt und über Wärmetauscher wieder ins Netz zurückspeist.

„Auf diese Weise können wir auf fossile Brennstoffe verzichten“, sagt Gehbauer, der das Projekt mit den Architekten Christoph Lechner (CEHL) und Berger+Parkkinen errichtet…

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