Für viele Arbeitnehmer in Deutschland ist das Homeoffice in diesem Frühjahr der neue Arbeitsplatz. Auf ihrer Stromrechnung dürfte sich das aber nur wenig niederschlagen, schätzt der Energieversorger Eon.
Einen großen Strompreisschock bei der nächsten Rechnung müssten die Verbraucher deshalb nicht befürchten. „Das wäre völlig überraschend“, sagte Eon-Vorstandschef Johannes Teyssen bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das erste Quartal 2020.
Aktuelle Zahlen für den privaten Stromverbrauch gebe es wegen der geringen Zahl der in Deutschland bislang installierten intelligenten Stromzähler zwar nicht, sagte Teyssen. Die Werte in Großbritannien, wo es bereits Millionen solche Smart Meter in Privatwohnungen gebe, ließen auf einen Anstieg von 4 bis 5 Prozent schließen. Der Rückgang des Stromverbrauchs in Deutschland sei ganz überwiegend eine Folge der gesunkenen Abnahme von Industrie und Großgewerbe.
Ungemach drohe den Stromverbrauchern aber durch eine Explosion der EEG-Umlagekosten. Die Umlage zur Finanzierung der erneuerbaren Energien könnte im kommenden Jahr als Folge der gesunkenen Stromnachfrage, niedrigerer Großhandelspreise und der Rekordeinspeisung aus Wind- und Solarparks auf möglicherweise bis zu 8 Cent je Kilowattstunde steigen, sagte Teyssen. Derzeit beträgt die Umlage knapp 6,8 Cent.
Stromsteuer auf den EU-Mindestsatz von 0,05 Cent je Kilowattstunde senken
Ein solcher Anstieg werde einen Aufschwung nach dem Ende der Corona-Krise abwürgen, warnte der Eon-Chef. Er schlug vor, die EEG-Umlage dauerhaft bei höchstens 5 Cent zu deckeln und die Stromsteuer auf den EU-Mindestsatz von 0,05 Cent je Kilowattstunde zusenken…