Digitalisierung ist kein Add-on mehr – sie ist der Motor der Effizienz

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Wer heute noch glaubt, Digitalisierung sei in der Wohnungswirtschaft ein optionales Zukunftsthema, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Messen, Steuern, Regeln – diese klassische Dreifaltigkeit der Gebäudeausrüstung wird in Zeiten von Energiekrise, Klimazielen und sozialem Druck auf die Mietpreise zum strategischen Imperativ.

Die Wohnungswirtschaft steht an einem Wendepunkt: Nicht die nächste Sanierungswelle entscheidet über den Erfolg, sondern die Fähigkeit, mit digitalen Mitteln Ressourcen zu sparen und Prozesse zu optimieren. Das wurde auf der HEIKOM 2025 in Erfurt eindrucksvoll sichtbar.

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Keine Buzzwords, sondern praxisnahe Lösungen dominierten die Messegänge. Sensorik, smarte Heizungssteuerung, präventive Instandhaltung – all das ist nicht Zukunftsmusik, sondern Gegenwart. Wer jetzt nicht handelt, verliert nicht nur Zeit, sondern auch Geld und Akzeptanz.

Digitalisierung, oder nennen wir es Gebäudetransformation – ist der Schlüssel zur bezahlbaren Miete

In einer Zeit, in der Betriebs- und Heizkosten immer mehr zur „zweiten Miete“ werden, braucht es intelligente Systeme, die helfen, den Verbrauch zu senken und Schäden frühzeitig zu erkennen. Gebäude, die in Echtzeit Daten liefern – zur Temperaturverteilung, zum Wasserverbrauch, zur Anlageneffizienz – ermöglichen nicht nur ein effizienteres Facility Management, sondern schützen aktiv den Bestand. Schadenprävention wird digital – und das ist gut so. Einen ersten Einblick finden Sie im Beitrag: HEIKOM 2025: Wie die Energiewende im Gebäudealltag organisiert wird

Rechenzentren als neue Stellgröße in der Energiedebatte

Gleichzeitig verschieben sich die Kraftlinien im System: Rechenzentren, früher kaum beachtete Infrastruktur, werden im Zeitalter der KI zu zentralen Energieverbrauchern – und potenziellen Wärmequellen. Wie Achim Dewald von Prior1 aufzeigt, ist die intelligente Rückgewinnung von Serverabwärme kein Nice-to-have, sondern eine Frage der strategischen Energieversorgung. Der Stromverbrauch von Rechenzentren könnte sich bis 2030 versechsfachen – ein realistisches Szenario, das die Immobilienbranche zwingt, über neue Versorgungsmodelle und Netzbelastungen nachzudenken. Lesen Sie auch: Energieversorgung im Rechenzentrum: robust statt riskant

Digitalisierung braucht Sicherheit – und Bewusstsein

Doch aller Fortschritt nützt wenig, wenn die Grundlagen nicht stimmen. Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des GDV zeigt: Die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen unterschätzt massiv ihre Anfälligkeit gegenüber Cyberangriffen. Dabei beginnt IT-Sicherheit nicht bei der teuren Speziallösung, sondern bei konsequenten Updates, starken Passwörtern und der Schulung der eigenen Mitarbeitenden. Es ist paradox: Während unsere Gebäude intelligenter werden, bleiben viele Unternehmen in Sachen Cybersicherheit erschreckend naiv. Mehr im Beitrag: IT-Sicherheit vieler deutscher Unternehmen ist mangelhaft

Die Wohnungswirtschaft hat alle Chancen, mit Hilfe der Digitalisierung effizienter, nachhaltiger und mietergerechter zu wirtschaften. Doch dazu braucht es den ganzheitlichen Blick: Technik allein genügt nicht. Es geht um Integration – von Daten, von Systemen, von Verantwortlichkeiten. Wer jetzt investiert – in Systeme, in Wissen, in Sicherheit – wird nicht nur effizienter wirtschaften, sondern auch resilienter durch die kommenden Jahre gehen.

Oktober 2025, Wohnungswirtschaft digital., Ausgabe Nummer 44, mit neuen Inhalten.

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Bleiben Sie zuversichtlich und nachhaltig und bedenken Sie: Die GebäudeTransformation kommt schneller als wir denken können. KI ist der Treiber!

Ihr Gerd Warda

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