67. Wohnsymposium in Wien – Urbane Erneuerung – Abriss oder nicht?

Die Klimaschutzvorgaben und den Anspruch an leistbarem Wohnraum gilt es zu vereinen. Der Bestand ist dabei im Weg – oder doch nicht? Die Zugänge und Lösungsmodelle für mehr Verdichtung und Bewahren von alter Bausubstanz sind vielfältig. Ergebnisse des 67. Wohnsymposiums vom 27. August 2020 in Wien.

Konservieren oder verdichten war das Thema des 67. Symposiums zur Zukunft des Wohnens. Im Veranstaltungsraum im ehemaligen Sophienspital im 7. Bezirk in Wien wurde intensiv diskutiert und zugleich gestaunt über die zahlreichen Initiativen der Stadt, der Bauträger und über die Ideen von Planern, die allesamt Verdichtung, die Schaffung von leistbarem Wohnraum und den Klimaschutz im Fokus haben.

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Michael Gehbauer, WBV-GPA und Obmann Verein für Wohnbauförderung, brachte es auf den Punkt: „Sophie7 ist ein zukunftsweisendes Projekt in puncto Nachverdichtung und Klimaanpassung einer Stadt. Wir erhalten einige der altehrwürdigen Gebäude und bauen neu dazu. Im Zentrum steht jedoch der öffentlich zugängliche Park, der zur Erholung und mit seinem Mikroklima als grüne Lunge für alle dienen soll.“

Die WBV-GPA entwickelt gemeinsam mit der Sozialbau die Neunutzung des 13.000 Quadratmeter großen Areals, schräg gegenüber vom Westbahnhof. Die beiden Bauträger erhielten für „Sophie7“ den Zuschlag im Bauträgerwettbewerb des wohnfonds.

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Kinder, Erwachsene, Erholung Suchende plaudern und spazieren im Park.

Fast wie im Dornröschenschlaf wirkt das Gebäudeensemble, eine Mischung aus dem 19. Jahrhundert und knapp 20 Jahre altem Zubau. Doch am Nachmittag wird es im „West“, so der aktuelle Name des Areals während der Zwischennutzung, bunt und laut.

Kinder, Erwachsene, Erholung Suchende plaudern und spazieren im Park. Die Lage ist perfekt, der alte Baumbestand beeindruckend – wenn auch der Gürtel für eine Dauerbeschallung sorgt. Doch in knapp fünf Jahren soll dieser Schönheitsfehler behoben sein, spezielle Schallschutzlösungen werden den straßenseitigen Trakt vor Lärm und Emissionen schützen.

Der sogenannte Europapavillon am Gürtel soll im Zusammenhang mit Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit für Ausstellungen, Workshops, Gastronomie und Wohnen auf Zeit genutzt werden. Insgesamt wird es rund 200 Wohnungen für alle Lebensphasen geben, ein Café, Pop-up-Stores, einen Kindergarten und eine Volksschule.

Der Name „Sophie7“ bezieht sich auf die Philosophie des Projekts, sieben Themen spiegeln sich wider: wohnen, arbeiten, Bewegung, Bildung, Klima, Kultur und Gesundheit. Der Masterplan stammt von p.good- Architekten – Architekt Martin Kohlbauer ist der Planer des straßenseitigen Bauteils.

Werte weiterentwickeln

Der Zürcher Architekt und IBA-Direktor Andreas Hofer, denkt bereits weiter, für ihn verfügt die gründerzeitliche Stadtstruktur nicht über sehr viel Verdichtungspotential. Für ihn geht es darum, dass Städte mit dem Ende der fossilen Brennstoffen zurecht kommen müssen…

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