Liebe Leserinnen, liebe Leser,
oft haben wir von den schnellen Gesetzen gehört, die am Stammtisch auf einem Bierdeckel konzipiert worden sind. Sie passierten auch schnell alle gesetzgeberischen Hürden. Erst großer Jubel, großes Kino, dann das Erwachen. Was schlank daher kam, war am Ende eine Kostenfalle. Man hatte die Folgen der Vorgaben nicht bis in die nächste oder übernächste Legislatur berechnet. Oder einfach nicht sehen wollen.
Nun haben wir wieder so ein Gesetz auf dem Tisch. Laut des ehemaligen Bundesjustizministers Marco Buschmann (FDP, Rücktritt am 7. November 2024) ist Bauen in Deutschland zu teuer. „Das ist ein wesentlicher Grund für den Wohnungsmangel. Die Kosten müssen also runter – insbesondere beim Neubau von Wohnungen“, so der Minister???? Mit mehreren Änderungen im Bauvertragsrecht, soll das erreicht werden. Deswegen hat das Kabinett im November 2024 noch den Entwurf eines „Gebäudetyp-E-Gesetzes“ beschlossen.
Im Klartext, statt eine saubere, nötige Förderung des sozialen Wohnungsbaus, will man an die Normen etc. ran.
Nehmen wir als Beispiel eine bezahlbare Dreizimmerwohnung mit 75 Quadratmetern. Hier sollen nun nur 24 Steckdosen ausreichen. Grund: Kosten müssen runter. Befolgt man die Mindestausstattung nach DIN-Norm 18015-2 kommen dafür ungefähr 40 Steckdosen zusammen. Ja, Sie lesen richtig. Mindestausstattung! Und was will das „Gebäudetyp-E-Gesetzes“? Zurück in die 70ziger Jahre?
Heute gibt es andere Zwänge, denn die Zahl der elektrischen Geräte mit den unterschiedlichen starken Verbräuchen wächst. Gibt es keine Steckdosen, gibt es noch die Steckerleisten mit bis XXxx Steckmöglichkeiten. Genauer: Ein Leitungszugang, viele Abnehmer. Was ist meist die Folge? Überbelastung der Leitungen! Und im schlimmsten Fall steht die Feuerwehr im Flur. Das wollen wir nicht, denn mit schadenpräventiver Planung werden diese unkalkulierbaren Folgenkosten bisher nachhaltig verhindert.
Wir haben Experten Johannes Hauck, Sprecher der Initiative ELEKTRO+, gefragt. Seine Antwort ist klar. Lesen Sie in dieser Ausgabe: Zukunftssicherheit garantieren – Kein „Abspecken“ der Elektroinstallation in Wohnungen und Elektroinstallation – Darum ist die Ausstattung nach Norm bei Neubau und Modernisierung wichtig.
Januar 2025 – Wohnungswirtschaft energie. Eine neue Ausgabe mit vielen neuen Blickwinkeln liegt bereit. Klicken Sie mal rein.
Bleiben Sie zuversichtlich und nachhaltig.
Ihr Gerd Warda