Von Izabela Fornalczyk, Geschäftsführerin B&O Bau
2026 steht für mich für Verantwortung und konsequentes Handeln bei den drängendsten gesellschaftlichen Fragen. Eine davon ist bezahlbares Wohnen zu ermöglichen und zu sichern. B&O Bau stellt sich dieser Aufgabe und setzt gezielt auf Wachstum durch systemischen Wohnungsbau, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.
Ich hoffe sehr, dass das systemische Bauen 2026 eine deutlich höhere Akzeptanz erfährt. Noch immer begegnen uns Vorbehalte. Dabei können wir heute auf sehr gute Referenzen verweisen, die zeigen, welches architektonische, funktionale und gestalterische Niveau mit industriell vorgefertigten Systemen möglich ist.
Systemisches Bauen kann nicht nur effizient und qualitativ hochwertig sein, sondern auch einem hohen ästhetischen Anspruch gerecht werden. Das erreichen wir sowohl mit unternehmenseigenen Planungsteams als auch bewusst in Zusammenarbeit mit renommierten Architekturbüros.
Ich betone es immer wieder: Systemisches Bauen und klassisches Bauen sind als notwendige Ergänzung zueinander zu verstehen, nicht als Verdrängung.
In diesem Kontext lohnt noch ein kurzer Blick auf die Geschichte der Bausystematisierung. Insbesondere auf den prägenden Grundgedanken des Bauhauses. Ziel war es, getrennter Künste zusammenzuführen, zu neuen Gestaltungsideen zu kombinieren und diese mit seriellen Produktionsverfahren herzustellen. „Denn es ging nicht um Einzelstücke für einen elitären Kreis – das Bauhaus verfolgte mit seinem gestalterischen Schaffen auch das Ziel, die gesellschaftliche Ungleichheit zu überwinden.“ Quelle.
Ein zentraler Hebel für 2026 liegt aus meiner Sicht in den baurechtlichen Vereinfachungen, wie der uns kürzlich erteilten Typengenehmigung. Sie ist eine große Chance, das systemische Bauen aus der Nische zu holen und als festen Bestandteil der Wohnungswirtschaft zu etablieren.
Mit Blick auf den viel diskutierten „Bauturbo“ verbinde ich vor allem ein Thema: Verantwortung. Die Verlagerung von Entscheidungskompetenzen auf kommunale Ebenen eröffnet enorme Chancen, weil Entscheidungen näher an den Regionen, ihren Bedürfnissen und Gegebenheiten getroffen werden können. Gleichzeitig birgt sie Risiken, denn Verantwortung zu übernehmen erfordert Mut.
Ich erhoffe mir, dass wir 2026 mehr Bereitschaft erleben und Behörden, Kommunen, Planerinnen und Planer sowie Bauherrinnen, Bauherren und Bauunternehmen verlässlich handeln.
Mein Wunsch für das neue Jahr: mehr Mut zur Entscheidung, mehr Vertrauen in Qualität und mehr gemeinsame Verantwortung für bezahlbaren, zukunftssicheren Wohnraum.
Izabela Fornalczyk



