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Erste europaweit aktive Wohnbaugenossenschaft

Europas Städte wachsen schnell und ziehen immer mehr Menschen an. Den Trend bestätigen auch demografische Prognosen. Am Wohnungsmarkt äußert sich das mit steigendem Bedarf an Wohnraum. Der soll aber auch bezahlbar sein. Vor diesem Hintergrund wurde vergangenes Jahr die erste europäische Wohnbaugenossenschaft gegründet: Living in Metropolises, LIM, mit über 30 Gründungsmitgliedern aus Österreich, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Das Ziel ist nicht nur leistbare Mieten in Europas Städten, sondern auch unkomplizierte Wohnungswechsel.

Der Fokus liegt vor allem auf jungen Menschen, aber auch der Verbindung von Generationen. Das erste LIM-Projekt wird im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick realisiert: Bis 2020/21 sollen rund 30 flächen- und ressourcenschonend gebaute Wohnungen mit funktionalen Grundrissen entstehen.

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Initiative für Leistbarkeit

Steigende Wohnkosten bringen immer mehr EU-Bürger unter Druck. Die Plattform „Housing for all“ hat nun eine Kampagne mit Unterstützern aus 15 Ländern gestartet. Hauptelement ist eine Europäische Bürgerinitiative, EBI. Initiatorin ist die Österreicherin Karin Zauner-Lohmeyer, Organisatorin der internationalen Tagung „Housing for all“ in Wien. Konkrete Forderungen: Die Bereitstellung günstiger Finanzmittel für leistbares Wohnen, ein unkomplizierter Zugang zum geförderten Wohnbau, keine Beschränkungen öffentlicher Investitionen in bezahlbaren und sozialen Wohnraum sowie keine Steuervorteile für Kurzzeitvermietungen über Online-Plattformen. Der Wohnbedarf und die Wohnkosten in europäischen Städten und Regionen sollen zudem statistisch erfasst werden.

Das Ziel: Die Sammlung einer Million Unterschriften bis März 2020 bzw. die Erreichung einer Mindestanzahl an Unterstützungserklärungen in mindestens sieben Staaten (14.250 in Österreich). Dann müssen die Anliegen von der EU-Kommission und vom Europäischen Parlament behandelt werden. In Österreich ist der gemeinnützige Verein „Europeans for affordable housing – Für bezahlbares Wohnen in Europa“ Träger der Initiative. housingforall.eu

Lebenszyklen von Baustoffen optimieren

Der Fachverband der Stein- und keramischen Industrie zog neben der Veröffentlichung eines Umsatzplus von 4,6 Prozent und steigender Personal-, Transport- und Energiekosten heuer auch Öko-Bilanz. „Es ist bekannt, dass die Stein- und keramische Industrie energieintensiv ist und die Prozessemissionen unserer Produkte nicht völlig verhindert werden können”, so Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbands Steine-Keramik. Man zähle aber auch zu den effizientesten energieintensiven Branchen in Europa und arbeite weiter an Optimierung.

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Laut der Institute der Austrian Cooperative Research (ACR) gebe es keine ökologischen Vorteile einer Bauweise, hieß es. Oft werde eine bewusste Besserstellung von biobasierten Produkten wie Holz forciert. Im Rahmen eines Projektes mit dem Wegener Center für Klima und Globalen Wandel an der Karl-Franzens-Universität Graz wird daher erforscht, wie einzelne Schritte im Lebenszyklus eines Baustoffs optimiert und Wechselwirkungen zwischen Produktion, Transport und Verwendung besser aufeinander abgestimmt werden können. Auch die Politik sei gefordert, umfassende Ökobilanz bei Baustoffen zu ziehen.

Nachbarschaftliches Wohnen

Ab 2021 ist in Floridsdorf ein neuer Stadtteil mit leistbaren Wohnungen geplant. Das Areal „An der Schanze“ soll auf zehn Bauplätzen Wohnraum für rund 3.300 Menschen bieten, inklusive moderner Infrastruktur- Konzepte und einem angrenzenden Bildungscampus. Geplant ist ein Schwerpunkt für Alleinerziehende: Zur Förderung der sozialen Teilhabe werden konkrete Vorschläge entwickelt, die zu einem Aufbau sozialer Netze und zur Förderung nachbarschaftlicher Kontakte beitragen.

Eine funktionierende Erdgeschoßzone soll dabei helfen. Im Rahmen der IBA_Wien (Internationale Bauausstellung) sollen für die rund 1.500 Wohnungen unter dem Titel „Neues soziales Wohnen“ neue Modelle des Wohnens erprobt werden. Der dafür kürzlich gestartete Bauträgerwettbewerb ist Teil der Wiener Wohnbau-Offensive 2018 bis 2020.

„Wiener Modell“ in Dublin

Das „Wiener Modell“ im Wohnbau wurde im Rahmen einer Ausstellung in Dublin präsentiert. In Dublin wendet jeder zehnte Haushalt mehr als 60 Prozent des Einkommens für die Miete auf, zudem gibt es 10.000 Obdachlose. Allerdings habe die Stadt nur wenig Geld und vor allem auch wenige Grundstücke. Der irische Wohnbauforscher David Silke ortet drei große Unterschiede zwischen Wien und Dublin: Die Langfristigkeit des „Wiener Modells” mit sehr präsenter öffentlicher Hand; den hohen Mietwohnungsanteil im Gesamtbestand, von denen die Mehrheit der Stadt oder gemeinnützigen Bauträgern gehört wie auch die Finanzierungsformen…

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