Neuer Trend – Individualisierung: Allein, aber nicht einsam, dank digitaler Angebote – Johannes Jansen stellt ihn vor

In Städten leben immer mehr Menschen allein. Mehr als 40 Prozent der Haushalte bestehen nur aus einer Person. Reicht es also, einfach kleine Wohnungen zu bauen, um der zunehmenden Individualisierung unserer Gesellschaft gerecht zu werden? Wohl kaum. Denn hinter dem Trend steckt weitaus mehr.

Der Wohnungsmarkt ist ein Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung: Immer mehr Menschen leben allein oder zu zweit, ergo steigt auch die Nachfrage nach kleinen Wohnungen. Nach einer aktuellen Studie von Geomap, die zwischen 2015 und 2018 Kaufangebote für neue Wohnungen in den 16 Landeshauptstädten analysiert hat, ist die durchschnittliche Wohnungsgröße deutschlandweit von 99 auf 53,3 Quadratmeter gesunken.

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Immer mehr Singles und Studenten

Treiber dieser Entwicklungen sind dabei nicht nur steigende Studentenzahlen in den Universitätsstädten – laut GdW haben in Deutschland noch nie so viele junge Menschen studiert wie im Wintersemester 2017/2018 – oder die Wochenendfahrer, die wegen ihres Jobs unter der Woche eine zweite Bleibe suchen. Auch der Anteil an Singles steigt kontinuierlich: Im Jahr 2017 lebten über 17 Millionen Menschen in Deutschland allein, 46 Prozent mehr als noch 1991. Viele von ihnen sind auf der Suche nach kleinen Wohnungen – möglichst mitten in der Stadt, mit guter Infrastruktur und Einkaufsmöglichkeiten direkt um die Ecke.

Keine Zeit einzukaufen

Egal ob Wochenendfahrer oder Single in den 40ern: Viele stehen mitten im Berufsleben und möchten die wenige Freizeit, die ihnen bleibt, bestmöglich auskosten. „Das führt zu einer weiteren Entwicklung, die für die Wohnungswirtschaft von großem Interesse ist“, sagt Peter Wallner, Geschäftsführer Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (InWIS). „Während Kochen, Putzen oder das Planen von privaten Events früher ganz selbstverständlich zu den Alltagsverpflichtungen eines jeden Einzelnen gehörten, lagern immer mehr Menschen solche Aufgaben aus.“ Auch Online-Einkäufe sind heute an der Tagesordnung…

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